Mittwoch, Januar 15, 2025

»Aluhut«-Anfrage der FPÖ – Plante Sobotka die Pandemie?

Plante Sobotka die Pandemie?

Eine vogelwilde parlamentarische Anfrage stellte der FPÖ-Abgeordnete Gerald Hauser an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Dieser solle beantworten, ob ihm bewusst sei, dass die Corona-Pandemie „seitens der Eliten seit Jahren vorbereitet wurde“.

Wien, 07. Juli 2022 | Dass die FPÖ einen eigenwilligen Standpunkt zur Corona-Politik hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. In einer parlamentarischen Anfrage des Abgeordneten Gerald Hauser offenbaren die Freiheitlichen aber ganz neue Dimensionen.

Sobotka ein Teil der Elite?

Etwas holprig formuliert, will Hauser vom Nationalratspräsidenten wissen: „Ist Ihnen bekannt, dass Corona-Pandemie seitens der Eliten seit Jahren vorbereitet wurde?“ Sobotka solle auch beantworten, ob Mitarbeiter bei in den Raum gestellten „Planspielen“, bei denen die Pandemie simuliert worden sein soll, teilgenommen haben. Hauser geht hier sogar bis ins Jahr 2001 zurück.

Gleich in der nächsten Frage schießt Hauser nach, „da mittlerweile offensichtlich ist, dass die Pandemie vorbereitet wurde, wie werden Sie diese Erkenntnisse bei ihren Entscheidungen zu den Corona-Maßnahmen in der Zukunft berücksichtigen?“ Dass die Pandemie „offensichtlich“ vorbereitet wurde, sei für Hauser so klar, weil er das Buch „Inside Corona“ des Bloggers Thomas Röper gelesen habe.

Auf Wikipedia wird Röper als „Kreml-treuer Verbeiter von Desinformation und Fake News, Verschwörungsideologien sowie russischer Regierungspropaganda“ beschrieben. Unzählige Falschinformationen, die der Deutsche verbreite, werden auf Wikipedia angeführt.

Screenshot aus der FPÖ-Anfrage

Doch für den FPÖ-Abgeordneten scheint der Verschwörungstheoretiker eine seriöse Quelle zu sein. So zitiert er in seiner Anfrage seitenweise aus dem Buch. Hauser spricht dabei wie gesagt über Planspiele. Die seien für den FPÖ-Abgeordneten übrigens belegt, denn „das erklärt auch den Umstand, warum alle Länder der Welt gleich oder sehr ähnlich bei Corona gehandelt haben.“

In spätestens zwei Monaten muss die Beantwortung durch den Nationalratspräsidenten eintreffen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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