Montag, April 29, 2024

Appell an Eltern: »Kinder am Wasser nicht alleine lassen und Pools sichern«

Appell an Eltern und Aufsichtspersonen

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit ruft Eltern und Aufsichtspersonen dazu auf, Kinder am Wasser niemals unbeobachtet zu lassen. Schon wenige Minuten unter Wasser können schwere Folgen haben. Zuletzt kam es zu einer Häufung von Ertrinkungsfällen.

Wien, 06. Juli 2022 | Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) appelliert an Eltern und Aufsichtspersonen, Pools mit geeigneten Umzäunungen und Abdeckungen zu sichern. Außerdem plädiert das KFV dafür, Kinder in und am Wasser niemals aus den Augen zu lassen. Schon bei wenigen Zentimetern Wassertiefe könne es demnach zu folgenschweren Unfällen kommen. Ertrinken ist in Österreich die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache bei Kindern. Auch heuer sind bereits mehrere Kinder ertrunken.

Gewässer in häuslichem Umfeld besonders gefährlich

„Gerade bei Gewässern im häuslichen Umfeld wird das ertrinkende Kind oft zu spät bemerkt“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin der Abteilung Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Das Zeitfenster, um bei Badeunfällen das Schlimmste zu verhindern, sei demnach knapp. Vor allem Kleinkinder sind laut KFV stark gefährdet, da sie in Gefahrensituationen im Wasser in einen reflexartigen Schockzustand geraten und so nicht auf sich aufmerksam machen können. Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen dabei aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen.

Beobachtung und Absicherung wichtig

Kinder sollten in und um Pool und Co. niemals unbeaufsichtigt sein, betont Trauner-Karner. Zusätzlichen sollten Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, Wasserstellen etwa umzäunt werden, Pool-Abdeckungen angebracht oder Alarmsysteme mit Bewegungsmeldern eingerichtet werden.

Ist es zu einem Badeunfall gekommen und dabei Wasser in die Lunge des Kindes gelangt, muss dessen Zustand außerdem gut beobachtet werden. Denn ungefähr innerhalb von 24 Stunden danach kann es zu lebensbedrohlichen Atemproblemen kommen. Man spricht dann von „sekundärem Ertrinken“.

Schwimmsicherheit ist in Pandemie geschrumpft

Das KFV hatte zuletzt Alarm geschlagen, weil Kinder durch Schwimmunterricht-Ausfälle und Badschließungen wegen Corona nur schlecht oder gar nicht schwimmen können. Aber auch in anderen Altersgruppen hat die Schwimmsicherheit im Vergleich zu vor der Pandemie abgenommen.

(pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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