Dienstag, Mai 21, 2024

Rassismusbericht: Mehr Islamfeindlichkeit im Netz – Politik mitverantwortlich

Rassismusbericht:

2021 gab es online fast doppelt so viele Fälle von antimuslimischem Rassismus wie offline. Einen großen Anteil an der steigenden Islamfeindlichkeit hat Österreichs antimuslimische Politik.  

Wien, 06. Juni 2022 | In der U-Bahn tritt eine Frau einer 19-jährigen Schülerin mehrmals mit einem Stiefel ins Gesicht – weil die Schülerin ein Kopftuch trägt. User posten im Internet Aufrufe zu den Waffen zu greifen und schreiben, der Islam gehöre “raus aus Europa”. Lehrer sagen Schülern, sie sollen “zurück in die Türkei gehen”. Hassbriefe, Morddrohungen, beleidigende Beschmierungen religiöser Einrichtungen, das ist antimuslimischer Rassismus in Österreich im Jahr 2021.

Im vergangenen Jahr wurden etwas weniger Übergriffe auf Menschen gemeldet, die als muslimisch wahrgenommen werden, als noch im Jahr zuvor. Während jedoch weniger Übergriffe in der direkten Interaktion gemeldet wurden, stieg die Zahl von Fällen im Internet. Online gab es 2021 fast doppelt so viele Übergriffe wie offline.

Weniger direkt gelebter Rassismus durch Corona

Zu diesem Schluss kommt die österreichische Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus im mittlerweile siebten Report über Antimuslimischen Rassismus. Dass sich die Übergriffe von der Straße ins Netz verlagert haben, liege, laut Report, vor allem an der Corona-Pandemie, durch die weniger persönliche Interaktion stattfand.

Der Report verzeichnet 1061 Fälle von antimuslimischem Rassismus im Jahr 2021 (1402 Fälle waren es im Jahr 2020). Das sind allerdings nur jene Übergriffe, die gemeldet oder über Medienbeobachtung entdeckt wurden. Die Zahl ist nicht repräsentativ für alle tatsächlich stattgefundenen Fälle. Von einer höheren Dunkelziffer ist auszugehen.

Frauen übermäßig stark betroffen

Doch nicht nur die anhaltende Pandemie-Situation sei für den Rückgang der Meldungen verantwortlich. Die Gesellschaft sei im Allgemeinen zu wenig für das Thema antimuslimischer Rassismus sensibilisiert und Betroffene stießen auf Hürden: Es gebe zu wenige Informationen über Rechte und Meldemöglichkeiten und Betroffene glaubten oft nicht, dass es etwas ändere, Vorfälle zu melden, heißt es von der Dokustelle Österreich.

Die Täter waren überwiegend männlich (fast 80 Prozent), die Opfer überwiegend weiblich (rund 70 Prozent). Als muslimisch wahrgenommene Frauen sind auffällig oft von Ungleichbehandlung, Beleidigung, körperlichen Übergriffen und gefährlicher Drohung betroffen. Von rassistischer Polizeigewalt sind laut Report hingegen doppelt so viele Männer wie Frauen betroffen.

Diese Verteilung auf die Geschlechter sei nicht überraschend. Frauen, die zum Beispiel durch ein Kopftuch leichter als muslimisch wahrgenommen werden, werden laut Report bewusst als Zielscheibe für Rassismus ausgesucht. Frauen werden in Österreich auch eher strukturell benachteiligt.

Politik mitverantwortlich für steigende Islamfeindlichkeit

Die Dokumentations- und Beratungsstelle weist auch darauf hin, dass antimuslimischer Rassismus nicht allein von rechtsextremen Gruppen ausgeht, sondern ein grenzüberschreitendes gesellschaftliches Problem ist. Die Islamfeindlichkeit im Allgemeinen steige.

Großen Anteil daran habe vor allem die antimuslimische österreichische Politik. Bis zu 31 Prozent der gemeldeten oder beobachteten Fälle gehen von Politikern während politischer Amtshandlung aus. Anstiftung zur Gewalt im Internet fiel besonders oft mit politischen Ereignissen zusammen.

