Freitag, April 26, 2024

Belästigungsvorwürfe gegen Elon Musk: Space X soll Schweigegeld gezahlt haben

Space X soll Schweigegeld gezahlt haben

Elon Musk soll eine Flugbegleiterin seines Unternehmens Space X ungefragt berührt, ihr seinen Penis gezeigt und eine erotische Massage von ihr verlangt haben. Sie lehnte ab und soll später Nachteile bei der Arbeit gehabt haben. 

Wien, 20. Mai 2022 | Im Jahr 2016 soll Elon Musk eine Flugbegleiterin sexuell belästigt und danach einen Vergleich geschlossen haben. Das geht aus Recherchen des Mediums “Business Insider” hervor. Musk soll einer Mitarbeiterin der Firmenjetflotte seines Unternehmens Space X angeboten haben, ihr ein Pferd zu kaufen, wenn sie ihm eine erotische Massage gebe. Außerdem soll er sie ohne Zustimmung am Bein angefasst und seinen erigierten Penis vor ihr entblößt haben.

Massageausbildung auf eigene Kosten nahegelegt

“Business Insider” beruft sich auf Interviews und Dokumente, die der Redaktion vorliegen sollen – darunter auch Emails und eine Erklärung einer Freundin der Frau, die diese zur Unterstützung einer Klage im Jahr 2018 verfasst hatte. Diese Freundin war es auch, die jetzt mit dem Fall an die Öffentlichkeit ging.

Die Flugbegleiterin hatte der Freundin den Vorfall kurz danach anvertraut und auch, dass sie nach ihrer Anstellung als Flugbegleiterin dazu ermutigt worden sei, auf eigene Kosten und in ihrer Freizeit eine Masseurs-Ausbildung zu machen, um Musk Massagen geben zu können. Sie absolvierte die Ausbildung. Während solch einer Massage sei der Vorfall passiert.

Nachteile bei der Arbeit als Folge

Die Flugbegleiterin wollte sich dabei auf keine sexuellen Handlungen einlassen. Sie soll danach jedoch immer seltener von Space X gebucht worden sein, auch ihre Schichten wurden kürzer. 2018 wandte sich die Frau dann an einen Anwalt für Arbeitsrecht und schickte eine Beschwerde an die Personalabteilung des Unternehmens.

Der Fall kam nie vor Gericht. Laut Business Insider soll es nach der Beschwerde eine Sitzung mit einem Mediator und Musk selbst gegeben haben.

Im Gegenzug für das Versprechen, nicht zu klagen, schlossen Musk, die Frau und Space X 2018 eine Abfindungsvereinbarung über 250.000 Dollar. In der Vereinbarung soll es auch eine Geheimhaltungsklausel gegeben haben: Die Flugbegleiterin dürfe niemals über die Abfindungszahlung sprechen oder Informationen über Musk, Space X und Tesla weitergeben.

Musk: “politisch motivierter” Artikel

Space X soll nicht auf eine Anfrage des Mediums reagiert haben. Musk, der gerade daran arbeitet, Twitter zu kaufen, um – wie er sagt – freie Meinungsäußerung zu stärken, gab “Business Insider” nur eine knappe Stellungnahme: “Wenn ich zu sexueller Belästigung neigen würde, wäre dies wahrscheinlich nicht das erste Mal in meiner 30-jährigen Karriere, dass dies ans Licht käme”.

Er nannte die Recherche außerdem einen “politisch motivierten Artikel”. Der Fall ist der einzige, der zum Thema sexuelle Belästigung öffentlich mit Musk in Verbindung gebracht wird.

Im Dezember 2021 äußerten sich allerdings vier Frauen, dass sie sexuelle Belästigung im Unternehmen Space X erlebt hatten. Mindestens sechs Frauen haben die Firma Tesla wegen sexueller Belästigung im Unternehmen verklagt.

Freundin will nicht länger schweigen

Die Freundin der Frau ist nicht an eine Geheimhaltungsklausel gebunden ist. Sie habe sich jetzt – ohne vorher mit der Flugbegleiterin zu reden – entschlossen, mit dem Fall anonym an die Öffentlichkeit zu gehen. “Ich habe mich verpflichtet gefühlt, dies mitzuteilen, besonders jetzt”, sagte sie “Business Insider”.

