Sonntag, April 28, 2024

Hörl poltert: Lieber Strom für Seilbahnen als für Städte – Trotz Energieknappheit

Trotz Energieknappheit

Die Energieknappheit sorgt für aufgeheizte Stimmung. Doch statt gewährleisteter Versorgung für Personen in Städten, will Seilbahn-Kaiser Franz Hörl den Strom lieber für Schneekanonen und Lifte verwenden. Sonst werde er sich wehren.

St. Gallenkirchen, 04. Juli 2022 | ÖVP-Abgeordneter und Seilbahn-Chef Franz Hörl ist nicht gerade bekannt für Zurückhaltung. Insbesondere, wenn es um Skilifte geht. Angesichts der sich immer mehr verschärfenden Energiekrise stellt sich für viele die Frage, wie es mit der Stromversorgung für den kommenden Winter weitergehen soll. Und welche Infrastruktur priorisiert werden soll.

Bei der Eröffnung der erneuerten Valisera Bahn in St.Gallenkirch im Vorarlberger Montafon hielt Hörl anlässlich der „Langen Nacht der Seilbahn“ eine Ansprache, in der er die Kraftwerke in Vorarlberg und Tirol lobte. Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg veröffentlichte einen Clip der Rede, die auf dem Kurznachrichtendienst Twitter heftig diskutiert wird.

Unser Strom für unsre Seilbahn

Denn Hörl richtete scharfe Worte Richtung Bundeshauptstadt. Der Strom, der in Vorarlberg produziert werde, solle lieber in Skilift-Infrastruktur fließen als in die Städte. Hörl wörtlich: „Und wenn heute in Wien die Frage gestellt wird, ob Seilbahnen und Schneeanlagen, ob das sicherheitsrelevante Einrichtungen sind, die dann auch versorgt werden müssen, im Herbst, dann sagen ich denen: ´Freunde ich schau nicht zu, wie das Wasser hier an mir vorbeirinnt und Strom für die Stadt produziert wird und wir sitzen im Trockenen.´ Dann werden wir uns auch zu wehren wissen.“

Hörl legte sogar noch nach: „Den Strom, den wir hier produzieren, den werden wir zuerst hier verwenden und zwar zu einem vernünftigen Preis.“

Eine unkonventionelle Meinung hat Hörl auch zu Investitionsmodellen, die in den letzten Monaten heftig kritisiert wurden. So lobte er den Bau von Schweizer Häusern im Montafon: “Und wenn heute Schweizer Hoteliers hier Häuser errichten, ist das ein Lob für den österreichischen Wintertourismus.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk, Grafik: ZackZack/Pixabay

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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82 Kommentare

  1. Er setzt sich für seine Interessen und seiner Klientell ein.
    Was ist so falsch daran?
    Nur dagegen zu sein ist wohl nicht die Lösung.
    Lösungen sind gefragt.
    Oh je, die BR ist für 10 Wochen im Urlaub.

  2. Wieder ein grindiges Beispiel für “postmodernen Faschismus”: Man sagt den Leuten, was sie vermeintlich hören wollen. Im nächsten Ort sagt man das Gegenteil, wenn die es dort hören wollen. Hauptsache alles bleibt “in meiner Hand”, und die Leute jubeln und schluckens. Die Reaktionen waren aber mau, ging schon vor Ort daneben.

    Das fehlende Gas und die fehlende Energie sind das Grundproblem, von dem viele weitere Probleme ausgehen werden (bei hohen Ernteausfällen geht das Getreide nicht mehr in die Mast, Notschlachtungen künden dann das Ende der Mast(betriebe)). Ich habe den Eindruck, dass das der Bevölkerung schon dämmert. Und dann ist da wieder ein Politiker, der, umgeben von seiner Bubble, nach altem Muster fortfährt. Ich find das in diesem Fall sogar super. Das Erwachen wird grausam, Herr Hörl, so viel steht schon fest. Es geht hier ja nicht um einen Winter, es geht energetisch um 5 Winter. Erst wenn die Erneuerbaren zu greifen beginnen, ist ein Aufschwung wieder möglich.

