Mittwoch, Mai 1, 2024

Bye, Bye! Das war’s für Brexit-Boris

„Briten-Trump“ Boris Johnson wird als Premier zurücktreten. Geht es nach ihm, allerdings erst im Herbst. Das verkündete der Konservative am Donnerstag in London.

London, 07. Juli 2022 | Der britische Premierminister Boris Johnson tritt als Chef seiner Konservativen Partei zurück. Gleichzeitig wolle er aber als Regierungschef solange weitermachen, bis ein Nachfolger gewählt ist, sagte Johnson am Donnerstag in London. Er selbst wurde vor knapp drei Jahren von seiner Partei ins Amt gewählt.

Opposition verlangt Neuwahl

Kurz vor seiner Rücktrittsankündigung ernannte Johnson noch neue Minister. Allerdings fordern zahlreiche Parteifreunde, der 58-Jährige solle sofort auch als Regierungschef abtreten. Die Opposition verlangt eine Neuwahl.

Johnson geriet in den vergangenen Tagen massiv unter Druck. Mehrere Kabinettsmitglieder und Dutzende parlamentarische Regierungsmitarbeiter traten von ihren Ämtern zurück. Zuletzt forderte ihn sogar der erst am Dienstag ins Amt berufene Finanzminister Nadhim Zahawi zum Rücktritt auf.

Zahawi gilt wie Außenministerin Liz Truss und Handelsministerin Penny Mardaunt als möglicher Nachfolger. In Umfragen führt Verteidigungsminister Ben Wallace. Offiziell hat bisher nur Generalstaatsanwältin Suella Braverman ihre Kandidatur angekündigt.

Labour: „Wir sind bereit“

Oppositionschef Keir Starmer von der Labour Party begrüßte den Rücktritt Johnsons. Er forderte aber, nun sei ein “frischer Start” nötig. “Wir brauchen eine Labour-Regierung”, sagte Starmer. “Wir sind bereit.”

Ausgelöst wurde die jüngste Regierungskrise in Westminster durch eine Affäre um Johnsons Parteikollegen Chris Pincher, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Zuvor war herausgekommen, dass Johnson von älteren, ähnlichen Anschuldigungen gegen Pincher wusste, ihn aber dennoch in ein wichtiges Fraktionsamt hievte. Das hatte sein Sprecher zuvor jedoch mehrmals abgestritten.

Johnson wird auch als Brexit-Boris in Erinnerung bleiben. Im Brexit-Wahlkampf hatte er eine führende Rolle für den Austritt aus der EU eingenommen.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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6 Kommentare

  1. Ich bin nicht sicher, dass Johnson Geschichte ist. Johnson tritt als Parteichef zurück. Als Premierminister will er (vorerst) bleiben. Na, das kann noch ein harter Kampf werden, wenn es einen neuen Parteivorsitzenden gibt. Johnson wird nichts unversucht lassen, den in drei Monaten fertig zu machen. Und dann brauchts vielleicht schon wieder einen Neuen.

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