Von der Islamlandkarte bis zur Instrumentalisierung von Femiziden

Ein Beispiel ist die sogenannte “Islamlandkarte”, die im Juni 2021 von der Regierung veröffentlicht wurde. Darauf waren muslimische Einrichtungen in ganz Österreich eingezeichnet. In Folge kam es zu einer Flut an Hasskommentaren in den Online-Kommentarforen von Zeitungen.

Potenzielle Täter fühlten sich bestärkt und diskutierten online offen, wie man gegen diese Einrichtungen vorgehen könne. Fälle von antimuslimischem Rassismus wurden auch vermehrt an Orten gemeldet, die auf der Islamlandkarte eingezeichnet waren.

Hinzu kommt, dass Frauenmorde politisch und medial instrumentalisiert wurden, um Stimmung gegen Muslime zu machen. Die Empörung und der Aufschrei waren immer dann am größten (und führten zu rassistischen Übergriffen), wenn der Täter als muslimisch gesehen wurde. Zur Einordnung: Von 31 Femiziden in Österreich im Jahr 2021 wurden sieben von Männern begangen, die als muslimisch gelesen werden.

(sm)

Meldemöglichkeiten und Beratung für Betroffene

Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus

ZARA – Zivilcourage & Anti-Rassismus-Arbeit

Initiative für ein Diskriminierungsfreies Bildungswesen (IDB)

Titelbild: pixabay

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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45 Kommentare

  1. Dieses Problem fängt mMn schon früher an:
    Wenn du als durchschnittlicher “Österreicher” (also jemand mit Staatsbürgerschaft oder bereits Eingebürgerter) ohnmächtig jeden Tag mit dem Faktum konfrontiert bist, dass 10% der Nation sich mit höchst fragwürdigen sozialökonomischen Mechanismen 60% des Vermögens im Lande unter den Nagel reissen (ohne einem Ende in Sicht), oder andersrum 90% der Menschen im Lande sich 40% Vermögen als “Freiheit für Lebensgestaltung” teilen müssen. Diese Umverteilung “nach oben” in überwiegender Mehrheit (erst recht d. u. Hälfte) als “Vermögensverlust” empfunden, und “zugezogene Mitbewerber” zusätzlich schamlos überwiegend als “Wirtschaftsflüchtliche” benamt werden, damit einen “Wettbewerb” um zugestand. Resourcen (40% vom Kuchen) implizieren. Dazu kollidiert patriachalische Gesellschaftform im Zuzug mit einer “noch im Gange seienden” (bei weitem noch nicht abgeschlossenen!) Gleichstellungsbewegung mit femin. Perspektiven in europ. Weltsicht…

  2. sagen wir es einmal so: Ich habe nichts gegen Ausländer, werde bald selber einer in einem anderen Land.

    Aber gegen Faschismus, egal welcher Farbe, bin ich allergisch. Den Anspruch, die bessere Rasse zu sein, nur die eigene Ideologie als die einzig wahre zu sehen – das kennen wir schon. Nein, das brauchen wir hier nicht mehr. Und da wundert es mich nicht, dass die Menschen nicht dem Narrativ folgen, wenn sie einfach sehen, was los ist. Dass das Land systematisch und wahrscheinlich politisch so gewollt, von ausgenommen und an die Wand gefahren wird, ist natürlich ebenso ein Grund.

  3. Hilfe ist gut! Wenn man aber sieht wie uns diese Kopftüchler messen und arrogant daher kommen, macht einen das schon nachdenklich ! Kein Wunder, die bekommen mehr wie unser eins der Tagtäglich zur Arbeit geht. Unter Audi BMW geht’s gar nicht. Es gibt auch Fleißige…..sind die Ausnahme.