  3. Ich glaube, die Leute täten gut dran, die Skier auf den Buckel zu nehmen und mit Steigfellen die Berge wieder raufgehen. Die Energie für jeden Privathaushalt ist wichtiger, als fürs Skifahren.

    Ich hoffe, natürlich es reicht für beiders. Ansonsten können wir uns bei den verantwortungslosen Politikern, die ein neutrales Land in Mißkredit bringen, bedanken. In der Wirtschaft wird prinzipiell kooperiert und nicht sanktioniert.

    • Und warm wird einem beim Aufstieg auch. 🙂 Und Tradition ist es allemal. Denn so hat Skifahren begonnen.

  4. Diesen Typen geht es nur um Gewinnmaximierung bei ihren Liftprojekten! Strom im Zweifelsfall für die eigenen Seilbahnen, anstatt für die lebensnotwendige allgemeine Infrastruktur.

    Und genauso gehen sie mit unserer Landschaft um. Ob ihre Umweltblindheit der Gesellschaft eine misshandelte Landschaft oder andere Grauslichkeiten hinterlässt, ist ihnen so was von egal. Die Kasse dieser Bezirkskaiser und Wirtschaftsbündler muss klingeln.

    Die entstandenen Schäden hat dann gefälligst die Allgemeinheit, sprich der Steuerzahler zu beseitigen!

  5. Warum wundert man sich über Hörl oder die Geierrunde?
    Die Tiroler haben sich einen Dorfgendarm zum LH gewählt.
    So ist Tirol. Aber Hauptsache sie sind gegen die Wiener.
    Ich habe, als Wiener, nirgends auf der Welt soviel Ablehnung erfahren wie in Tirol. Ich glaube das sind die, wunderschönen, Berge…..da fehlt einfach der Blick auf den Horizont.

    • Und die Burgenländer? Wer ist dort LH? und in Niederösterreich? Und daß wir Tiroler die Wiener nicht mögen stimmt nicht, schliesslich erhalten wir Euch doch.

      • 😃😃😃Mit was? Ich dachte Du bist ein Schwarzer. Jetzt weiss ich , Du bist ein Realitätsverweigerer.
        Bitte bitte lieber Hubs, erkläre doch bitte dem Forum wie die Tiroler Wien erhalten?
        Ich bin echt gespannt…..

        • Lieber Samui, man muss sich nur anschauen was an Mauteinnahmen bzw. Roadpricing von Tirol nach Wien fliesst, und was davon für die geplagten Anrainer entlang der Transitstrecken re-investiert wird.
          Dasselbe gilt für die Billig-Dieseltankstellen, an denen der Finanzminister sich dumm und dämlich verdient. Nach aussen poltern gegen den bösen Transitverkehr, aber fest die Hände aufhalten wenn es um die Einnahmen geht. Das können sie, unsere Volkstreter (oder sollte es Volksvertreter heißen?).

          • Das gilt aber nicht nur für die Billig- Tankstellen. Wir in Tirol zahlen für den Treibstoff generell mehr als der Osten, genauso sind unsere Lebenshaltungskosten höher als in Ostösterreich.

          • Sorry, aber die Tankstellen wurden nicht in Wien genehmigt, sondern in Tirol. Tiroler WK Obmann Walser ist Frächter von Beruf, deswegen wird man nie etwas richtiges gegen die LKW unternehmen.
            Bezüglich Einnahmen der Maut, das ist perfekter TT – ÖVP Sprech. Bei der Lueg Geschichte waren sie auch ewig auf Seiten der ASFINAG, erst als einzelne Gemeinden im Wipptal die Hand gehoben haben ist man umgeschwenkt. Man wusste seit 2000 das die Brücke nur noch rund 25 Jahre hält, was kam von der VP, nichts. man könnte den Tunnel schon fertig haben, wenn man es wirklich gewollt hätte.
            Ansonsten sind Lärmschutzwände nicht immer die Lösung, denn der Lärm ist dadurch oft noch in größerer Entfernung zu hören. Flüsterasphalt wäre eine Möglichkeit so wie er letztes Jahr zwischen Mötz und Telfs West auf einem Teil verlegt wurde. Bin gespannt ob sie den im diesjährigen Bauabschnitt auch verlegen.