Wenn sie weiter schweige, würde sie sich mitschuldig machen, so die Freundin: “Wenn man sich entscheidet zu schweigen, wird man Teil dieses Systems. Man wird Teil der Maschine, die es jemandem wie Elon Musk ermöglicht, weiterhin die schrecklichen Dinge zu tun, die er getan hat.”

“Solche Täter gibt es überall”

“Er ist der reichste Mann der Welt. Jemand, der so viel Macht hat und so viel Schaden anrichtet und dann auch noch Geld in die Hand nimmt, ist nicht zurechnungsfähig. Solche Täter gibt es überall auf der Welt. Aber wenn jemand besonders reich und mächtig ist, können sie sich ein System aufbauen, um alles zu kriegen, was sie wollen.”

Sie hoffe, dass die Flugbegleiterin ihre Entscheidung billige: “Wenn es für sie eine Möglichkeit gäbe sich zu melden, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, ohne ihr Leben in irgendeiner Weise zu gefährden, glaube ich, dass sie es tun würde.”

Kurz nach dem Vergleich im Jahr 2018 wurde es in Kalifornien verboten, Geheimhaltungsklauseln bei Vergleichen in Zusammenhang mit sexueller Belästigung, Diskriminierung oder Übergriffen zu verwenden – es sei denn, der Kläger verlangt sie.

(sm)

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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27 Kommentare

  1. Was für ein Ekelarsch! Wie gut dass ich nicht bei Twitter bin…

    Kann übrigens keine der “(a)social” media – Plattformen empfehlen momentan. Empfinde die Nutzung echt nicht mehr als zeitgemäß. Wie deutlich kann denn noch werden, dass diese Plattformen als Machtinstrumente missbraucht werden???

  2. Jööössssas, heut haben die anonymen Sexisten wieder Jahresversammlung.
    Putzs eich ihr grauslichen Wappler.

  3. Wer hat geglaubt, Musk sei ein ganz Netter?
    Wen wundert es, daß er gegen die Demokraten ist?
    Eigentlich könnte der Kurze auch für Musk arbeiten….genau sein Umfeld.

  4. Armes junges Mädchen und reicher älterer Mann. Oder, wie werde ich schnell Millionärin? Über die andere, auch recht häufige, Konstellation, armer junger Mann, meistens Migrant, und reiche ältere Dame der Gesellschaft, angewandte Integration, spricht kaum jemand. Vermutlich auch deswegen nicht, weil die eifrigen Hüter der Moral und des Shitstorms das nicht so verwerflich finden.

  5. Ich beneide die meisten Foristen dieser Welt.
    Haben sich (so wie ich) der Person Elon Musk noch nie im Leben auf 100 Kilometer genähert
    aber kennen ihn persönlich gut genug um ihm Sexualstraftaten zu unterstellen.

    So gut wäre ich auch gerne …

  6. Ganz genau so wird’s gewesen sein, was sonst. Und die verfrauten Linksmedien springen auf den Zug natürlich wie immer auf, wenn irgend eine Frau von “sexueller Belästigung” schwurbelt. Kannst dir echt nicht mehr ausdenken, was dir westliche Schwurbelmedien so alles auftischen wollen.

    • Ich hab’s ja nicht so mit den Medien, wie hier bekannt sein dürfte, aber “verfraut” und “links” kann ich da nicht erkennen. Und sexuelle Belästigung in Anführungszeichen zu setzen, ist auch eine eigenartige Sicht.

    • “Verfraute Medien”. Ich kann nicht mehr, DER ist unerreicht! Schrecklicher Schreck, das dauert noch tausend Jahre bis du wenigstens im 20. Jahrhundert ankommst.

      • Ich lebe lieber in der Vergangenheit als in dieser linksrotgrünwoken genderverstrahlten Trottelgesellschaft von heute.

        • 1. Sind die Grünen nicht gerade in der Koalition mit der rechten ÖVP ?
          2. Was ist denn so schlecht am Gendern, dass dich das so aufregt ?

        • Ist schon klar. Rückwärtsgewandt wäre für dich eine Beleidigung. Vermutlich ist dir das Mittelalter schon zu fortschrittlich.

        • Bin in der Arbeit auch von einer Frauenschar umzingelt. Letztens waren die Kolleginnen extremst unruhig und haben stress gemacht. Kurzerhand habe ich ein Al Bundy Riesenposter im Büro an die Wand genagelt. Seitdem passts wieder.

          Kann daher bestätigen, die Vergangenheit ist besser.

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