    • Ich glaube dir, dass du für deine Arbeit weniger bekommst als ein Notstandsempfänger. Serviettenfalter sind einfach schwer unterbezahlt. Vor allem, wenn sie mit dem Job auch noch überfordert sind. Aber du kriegst doch bestimmt noch Sonderzahlung für geistig schwer behinderte Mitbürger. Wenn nicht, musst du das beantragen. Zum Beweis für deine Limitierung kannst du diesen Beitrag anführen. Auf nen Audi und BMW kommst du damit auch nicht, aber bestimmt hast du dann Anspruch auf nen Sitzplatz in der Seilbahn.

    • Klar, die Menschen aus Syrien und Afghanistan sind Wirtschaftsflüchtlinge. Die Frau hat fertig! Grauslich dumm.

      • Die Frau ist fertig, aber noch hat sie leider nicht fertig :(, die sitzt fest im Sattel, leider, weil ja, es ist grauslich, es ist dumm, aber durchaus gewollt von der Parteispitze, aber auf der ihrem Mist ist diese Scheußlichkeit nicht gewachsen, sie sagt nur brav, was ihr die Anderen vorschreiben.

        Solche braucht eine Partei halt auch, und sie gibt sich dafür her………

    • Die Generalsekretärin der ÖVP betreibt offen rassistische Polemik. Ich werde es nicht verbreiten, ich stelle nur fest, dass man es wohl notwendig hat auf dem Rücken der Schwächsten Ablenkung zu betreiben, das ist schändlich. (meint Ewa Ernst D von den “ehemals” Grünen zum Koalitionspartner)

  4. Rassismus ist das falsche Wort für dieses Problem. Das richtige dafür ist Biggotterie.

    Rassismus ist Hass aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit zu Volksgruppen. Der Islam ist keine Ethnie, sondern eine Religion.

    Dieses Problem der Vermischung von Fakten ist allgegenwärtig. Es wird auch im Nahen Osten dauernd vermischt.

    Israel und Palästina = Nation
    Semiten = Ethnie
    Judentum, Christentum, Islam = Religion

    Es gibt israelische Muslime und palästinensische Juden. Wir denken Araber = Moslem und genau hier beginnt das Problem.

    Außerdem ist es auch scheinheilig, Srebrenica zu verurteilen, aber das Freiluftgefängnis in Gaza gutzuheißen.

    Politik und Religion sind so eng verstrickt, dass man diesen Knoten nur auflösen kann wenn man outside the box denkt.

    Man unterstützt Muslime in Bosnien gegen Großserbien. Muslime in Bosnien unterstützen Palästina. Serbien unterstützt Israel und Österreich unterstützt auch Israel. Die Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz.

    • Serbien ist der engste Verbündete Israels auf dem Balkan und israelische Waffen führten zum Genozid in Srebrenica. Der Zionismus wurde in Serbien gegründet von Judah Alkalai.

      Diese Dinge sind miteinander verbunden und es geht nicht um Ethnien, sondern politische und religiöse Ideologien. https://en.wikipedia.org/wiki/Judah_Alkalai

      Die kognitive Dissonanz ist halt so stark, dass man Bosnien gegen Serbien unterstützt und gleichzeitig Israel, das wiederum Serbien unterstützt. Somit unterstützt man Serbien gegen Bosnien.

      Wissen ist Macht! Fakten statt Hass. 💚

    • Deine Rassismusdefinition ist aus den 60ern. Die Dumpfbacke unter mir hat gerade schön gezeigt wie das funktioniert: ein gemeinsames Merkmal einer Gruppe Menschen zum Anlass nehmen sie kollektiv als minderwertig abzustempeln. In diesem Fall gleich etliche Milliarden Menschen und einige dutzend Völker. Alle gewalttätig und unfähig, deshalb ist es gefährlich in ihrer Nähe zu leben, ergo: weg damit. Rassismus par excellence.

      • Und weida? Wenn Sie die Gegenwart verstehen wollen, dann müssen Sie auch die Vergangenheit verstehen.

        Sie unterstellen mir das Advokatieren von Genozid, das ist unterste Schublade. Sie klingen selbst wie Radovan Karadžić und Ratko Mladić.

        Die Dinge sind nicht so schwarz-weiß wie Sie denken. Bitte lernen S’ Geschichte bevor Sie so einen Blödsinn verzapfen.