    • In Tirol sind die Berge so hoch, dass viele Tiroler glauben, auf der anderen Seite gibt es keine Menschen. Als Tiroler habe ich mich in jungen Jahren immer wieder geärgert, wie die Tiroler mit den Wienern umgegangen sind. Weil als Tiroler haben mir die Wiener, bis auf ein paar Ausnahmen, einen roten Teppich ausgelegt.

  6. Es gebe schon wieder so viel Stoff für die Piefke Saga- man kann sie ja abändern auf Schweizer Hoteliers anstatt der Sattmanns-

  7. Leuchtturmprojekt? Ja vielleicht, aber eines wie man es nicht machen sollte. Wie lange warnt man schon davor die Schigebiete weiter auszubauen? Bei Leuten wir Hörl ging das bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Kein Wunder, dazwischen scheinen diese Leute nichts zu haben außer heißer Luft. Hörl, die Schiparty ist vorbei. Hast das noch immer nicht begriffen? Ihr Leute habt auf das falsche Pferd gesetzt daran werden auch noch so viele Schneekanonen nichts ändern.

    • Schneekanonen sind unter anderem eine der größten Umweltsünden überhaupt, wenn ich was zu reden hätte, ALLE müssten abgebaut werden.

      Am Kasberg wurde sogar eine Hütte, die mein Großvater noch mit aufgebaut hat, nix mit Seilbahn rauf, jedes Stück Holz, alles mit den Rucksäcken hochgetragen, warm abgetragen, damit man einen Wasserspeicher für diese scheiß Schneekanonen anzulegen, natürlich war alles nur ein bedauerlicher Unfall, klar, sowieso, natürlich gilt für alle dran beteiligten die Unschuldsvermutung.

    • Aber ja, ein Leuchtturmprojekt! Wird ja auch glitzern in der Nacht, wenn die Flutlichtanlage den Berg bestrahlt. So wie die ÖGK ein Leutturmprojekt war. Genau so eines wird dieses Seilbahnmonstrum.

      Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass wir im kommenden Winter eine Weltcupsaison haben werden, die diesen Namen verdient. Sie werden es schon irgendwie durchpeitschen. Aber ob sich noch wer den Energieverbrauch ansehen mag, wenn man nur 15° in der Wohnung hat, der Strom auch rationiert ist, ist eine andere Frage. Ich glaub, das kippt alles jetzt.

  8. Hörl 2021 über Anschober: Von “Rülpsern aus Wien” sprach der Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbundchef und Seilbahn-Obmann in der Wirtschaftskammer da, als es um die Reisewarnung ging. In der Praxis sei es nicht so relevant, wenn “Wien einen Rülpser tut”, dennoch, er sehe das als “unfreundlichen Akt”, den er sich “sehr wohl erklären lassen wird”.
    Nehammers Mannen tun alles um auf 10% fallen!

  9. Zusammenhalt und Solidarität sind gefragt
    Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte der Tiroler Land- und Forstarbeiterbund am Montag in Absam seine Vollversammlung abhalten. Prominenter Überraschungsgast war Bundeskanzler Karl Nehammer, der in seiner Ansprache zu Zusammenhalt und Solidarität aufrief. (März 2022)
    (diese ÖVP gehört 20 Jahre in Opposition oder gleich ganz weg)

  10. Das ist das Problem das wir in Tirol leider seit Jahrzehnten haben. Es gibt bei uns viel zu viele von diesen präpotenten Bauernfünfern die meinen, sie sind das absolute Nonplusultra und sind das Wichtigste auf der Welt. Aber leider ist der Großteil der Tiroler Bevölkerung zu dumm um es bei Wahlen zu ändern.

