Freitag, Mai 3, 2024

Bericht: Ex-Wirtschaftsbund-Direktor erstattete Selbstanzeige – ÖVP-Affäre

ÖVP-Affäre

Der ehemalige Direktor des Vorarlberger Wirtschaftsbunds, Walter Natter, hat Selbstanzeige erstattet. Er soll Versicherungsprämien für sich selbst von Wirtschaftsbund-Konten überwiesen haben.

Wien, 09. Juni 2022 | Natter soll zwischen 2014 und 2016 Versicherungsprämien für sich selbst von Wirtschaftsbund-Konten überwiesen und die Zahlungen unter falschen Titeln gebucht haben, berichtete der “Standard”. Er habe sich der Abgabenhinterziehung schuldig gemacht, soll Natter eingeräumt haben.

Unter dem 2017 in Pension gegangenen Natter wurden im Hinblick auf die mittlerweile eingestellte Wirtschaftsbund-Zeitung “Vorarlberger Wirtschaft” Konstruktionen eingegangen, die aktuell heftig kritisiert und von verschiedenster Seite – auch von der Finanz – untersucht werden. An nicht-versteuertem Rückersatz an Versicherungsprämien sollen 72.000 Euro an Natter gezahlt worden sein. Den hinterzogenen Steuerbetrag habe er gleichzeitig mit seinem Schreiben auf sein Abgabenkonto eingezahlt, wurden Natters Angaben zitiert.

Unklar, ob Auto mit in die Pension genommen wurde

Nach wie vor unklar sei, ob Natter ein Auto “gratis mit in die Pension genommen habe”, hieß es in der Tageszeitung. Zum Ende seiner Amtszeit wurde ihm vom Wirtschaftsbund ein Fahrzeug übergeben, für das Natter eine Forderung von 33.000 Euro zugestellt worden sein soll. Ob diese jemals bezahlt worden ist, ist nicht bekannt. Laut den Prüfern lag der Buchwert des Autos bei rund 49.000 Euro.

Ende April sind Strafanzeigen der Finanz wegen Abgabenhinterziehung in der Causa Wirtschaftsbund bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch eingegangen. Einer der Beschuldigten dürfte Natter sein, eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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3 Kommentare

  1. Mir ist nicht ganz verständlich, warum die ÖVP noch nicht nach 278a verfolgt wird, denn die Verdachtsmomente einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel Vermögen (Spenden oder Geldwertvorteile für die Partei) zu schaffen, scheinen ja durch die vielen derzeitigen Verfahren gegen Einzelpersonen durchaus gerechtfertigt zu sein. Zumindest wäre mMn hier weit mehr Substanz für einen Anfangsverdacht, als wie bei den Tierschützern oder Väter ohne Rechte.

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