7. Juli 2022
Was heute wichtig ist: Boris Johnson ist noch immer im Amt, spannende Vorschau auf die Nationalratssitzung, Selenskyi richtet eine Dank-Botschaft an den Westen, und eine schmerzhafte Niederlage zum Auftakt der Frauenfußball-EM.
Wien, 7. Juli 2022 | Auch am Donnerstagmorgen bleibt der britische Premier stur und verweigert seinen Rücktritt – nur wie lange noch? Und wie das EM-Eröffnungsspiel England gegen Österreich aus? Das und mehr im Nachrichtenüberblick.
Britische Rücktrittswelle historischen Ausmaßes
London | 44 Abgänge – das gab es noch nie. Trotz scharfer Kritik und etwa drei Dutzend Rücktritten von Parteifreunden, darunter 14 Ministern, will der britische Premier Boris Johnson im Amt bleiben. “Ich werde nicht zurücktreten”, sagte Johnson am Mittwoch bei einer Befragung in einem Parlamentsausschuss. Er wolle nicht über seine Person, sondern über seine politische Agenda sprechen. Ausgelöst hatte die Regierungskrise eine Affäre um Vorwürfe sexueller Übergriffe durch ein führendes Fraktionsmitglied. Johnson sei bester Laune, ließ er mitteilen.
Pflegereform, Impfpflicht, Tierschutz
Wien | Die Abgeordneten des Nationalrats erwartet am Donnerstag der wohl interessanteste Tag des Parlamentskehraus. Mit einer Pflegereform wird vor allem mehr Geld in das System gepumpt. Für die Landwirtschaft relevant ist die langfristige Abschaffung der Vollspaltenböden für Schweine. Dazu erhält der Rechnungshof zusätzliche Einschauungsrechte bei den Parteien und die Impfpflicht wird abgeschafft. Im Tierpaket sticht das Verbot der Vollspaltenböden hervor, die ab kommendem Jahr nicht mehr eingebaut werden. Bestehende Anlagen dürfen allerdings bis inklusive 2039 weiter bestehen.
Selenskyi würdigt Kriegsunterstützung
Kiew/Moskau | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat westliche Waffenlieferungen für die ukrainische Armee als enorme Unterstützung im Krieg gegen Russland gelobt. So besäße etwa die Artillerie, die die Ukraine von ihren Partnern erhalten habe, große Treffgenauigkeit, sagte er am Mittwoch in einer Videobotschaft. Selenskyj: “Jeder russische Mörder und Vergewaltiger, der in unser Land gekommen ist, wird zur Rechenschaft gezogen. Und es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, diese Aufgabe zu erledigen.” Kiew werde alles wiederherstellen.
Österreich verliert in EM-Auftakt
Manchester | Vor dem „Theatre of Dreams“, dem Old Trafford Stadium als EM-Auftakt-Rekordkulisse, mutig aufgetreten, tapfer gekämpft, aber am Ende doch verloren: Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam steht nach dem Eröffnungsspiel der Endrunde in England nach einem 0:1 gegen die Gastgeberinnen ohne Punkte da. “Es ist ärgerlich, weil man nicht Fußball spielt um zu verlieren. Wir haben aber von der ersten Minute an unser Herz am Platz gelassen und den Titelfavoriten echt gefordert. Wir können insgesamt sehr positiv auf das Spiel blicken”, resümierte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil.
Das sah auch Torfrau Manuela Zinsberger, die ausgerechnet von ihrer Arsenal-Kollegin Beth Mead in der 16. Minute bezwungen wurde, so: “Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, weil ich jedes Match gewinnen möchte. Auf der anderen Seite bin ich stolz auf das Team und darauf wie wir unser Land repräsentiert haben.”
(apa/red)
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