05. Juli 2022
Ein Dienstag voller Sicherheitsthemen: Regierung beruft Gas-Krisensitzung ein, Sorge um Europas Gasversorgung wegen Streik in Norwegen, Schweden und Finnland unterzeichnen NATO-Beitrittsprotokoll, Dürre-Notstand in fünf italienischen Regionen.
Wien, 05. Juli 2022 | Am heutigen Dienstagmorgen dreht sich alles um unsere Sicherheit: Es geht um Gas, Militär und Wasserversorgung.
Regierung beruft Gas-Krisensitzung ein
Wien | Türkis-Grün unter Druck: Bis zum Winter muss ordentlich Gas aufgefüllt werden. Ziel ist, die Speicher bis zum Beginn der Heizsaison auf 80 Prozent zu füllen. Dazu müssten bis dahin noch mehr als 32.000 GWh Gas eingespeichert werden.
Nachdem die Gas-Einspeicherungen zuletzt deutlich zurückgegangen sind, beraten Nehammer & Co. am Dienstag über die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen. Dabei steht auch die Ausrufung der zweiten Stufe des Gas-Notfallplans, der Alarmstufe, im Raum.
Sorge um Gasversorgung wegen Streik in Norwegen
Oslo | Auch andernorts steht Gas im Mittelpunkt. Die norwegischen Öl- und Gasarbeiter haben inmitten der Sorgen um die Gasversorgung Europas die Arbeit niedergelegt. „Der Streik hat begonnen“, sagte Audun Ingvartsen, Vorsitzender der Gewerkschaft Lederne, am Montagabend.
Die Öl- und Gasproduktion werde infolge der Arbeitsniederlegung am Dienstag um 89.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (boepd) gedrosselt, wovon 27.500 boepd auf die Gasproduktion entfielen, teilte der norwegische Energiekonzern Equinor mit.
Schweden und Finnland unterzeichnen NATO-Beitrittsprotokoll
Brüssel | Großer Tag für das westliche Militärbündnis, schlechter Tag für Tyrann Wladimir Putin: Im NATO-Hauptquartier in Brüssel sollen am Dienstag die für die Aufnahme von Schweden und Finnland notwendigen Beitrittsprotokolle unterzeichnet werden. An der Zeremonie am Vormittag (10.00 Uhr) sind Vertreter aller 30 Mitgliedstaaten beteiligt.
Mit der Unterzeichnung der Beitrittsprotokolle ermächtigen die Regierungen der NATO-Länder den Generalsekretär des Bündnisses, Jens Stoltenberg, Schweden und Finnland offiziell zur Mitgliedschaft einzuladen.
Dürre-Notstand in fünf italienischen Regionen
Rom | Die italienische Regierung um Premier Mario Draghi hat am Montagabend den Ausnahmezustand in fünf norditalienischen Regionen ausgerufen. Grund ist die seit Monaten grassierende Wasserknappheit. Gerade die landwirtschaftlich wichtige Po-Ebene erlebt die schlimmste Dürre seit rund 70 Jahren.
35 Millionen Euro zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der Dürre werden für die Regionen Piemont (Hauptstadt Turin), Lombardei (Mailand), Venetien (Venedig), Friaul-Julisch Venetien (Triest) und Emilia Romagna (Bologna) lockergemacht, wie es nach einer Ministerratssitzung hieß.
(red/apa)
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