  11. 632.000 EURO FÜR HOTEL DES ÖVP-ABGEORDNETEN FRANZ HÖRL (Coronahilfe)
    Franz Hörl ist ÖVP-Abgeordneter im Nationalrat und Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes. Was ihm wichtig ist: Tourismus und die Tiroler Seilbahnen.
    (die rütteln echt am Watschenbaum)

  12. Der NachwuchsAndreasHofer poltert wieder. Ja ja, bisch a Tiroler und hosch a Seilbahn, bisch a Mensch, bisch koana und hosch koane, bisch a O…..
    Das wäre kurz Zusammengefasst die politische Agenda von Hörl.
    Gute Nacht Österreich!

    • Den Höhenkranken mit dem Andreas Hofer zu vergleichen ist eigentlich nicht Ihr Niveau und eine Beleidigung für jeden anständigen Tiroler und Tirolerin.

      • Lieber Hubs, Sie haben Recht. Richtiger formuliert wäre gewesen….”der MöchtegernAndreasHofer”…
        Aber wie es gemeint war, haben Sie sicherlich verstanden.
        Es muss rasch heller werden!

        • Verzeihung, aber dieses Mal lasse ich auch den Möchtegern Andreas Hofer durchgehen. Der Ander ist unser Held und der Hörl ist ein blödes A….loch.

    • ….. vielleicht ist dem nicht klar das die Geschichte es nicht gut meinte mit Andreas Hofer, ein ähnlicher, weniger blutiger, Ausgang ist wohl absehbar….

      • Die Geschichte, die Wiener, die Bayern und die Franzosen und Personen aus den eigenen Reihen haben es mit dem Andreas Hofer sicher nicht gut gemeint, aber für uns Tiroler hat er es gut gemacht.

          • Leider nicht. Das ist das Schicksal der Freiheitskämpfer, aber ich bin der Meinung der Ander würde heute für Tirol keinen Finger mehr rühren, schließlich hat man ja Südtirol an Italien abgeben müssen.

      • Lieber ManFromEarth, guten Morgen. Mit Ihrer Annahme könnten Sie absolut Recht haben. Selbige Lobbyisten scheinen sowieso ein eigenes Verhältnis zur Realität zu haben…
        Es muss rasch heller werden!

    • Gut so….man weiß jetzt noch besser wo das Xsindl sitzt.
      In Tirol? Zufall?

      • In Deinem Fall mit dieser Meldung trifft das mit dem Xindl auf dich zu, oder glaubst Du wirklich alle Tiroler sind wie der Hörl und Konsorten.

        • Wertgeschätzter Hubs, ich setzte auf Sie, hab auf Sie gewettet.
          Habe gewettet dass Sie die nächsten drei Posts nicht ohne persönliche Beleidigungen auskommen.
          Bemühen Sie sich bitte, es geht um was…..”

        • Hab ich was von allen Tirolern geschrieben? Ich hab nur angemerkt wo das schwarze Gsindl mehr als stark vertreten ist.
          Wenn Dir das nicht gefällt, dann bemühe Dich es zu ändern.
          Tirol ist schwarz. Immer schon. Und Schwarz ist für mich Gsindl.
          Keine Ahnung wofür Du stehst……
          Also nehme ich an Du gehörst da dazu….

          • Falls Du es noch nicht bemerkt hast, das schwarze Gesindel ist in GANZ Österreich vertreten und nur weil ich Tiroler bin, muss ich nicht mit diesem Gesindel in einen Topf geschmissen werden.

          • Aber leider sitzen bei uns auch die Welkenden in der Landesregierung und die anderen Parteien sind wie Ihr Wiener so schön sagt “Für die Fisch”. Also gib mir in deiner großen Weisheit einen Rat wie ich das ändern kann.

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