Samstag, April 27, 2024

Merkel bestätigt: Putin wollte sie mit Hund einschüchtern

Merkel bestätigt:

2007 gingen Bilder einer sichtlich unwohlen Angela Merkel bei einem Treffen mit Wladimir Putin um die Welt. Dieser ließ dort seine Hündin frei laufen – kein Zufall, wie Merkel nun enthüllte.

Berlin, 08. Juni 2022 | Das Rätsel ist gelöst: Dass Wladimir Putin bei einem Besuch von Ex-Kanzlerin Angela Merkel in Sotschi 2007 seine schwarze Labradorhündin Koni mitnahm, war keine nett gemeinte Geste, sondern ein bewusster Einschüchterungsversuch. In ihrem ersten Interview seit Ende ihrer Kanzlerschaft sagte Merkel gegenüber „Spiegel“-Journalist Alexander Osang, sie glaube nicht an einen „liebevollen Zufall“.

Dienstagabend meldete sich Angela Merkel erstmals wieder öffentlich zurück, seit sie in den Ruhestand gegangen war. Das Interview fand vor Publikum auf der Theaterbühne des Berliner Ensembles statt. Merkel hat angekündigt, künftig mehr als Altkanzlerin in Erscheinung zu treten – allerdings nur zu “Wohlfühlterminen”, auf die sie auch wirklich Lust hat.

Alles begann mit einem Stoffhund

Noch vor dem Treffen in Sotschi hatte es eines im Kreml gegeben, bei dem Putin Merkel mit den Worten „Ich habe gehört, du hast ein Problem mit Hunden“, einen großen Stoffhund überreicht hatte. Putin wusste also über ihre Angst Bescheid. Dennoch nahm er seine Hündin zum Treffen mit Merkel mit und ließ sie noch dazu ohne Leine frei im Zimmer herumstreifen. Auf den Fotos vom Treffen in Sotschi ist Merkel die Anspannung anzusehen.

Tapfere Bundeskanzlerin

Rückblickend nimmt die Altkanzlerin die Episode sportlich: „Ist ja auch jetzt egal, eine tapfere Bundeskanzlerin muss mit so einem Hund fertig werden.“. Wenn solche psychologischen Schwierigkeiten dazu führten, dass man nicht mehr voll politisch handlungsfähig sei, liefe etwas falsch.

Keine Entschuldigung für ihre Russlandpolitik

Merkels Russland-Politik war häufig als zu nachsichtig kritisiert worden, ebenso wie die unter ihr intensivierten Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland. Im Interview sagte sie, sie habe geglaubt, dass gewisse Handlungsbeziehungen sinnvoll seien, weil man sich nicht ignorieren könne. Wenn Diplomatie nicht gelinge, sei sie ja nicht unbedingt falsch gewesen. „Ich werde mich deshalb auch nicht entschuldigen“, sagte Merkel.

Merkel sagte, wie viele andere sei sie wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine bedrückt. Sie nannte ihn einen „brutalen, das Völkerrecht missachtenden Überfall, für den es keine Entschuldigung gibt”.

(pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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37 Kommentare

  1. Aha! Wladimir hat Angie mit einer schwarzen Hündin (Konnotation ist reiner Zufall) derart eingeschüchtert, dass sie fortan eine russlandfreundliche Politik betrieben hat. Na da können ja Sleepy Joe and Friends froh sein, dass er ihr nicht mit einer schwarzen Bärin gekommen ist ( Konnotation wieder reiner Zufall) ! Denn dann würde er heute gewiss bereits an der Atlantikküste stehen und zum Sprung nach “God save the Queen-Country” ansetzen. Puuuuh….

  2. Allein der freundliche Hundeblick am 2. Foto mit Merkel und die Pose, die will gestreichelt und geknuddelt werden.
    Wenn wer solche Tiere nicht mag – wie ist er/sie dann zu Menschen ?

      • Merkel, egal wie, hätte vermeiden müssen, dass es zu einem Krieg kommt – ich erinnere an das “Friedensprojekt EU” – (und auch die EU voll hinein gezogen wird. Jetzt liegen die Nerven der Regel-basierten Politik blank.) Das hat sie nicht getan!
        Im Gegenteil sie hat sich in die lange Reihe der innenpolitischen Konflikte in der Ukraine und in einen unübersehbaren außenpolitischen Konflikt hineinziehen lassen.
        (Ein gute Darstellung zu den Konflikten findet sich in Kapeller: Ukraine, Beck.)

  3. Das war schon ein launiger Abend. Hab leider den Anfang verpasst. War auf phoenix zu sehen.

    Das mit dem Hund hatte noch die erzählte Vorgeschichte aus besseren Tagen, wie sie erzählte. Da kam er mit einem Soffhund auf sie zu und sagte: “Ich hab gehört, du hast ein Problem mit Hunden.”, und übergab ihr lächelnd den Plüschhund.

    Was soll man sagen? Merkels Politik war mit Nordstream2 verfehlt. Aber sie hat sich Zeit erkauft (“Zuerst bauen wir Nordstream2, dann knallen wir die Ukraine ab!”, hieß es 2015 im RU Staatsfernsehen). Merkel, habe ich gelesen, war nicht für Nordstream2, aber der Wirtschaftsflügel der CDU drängte dazu. Die SPD auch. Sie musste klein beigeben. Und stand dann dazu.

    Wie wäre die Invasion in der Ukraine verlaufen, wenn sie bereits 2015 wie heute abgelaufen wäre? Die Ukraine wäre wohl schon annektiert.

    • Und Scholzi und das Baerböcklein sind gewillt, Sleepy Joe`s “grünes” und “günstiges” Fracking-Gas zu kaufen. Diese Politik ist natürlich nicht verfehlt. Es tut immer gut, von Atlantikern aufgeklärt zu werden, welche über den Atlantik blicken und dabei einer zuckerlrosafarbenen Fata Morgana zum Opfer fallen. Danke!

  4. Schwächung durch Einschüchterung des “Feindes”, wird in der KGB- jetzt FSBAkademie im ersten Semester unterrichtet…
    Es muss heller werden!

  5. Es wird sich noch zeigen, ob die “Erfolge” der Russen von Dauer sind. Bei Kiew dachte man auch dass die Ukraine in ein paar Tagen überrant wird. Das Spiel ist aber erst zu Ende wenn der Schiri abgepfiffen hat und nicht vorher.
    Das alles wäre jedenfalls nicht notwendig gewesen wenn die internationel Solidarität mit der Ukraine sich nicht hauptsächlich in der Färbung von Facebookseiten in Gelb-Blau niedergeschlagen hätte, sondern mit echter Unterstützung in Form von Waffen.

  6. Wer seine Zucht-Hündin ausnützt mit dem Bewusstsein “da hat ja jemand Angst”….Putin der Massenmörder.

  7. Ein Labrador ist kein Kampfhund. Die Hundephobie von Merkel, sieht man in ihren angewiderten Gesicht. Hatte selber eine Labradorhündin, die hätte nie jemand ein Leid zugefügt oder gar gebissen. Hier wird auf Nebenschauplätzen der böse Putin dargestellt.

    Dieser Krieg dauert schon seit 2014 und wird leider noch länger dauern. Putins Ära wird irgendwann zu Ende gehen. Was kommt dann?

    Genauso geht die Ära des Kasperl aus der Ukraine irgendwann zu Ende. Leider lässt sich fast die ganze Welt im Auftrag der Amis von Selenskyj in einen Krieg hineinziehen. Sogar das bis jetzt offiziell neutrale Österreich.

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