        Milo Đukanović wird von unseren Lifestylelinken als “Diktator” dargestellt, obwohl seine Demokratische Partei der Sozialisten Montenegros Mitglied der Sozialistischen Internationalen ist, wie auch die israelische Meretz und die palästinensische Fatah (und die österreichische SPÖ).

        Das was Sie von sich geben ist aus dem KGB Handbuch der 90er, “alle die mir nicht zustimmen sind Faschisten und Rassisten”.

        Sie werden in Belgrad gerne gesehen mit Yugonostalgie und serbischem Ethnonationalismus (wie auch der zionistische Ethnonationalismus in Israel). Natürlich ist Religion politisch.

        Schauen Sie in die Vergangenheit, dann verstehen Sie die Gegenwart.

        Video aus dem Jahr 1993 aus Montenegro: DAS IST NICHT SERBIEN
        https://www.youtube.com/watch?v=vMwWazNAm1s

        Was hat sich seither geändert? Nichts. Immer noch Ethnozionismus in Israel und Ethnogroßserbien am Balkan.

        Aber wenn sich Bosnien und Palästina wehren, dann wegen “politischem Islam” jammern.

        Rassismus, blah blah blah. Die größten Rassisten sind jene, die es den anderen vorwerfen. Nennt man in der Psychologie Projektion (des eigenen Hasses).

  5. Das einzige was der Islam den friedlichen und gebildeten Menschen entgegensetzen können ist Gewalt und Zerstörung. Zu mehr reicht es nicht. Wahrscheinlich auch ein Auswuchs über die Erkenntnis des eigenen Unvermögens seiner Anhänger.
    Gefährlich, wenn man neben und mit solchen Leuten leben muss.

    • Soll ich jetzt mal von dir auf die Österreicher schließen? Alle xenophob und ungebildet wären die ersten Attribute, die sich von dir ableiten ließen.

      • ….die verhaltensgestörten Frauen aus dem rechten Eck in Positionen die sie nicht schnallen, schließt auch auf alle Österreicherinnen.

  6. Die einen scheinheiligen Pseudomoralisten – vorwiegend in der Politik beheimatet – diffamieren die islamische Glaubenskultur auf Grund der von ihnen ausgemachter Unterdrückung der Frauen und der rechte rassistische Pöbel meint dass er da noch einen draufsetzen muss und tyrannisiert muslimische Frauen auf Grund ihrer Präsenz und getragenen Kopftuch. Dass natürlich der im Dunstkreis türkiser und blauer Politik geschürte Hass wie Hetze zu unmenschlichem rassistischen Terror führt (Demütigung, gewaltsame Übergriffe, geschändete Moscheen) überrascht keinen und ist gewollt von Kurz, Raab, Kickl und co. Die alle wissen zwar dass wir seit der Vergangenheit, jetzt und in der Zukunft diesen kulturellen Einfluss in unserem Land akzeptieren müssen (wie überall auf der Welt), doch kann man ja das Beste draus machen und politisches Kleingeld lukrieren.Klappt natürlich wie am Schnürchen bei uns im gemütlichen Österreich.

      • Dem Dank, schließe ich mich sehr gerne an, denn so ist es wirklich, auch ich kenne einige Frauen, die ihr Kopftuch mit Stolz tragen, die sagen, ICH WILL es so!
        Aber es wird halt immer welche geben, die meinen, sie wüssten genau, daß die Frauen unterdrückt werden usw. Keine Ahnung von der Kultur, keine Ahnung, wie es in den Familien wirklich zu geht, aber sie meinen, sie müssten diese Frauen befreien.

        Komisch, meistens sind das dann die, die weg schauen, wenn der österreichische Nachbar 1 x die Woche seine Frau verprügelt, weil die wirds halt brauchen……….

