Freitag, April 26, 2024

Gas-Gipfel: Österreich droht Alarmstufe

Die Regierung berät am Dienstag die Gasversorgung. Dabei steht die Ausrufung der Alarmstufe im Raum. Haushalte sollen nicht betroffen sein.

Wien, 05. Juli 2022 | Nachdem die Gas-Einspeicherungen zuletzt deutlich zurückgegangen sind, berät die Bundesregierung am Dienstag, wie es weitergehen soll. Für 14.00 Uhr sind Pressestatements von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) und E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch geplant. Um 18.00 Uhr abends tagt der Nationale Sicherheitsrat. Die FPÖ hatte dessen Einberufung beantragt.

Uneinigkeit bei Alarmstufe

Urbantschitsch sah im Morgenjournal keinen Anlass für die Ausrufung der Alarmstufe, der zweiten von drei Stufen des Gas-Notfallplans. Doch genau das wird bereits diskutiert. Gewessler sagte vergangenen Freitag, dass die Entwicklung der Lieferungen aus Russland “sehr engmaschig” überwacht werde. Die Regierung werde die Alarmstufe ausrufen, wenn sich abzeichne, dass das Einspeicherziel gefährdet ist.

Die Regierung will die Speicher bis zum Beginn der Heizsaison auf 80 Prozent füllen. Dazu müssten noch mehr als 32.000 GWh Gas eingespeichert werden.

Urbantschitsch gibt sich derzeit gelassen – noch: “Ich denke, dass im Augenblick auf Basis der vorliegenden Informationen und des Lagebildes, das wir vor uns haben, nämlich dass über 300 Gigawatt Stunden täglich in die Speicher hineinkommen, aus meiner Sicht jetzt einmal, für heute keine Veranlassung besteht, eine solche Alarmstufe auszurufen.”

OMV sieht Situation “etwas verbessert”

Auch die OMV bestätigt, dass zuletzt etwas mehr Gas ins Land gekommen sei. “Die Gasliefersituation hat sich etwas verbessert: Die Reduktion liegt nun bei rund 40 Prozent”, sagte ein OMV-Sprecher am Dienstag laut Reuters. In den vergangenen Wochen kam etwa nur halb soviel Gas von Russland nach Österreich wie üblich. Der Wiener Öl- und Gas-Konzern OMV hatte die geringeren Mengen zuletzt mit Zukäufen am Spotmarkt kompensiert.

Ursache für die niedrigen Einspeicherraten zuletzt waren hohe Gasexporte von Österreich nach Italien, wie aus ersten Analysen hervorging. Österreich hatte am 30. März die Frühwarnstufe, die erste Stufe des dreistufigen Gas-Notfallplans, ausgerufen.

Hinzu kommt jetzt auch, dass in Norwegen Streiks der Offshore-Mitarbeiter im Öl- und Gasbereich die Versorgung aus dem Norden stark beeinträchtigen könnten.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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14 Kommentare

  1. Am Abend, um 18.00 Uhr, wird der Nationale Sicherheitsrat zum Thema Gasversorgung zusammentreffen. Die FPÖ hatte dessen Einberufung beantragt.

  2. Ich galube die FPÖ bereitet sich schon auf Neuwahlen (die sie auch gewinnen wird) vor mit dem Motto: Waffenstillstand und Frieden mit Russland gegen Gaslieferungen. Zelensky soll mit Steinschleudern den Donbass und die Krim rückzuerobern versuchen.

  3. Ja warum tragen diese Damen und Herrn auf den Bildern Masken?
    Sind das vielleicht Terroristen, oder doch nur Politiker welche nicht erkannt werden wollen?

  4. Wenn im Herbst dann auch noch strengere Coronamaßnahmen dazu kommen dann werden die Menschen endgültig durchdrehen. Das drücken dann wohl die wenigsten durch. Die Menschen haben den Glauben an die Politik vollkommen verloren, das wird ein Desaster.

  5. Nachdem der Ö Notfallplan vorsieht, dass bei uns eingelagertes Gas von ausländischen Eigentümer:innen für Ö verwendet werden kann (ja, so solidarisch sind wir Ösis eben), ist es nur logisch, dass Italien und Slowenien unsere Gaslagerstätten verlassen, um nicht erpressbar zu werden.

  6. Während man in D breit über das Auskommen/Durchkommen der nächsten fünf Jahre diskutiert, kommt unsere Regierung drauf, dass es diesen Winter eng werden könnte.

    Dass Wohnen heizbar bleibt, wenn dem Gewerbe das Gas abgedreht wird, halte ich für einen Hohn. Gehen die dann in jede Gastwirtschaft, Geschäfte etc. und versiegeln einzeln die Gaszuleitungen? Die Geschäfte sperren zu, gibts dann über 5 Jahre Kurzarbeit in der Wintersaison?

    Das ist eine Augenauswischerei, was bei uns kommunziert wird. Gibts dann neue Inseratenwellen, die uns die Arbeitslosigkeit und/oder kalten Wohnungen schmackhaft machen werden?

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