Die Leitung am Standort des mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierten Kindergartens in Wien-Penzing ist “nicht mehr im Dienst”, bestätigte der zuständige NEOS-Stadtrat Wiederkehr bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Er gestand Fehler in der Kommunikation mit den Eltern ein.
Wien, 20. Mai 2022 | Nach Bekanntwerden von Missbrauchsverdachtsfällen in einem Wiener Kindergarten – ZackZack berichtete – hat die Stadt Maßnahmen angekündigt. “Es wird eine neue Leitung am Standort in Penzing geben”, sagte der zuständige Stadtrat und Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) am Freitag bei einer Pressekonferenz. “Die alte ist nicht mehr im Dienst.”
Die Ereignisse rund um die schweren Vorwürfe gegen einen Pädagogen am #Kindergarten Penzing machen mich tief betroffen. Der Weg, Vertrauen zurückzugewinnen, wird ein langer sein – dessen bin ich mir völlig bewusst. Ich habe über eine Reihe an #Sofortmaßnahmen verfügt:
— Christoph Wiederkehr (@chriswiederkehr) May 20, 2022
Außerdem soll ein Kinderschutzkonzept für die städtischen Kindergärten ausgearbeitet und die Standards erhöht werden. Es sei klar, “dass wir unmittelbar handeln müssen”, betonte Wiederkehr. Das Vertrauen der Eltern ist zerrüttelt, habe ein Elternabend gestern gezeigt. “Vor allem auch, weil Kommunikation mit den Eltern nicht zufriedenstellen gelaufen ist.” Es sei seine Aufgabe, so Wiederkehr, dieses Vertrauen wieder herzustellen.
Die von der Stadt eingesetzte unabhängige Kommission, soll nun lückenlos analysieren und Aufklärung betreiben – “über den Fall, aber auch um für die Zukunft zu lernen”, betonte der Stadtrat. Der Fall selbst sei “sehr komplex” und liege bei der Staatsanwaltschaft. Geprüft wird in vier Fällen der Vorwurf des (teils schweren) sexuellen Missbrauchs von Unmündigen gegen einen Pädagogen.
(apa/red)
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