Sonntag, April 28, 2024

AGES: Sorge der Österreicher wegen Klima und Umwelt gestiegen

AGES:

Laut AGES-Risikobarometer ist die österreichische Bevölkerung immer besorgter über Klimawandel und Umweltverschmutzung. Generell gilt: Je präsenter ein Thema medial ist, desto stärker ist das Risikoempfinden.

Wien, 1. Juni 2022 | Die Menschen in Österreich sind heute über Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung stärker beunruhigt als vor fünf Jahren. Das berichtete die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Mittwoch im “Risikobarometer Gesundheit 2022”. Gleichzeitig sehen sie sich besser über mögliche Gefahren informiert, so die Experten um Ingrid Kiefer vom Fachbereich Risikokommunikation der AGES.

Für das Risikobarometer wird seit dem Jahr 2016 jährlich eine repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung und dem Informationsstand der österreichischen Bevölkerung durchgeführt. Die diesjährige Umfrage fand genau zwei Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine statt. Sie bezieht dadurch auch diese Entwicklung ein.

Klimawandel und Umweltverschmutzung an der Spitze

Am meisten Sorge machen den Österreichern Umweltverschmutzung, Klimawandel, gefolgt von sozialer Ungleichheit. Die Risikowahrnehmung ist demnach sehr hoch zur Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt, Flächenverbrauch durch Bebauung, zum Verlust von naturnahen Lebensbereichen, zur zunehmenden Zahl an Hitzetagen und zu schwindenden Gletschern. Diese Themen beunruhigen die Bevölkerung stärker als noch 2017.

Am wenigsten sind sie über die Lebensmittelsicherheit besorgt, etwa die Wasserqualität und krankmachende Keime in Lebensmitteln. Abgenommen hat die Sorge über schädliche Stoffe, die bei der Zubereitung von Lebensmitteln entstehen, Antibiotikaresistenzen, Arzneimittelnebenwirkungen und hormonähnliche Stoffe in Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten. Gleichzeitig fühlen sie die Menschen zu diesen Themen auch nicht ausreichend informiert. Generell fühlen sich laut AGES-Experten die Menschen allerdings besser informiert als noch 2017.

Krisen beeinflussen Ängste messbar

Durch die Covid-19-Pandemie bedingt stieg die Angst der Menschen vor Infektionskrankheiten massiv, so die AGES-Experten. Seit einem Höhepunkt zu Beginn der Pandemie hat sie jedoch wieder abgenommen. Stattdessen hat die Sorge über die Energieversorgung zuletzt zugenommen. Das führt die AGES auf den Ukraine-Krieg zurück.

Auch andere medial sehr präsente Themen wie Mikroplastik, ein Blackout und Pestizide werden als Risiken relativ hoch eingeschätzt, ebenso Täuschung der Verbraucher und Verbraucherinnen etwa bei der Herkunft von Produkten.

Frauen alarmierter als Männer

AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger sagte gegenüber der APA, nur ein geringer Anteil der österreichischen Bevölkerung würde das Verhalten nach dem Lesen von Risikoberichten ändern: “Wer subjektiv Risiken höher einschätzt, ist eher dazu bereit, es dauerhaft zu ändern.” Überdies würden Frauen unabhängig vom Thema die Gefahren höher einschätzen als Männer.

(apa/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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15 Kommentare

  1. So lange die 12 größten Ölfirmen bis 2030 täglich über $300 Mio. in die Erschließung von Öl- und Gasfeldern investiern oder Banken wie HSBC argumentieren, daß es ihnen völlig egal ist ob Miami in 100 Jahren 6 Meter unter Wasser steht, Hauptsache sie und ihre Anleger verdienen jetzt Geld, sinkt meine Bereitschaft selbst etwas zu tun.
    https://www.theguardian.com/environment/ng-interactive/2022/may/11/fossil-fuel-carbon-bombs-climate-breakdown-oil-gas

    https://www.forbes.com/sites/davidrvetter/2022/05/20/who-cares-if-miami-is-6-meters-underwater-in-100-years-hsbc-executives-incendiary-climate-comments/?sh=491089f3590a

    Komischerweise geht der Tiroler Vorschlag, zukünftig nur noch 30/80/100 statt 50/100/130 auf unseren Straßen fahren zu dürfen, österreichweit noch nicht durch die Medien.