        Samui wird das sicher besser wissen, meine jüdischen Wurzeln sind nicht so tief, aber jüdische Frauen z.b. tragen Perücken, auch wenn sie selber wunderschöne Haare haben, gehört einfach dazu, aber klar eine Perücke erkennt man nicht. Also haben zumindest hier jüdische Frauen nichts zu befürchten, Männer die ihre Kippa tragen sehr wohl, klar die sieht man ja auch.

        Es gibt überall, egal in welchem Land, egal in welcher Kultur, gute und schlechte Menschen, aber viele brauchen eben ein Feindbild um sich selber um vieles “erhöhen” können. Sind einfach kleine widerliche Würstl, die aber viel Schaden anrichten können 🙁

        • Die jüdischen Frauen die Perücken tragen sind überwiegend ultraorthodox.

          • Danke, für die Erklärung, ich habe den sehr tollen Bericht gesehen, über die Perücken usw. und bei dem Bericht kam es nicht wirklich rüber, daß es überwiegend ultraorthodoxe Frauen sind, was aber extrem toll rüber kam, war die Lebensfreude die, die Frauen haben.

          • Ich bin mir nicht ganz sicher ob ultraorthodoxe Frauen in Israel viel Freude haben. Eigentlich ist es eine totale Unterdrückung der Frau, die am Herd stehen soll und möglichst viele ( ultraorthodoxe) Kinder bekommen soll.
            Das ist in Israel ein sehr heikles Thema da diese Menschen überwiegend vom Staat leben, keinen Militärdienst leisten…….
            Aber ich hör schon auf, das Thema ist sehr komplex.

          • Tschuldige, meine Schuld, ich habe vergessen, zu schreiben, daß es sich da um in Österreich lebende Jüdinnen ging, darum auch mein Vergleich mit Perücke und Kippa.

            Wie es in Israel ist, da weisst Du um sehr vieles mehr als ich, da weiß ich wirklich nicht viel darüber.

          • Nix Tschuldige😉
            Ich bin bei dem Thema immer ganz schnell und denke automatisch an Israel.
            Obwohl es nicht nur in Israel so ist.
            Tip: Unorthodox, Serie auf Netflix, spielt in New York.

          • Gut gebrüllt Löwe 🙂

            Hab leider kein Netflix.

            So und nun geh ich brav 10 Minuten Scheitl knian, und dann samma wieder gut 🙂

        • Wenn einer die Weiber unterdrücken darf, dann ja wohl der starke, teutonische Mann, der Patriot. Nicht nur Sellner unterscheiden zwischen “Frauen, aber auch normale(n) Menschen.”

    • Andererseits wird das Kopftuch von vielen betroffenen Frauen als Unterdrückung gesehen und die Grün*innen interessierts null.
      Klar, daß die sich öffentlich “outen” wo es daheim dann vielleicht eine Züchtigung gibt.. ?
      Wer wirft denn da den ersten Stein…. ?

      • Ich glaube dass noch vielmehr nicht betroffene Frauen das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung sehen. Ich kenne genug Frauen die es mit Stolz und aus Selbstbestimmung tragen. Um Solches zu kapieren müsste man sich jedoch auch mit diesen Menschen und ihrer Kultur befassen. Die meisten “Kritiker” jedoch vernachlässigen dies aus verschiedensten (meist einschlägigen) Gründen und leben ihre Ideologien eigennützig auf Köpfen der muslimischen Einwanderer aus. Sie auch?

        • Wenn die Frauen es freiwillig tragen, gibt es ja nichts dagegen einzuwenden.
          Aber mit Zwang, vielleicht spgar Androhung körperlischer Gewalt…
          Oder begrüssen Sie das etwa, ziehen Sie Genugtuung aus der Unterdrückung ?
          Eventuell sogar bei Menschen mit anderer Meinung… ?
          Da wäre ich auf eine ehrliche Antwort gespannt.