  2. Frau Gewessler hat kein Problem damit!
    POLITIK-INSIDER
    Klimaanlage für die Klimaministerin um 143.100 Euro

  3. Soll das etwa heißen bei den Österreichern ist das grüne Gewissen erwacht? Sorry Leute entspannt euch ihr seid 30 Jahre zu spät dran.

    • Lieber ManFromEarth, guten Morgen. Ein Artikel der hoffen lässt. Wäre wünschenswert, wenn diese erhellende Erkenntnis von den Verursachern angenommen und auch umgesetzt wird. Da sieht man wieder, was schon ein bisschen Licht bewirken kann…
      Es muss auf diesem Gebiet dringend heller werden!

      • Mein Morgen ist schon länger her, trotzdem Danke und gute Reise in Ihren Tag!
        Es gäbe viele große und kleine Dinge die nützlich wären, wir müssten die nur machen um es wieder hin zu bekommen. Machen wir es?

        • Lieber ManFromEarth, wir beide bemühen uns zumindest. Täglich muss daran gearbeitet werden, dass mehr Menschen die Relevanz erkennen und sich beginnen umzustellen.
          Es muss unbedingt heller werden!

          • Lieber ManFromEarth, ja es geht voran. Auf alten Seefahrerkarten wurden schon eine exakt dargestellte Antarktis, völlig eisfrei entdeckt.
            Auf einer großen Atlantikkarte des türkischen Flottenadmirals Piri Reis aus dem Jahr 1513 befindet sich sogar der Umriss der antarktischen Landmasse, mit eisfreier Küstenumgebung. Sedimentbohrungen in unserer Zeit weisen darauf hin, dass die Antarktis das letzte Mal vor 6000 Jahren eisfrei war.
            Damals aber aus anderen Gründen als heute. Geht es so weiter, wird man sich Umsiedlungsprojekte überlegen (müssen) können…
            Es muss unbedingt heller werden!

          • Die Karte des Piri Reis ist eine osmanische Seekarte des Zentralatlantiks, die dem Admiral Piri Reis zugeschrieben und deren Entstehung auf den Monat Muharram des Jahres 1513 (9. März bis 17. April) datiert wird. Sie befindet sich im Topkapı-Palast in Istanbul und wurde 2017 in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen.
            (Wiki)
            Der Autor Arlington H. Mallery formulierte 1956 die These, dass diese Linie die Küste des Königin-Maud-Landes in der Antarktis zeige.
            Piri Reis gibt selber an mindestens 20 Karten zur Herstellung seiner benutzt zu haben. Sie ist schon ziemlich interessant, nur kann man damit nicht navigieren weil im Prinzip nicht wirklich was zusammen passt.
            Es gibt viel Literatur und auch einige Dokus darüber, ein paar hab ich sogar gesehen. Fazit: es wird deutlich mehr hinein interpretiert wie drinnen ist.
            Ein Meisterwerk ist die trotzdem…

  4. Laut den ORF Wetterverkäufer war das der 10. wärmste Mai aller Zeiten… – das ich nicht lache…

    • Alleine die ZAMG hat etwa 260 teilautomatische Wetterstationen, sechs Minitaklis-Stationen und mobile Messstellen. Zusätzlich gibt Stationen des Hydrographischen Dienstes,
      Stationen der Austro Control ,Ö3-Stationen und den Zugriff auf 24 Satelliten von NOAA, diese werden permanent mit der ZAMAG abgeglichen. Viele der Stationen sind seit 1880 ununterbrochen in Betrieb und können auch direkt eingesehen werden. Zusätzliche Messeinrichtungen: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/messnetze/weitere-messsysteme
      Sie können lachen, aber die Meteorologen des ORF können tatsächlich lesen, die Daten verstehen und auch das gelesene können die wieder geben.

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