          • Eine recht bemühte Pseudoargumentation, Kollege. Natürlich gibt es patriarchale Unterdrückung, natürlich auch bei Muslimen. Die wird aber nicht durch Kopftuchverbote und ähnlichen Schmarrn beseitigt, sondern durch Sozialisation. Wer während der Sozialisation permanent Ablehnung erfährt und lernt, dass er eben nicht dazu gehört, sucht sich eine andere Zugehörigkeit – und wird teils in diese Strukturen gedrängt. Andere Formen der Unterdrückung, etwa Lohnunterschiede bei Männern und Frauen, etwa die Benachteiligung am Wohnungsmarkt und bei der Bildung, gehen den Helden des Kampfes gegen das Kopftuch regelmäßig am Südende vorbei.
            Das Thema ist: Hass gegen Muslime. Ganz klar, dass man da über die patriarchale Unterdrückung reden muss. DESHALB werden Frauen und Kinder bepöbelt, weil man sie befreien will. Schon klar.

          • Wenn man den Sinn nicht versteht, kann man leicht über eine Pseudoargumentation klagen.
            Und selbst mit Klischees und pauschalen Vorurteilen arbeiten – Echt arm.

          • … Kurzfassung: Inklusion, Sozialisation, ja, bitte gerne, aber hoffentlich nicht gerade dort, wo sich meine Wege (oder die meiner Kinder) damit kreuzen…
            -> und die “Kleinigkeit”, dass sich aus dieser überwiegend vorurteilbehaftet (angst- und neidgetriebenen) segregierenden Haltung Parallelgesellschaften mit immanenten Sekundärkreisläufen bilden “müssen”, können wir “hiesigen” dann ja unter uns diskret privat diskutieren, “Rechtsaussen” wählen, oder im Netz problemlos anonym diffamieren, weil ein Großteil leider nicht behirnt, dass das von gewissen Eliten genau so(!) konzipiert ist, sehr viele Menschen genau so (einfach) verhetzt / desinformiert / vor-eingenommen werden können …
            -> Dann kommen Menschen mit Volks-Hygiene-Anstand, Recht & Ordnung, Staatsbürgerschaftswertigkeit als “hohes Gut”, “kulturfremd” zugordneten Attributen usw. im gnadenlosen Klassenframing zu Wort…

        • So ist das. Eine ehemalige Kollegin ist konvertiert. Sie hat sich für das Kopftuch entschieden. Ich kannte sie gar nicht ohne, aber eines Tages kam sie ohne. Der Grund? Sie wurde ständig angepöbelt. Sie selbst kam damit klar, aber dann wurden ihre beiden Nichten, Schulkinder, auch angegangen, weil sie so rumgelaufen ist. Um das zu vermeiden hat sie darauf verzichtet.

    • Danke für die prägnante Beschreibung. Leider aber auch sehr deprimierend. Einzige “Ausrede” für uns Ösis ist nur mehr, dass es woanders noch schlimmer ist.

      Siehe z.B. Frankreich mit dem Kopftuchverbot. Reiner Antiislamismus m.M.n., weil nicht verboten ist, die Kippa, den Davidstern oder das Kreuz sichtbar zu tragen.
      Diese Beschränkung auf eine Religion hat der Ö-VfGH auch als Grund gesehen, das ÖVP-FPÖ-Kopftuchverbot wieder aufzuheben.

      Ich kann es mir nicht verkneifen. Die Grünen hatten mal wieder “Anstand”. Sie haben mit dem Sideletter dem Wunsch der Türkisen entsprochen, dass es ein Kopftuchverbot per Erlass geben kann. Und die Grünen reden sich auf den VfGH heraus.
      https://religion.orf.at/stories/3211239/
      Zitat: “Dass er im Sideletter steht, sei Wunsch der Volkspartei gewesen, damit die Grünen nicht behaupten könnten, nichts von dem Vorhaben gewusst zu haben, so die APA.”

  7. Hass, Hetze und Verfolgung von Minderheiten hat seit dem letzten Jahr massivst zugenommen. Als Minderheit hat man jetzt stark werden müssen.
    Der Wind ist zum Glück etwas abgeflaut. Die hasszerfressen Menschen sind nun alleine mit Ihrer Bösartigkeit und Ihrem rassistischen Weltbild.

    Das sich Medien instrumentalisieren lassen kann man auch nur zustimmen.

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