Dienstag, Mai 21, 2024

US-Institut ISW: Russisches Militär stellt sich auf Einsatzpause ein

US-Institut ISW:

Laut einer Einschätzung von Militärexperten des US-amerikanischen Instituts „Institute for the Study of War“ befindet sich das russische Militär in einer „Operationspause“. Zum ersten Mal seit 134 Kriegstagen gab es keine erklärten Gebietsgewinne.

Wien, 8. Juli 2022 | Nachdem die russischen Truppen die Zwillingsstädte Sjewerodonezk und Lyssytschansk eingenommen haben, ist die Luhansker Region, in der sie liegen, komplett unter russischer Kontrolle. Allerdings soll es laut der Einschätzung des US-amerikanischen Instituts „Institute for the Study of War“ (ISW) vorerst zu keinen weiteren Einnahmen kommen.

Kein Ende der “aktiven Feindseligkeiten”

Den ISW-Militärexperten zufolge gab es am 6. Juli zum ersten Mal seit 134 Kriegstagen keine Informationen über einen Vormarsch russischer Truppen und auch keine offiziellen Erklärungen dazu. Seit der vollständigen Einnahme von Lyssytschansk am 3. Juli wurden keine neuen Gebiete oder Bodentruppenbewegungen gemeldet.

Zuvor hat das russische Verteidigungsministerium täglich Gebietsgewinne verkündet. Es komme zwar weiterhin zu begrenzten und wenig erfolgreichen Bodenangriffen nordwestlich und östlich von Slowjansk in der Oblast Donezk. Das sei jedoch im Einklang mit der vermeintlichen Operationspause, die keine komplette Einstellung der aktiven Feindseligkeiten bedeutet. Laut der Einschätzung des ISW schränken die russischen Streitkräfte ihre Offensivaktionen ein, um Voraussetzungen für umfangreiche Offensivoperationen zu schaffen und die dafür erforderliche Kampfkraft wiederherzustellen.

Die Schlacht um Slowjansk wird wahrscheinlich die nächste Schlüsselschlacht im Kampf um den Donbass sein, da sich die russischen Streitkräfte nach Angaben des britischen Geheimdienstes bis auf 16 Kilometer an die Stadt Donezk annähern.

Kreml greift massiv in Rechte von Arbeitnehmern ein

Außerdem habe der Kreml in Erwartung längerer „Operationen“ in der Ukraine Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Mobilisierung geschaffen. Am 30. Juni hat die Staatsduma ein Gesetz verabschiedet, das der russischen Regierung Eingriffe in die Arbeitsbeziehungen in russischen Unternehmen sowohl im privatem als auch staatlichem Besitz ermöglicht. Dadurch sollen Regierungsbeamte die Macht haben Arbeitnehmer aus dem Urlaub zurückzuholen, Urlaubstage ohne Zustimmung des Arbeitsnehmers zu verschieben und Wochenend-, Feiertags- und Nachtschichten verlangen.

Diese Maßnahmen sollen dem Kreml eine direkte Kontrolle über die meisten Aspekte der russischen Wirtschaft geben und die Aussetzung von Rechten und Schutzmaßnahmen, die Arbeitnehmern zustehen, erlauben. Mithilfe des Gesetzes will der Kreml die inländischen Arbeitskräfte nutzen, um eine Maximierung der Wirtschaftsleistung zu erreichen und sich auf langwierige Operationen in der Ukraine vorzubereiten, so der IWS.

Die vollständige Einschätzung des IWS gibt es hier zu lesen.

(nw)

Titelbild: APA Picturedesk

Nura Wagner
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7 Kommentare

  1. Das Institute for the Study of War ( ISW) ist ein zentrale Einrichtung der sogenannten NeoCons in den USA.
    Die ISW “Analysen” sind als aggresive US Kriegspropaganda, und Marketinginstrument der US Waffenindustrie, einzustufen. So hat es nun auch der höchstrangige US Insider Jeffry Sachs (siehe Link unten) vor kurzem belegt.
    Warum weiß Peter Pilz, als Geheimdienst-Kenner, nicht was das ISW ist ? Oder sollen nur wir es nicht wissen?
    Q:
    https://consortiumnews.com/2022/07/01/ukraine-is-the-latest-neocon-disaster/

    • Und weida?

      Die NATO Türken verletzen die territoriale Integrität Syriens und des Iraks seit Jahrzehnten. Niemand tut etwas dagegen. Kurdisches Blut ist weniger wert als ukrainisches anscheinend.

      Ist Ihnen die PKK lieber oder Azov?
      Die PKK ist nämlich eine sozialistische Terrororganisation während Azov eine faschistische Heldentruppe ist laut den europäischen Werten.

      In der Ukraine kommen sie alle die Moralaposteln. Es ist schon klar, dass der Angriffskrieg falsch ist und die Sanktionen gerechtfertigt sind.

      Doch warum gibt es keine Sanktionen gegen die Türkei? Weil die in der NATO sind und die EU mit Flüchtlingsströmen erpressen.

      Mir sind die Kurden als Nachbarn mit ihren Frauenrechten lieber als die ukrainischen Banderafans, aber das darf ich nicht sagen, weil Slava Ukraini ist angesagt und Biji Kurdistan ist verboten.

      Also in Österreich sind die Linken für die Rechten in der Ukraine während die Linken in Kurdistan von den Rechten in Österreich verboten werden. Tolle Kasperlwelt.

      Schade dass dabei Menschen sterben.
      Übrigens, die Kurden haben gestern 36 türkische Soldaten ermordet. Niemand berichtet, ist ja auch wurscht. Weg sind sie trotzdem. Ist das auch gut? Weil russische Soldaten zu töten ist ja gut?

      Frage für eine Freundin…

      • Die NATO Türken verletzen die territoriale Integrität Syriens und des Iraks seit Jahrzehnten.

        Und die USA liefert Waffen auf beide Seiten….UND beide Seiten sind Natomitglieder….Genozid an Kurden durch die Natomitglieder….

        • Es ist einfach traurig was alles läuft und vor allem wie.

          Wie kann es sein, dass wir faschistische Azovheinis mit Waffen beliefern und Öcalan wegen der PKK, die links ist im Häfen sitzt?

          Gleichzeitig ist in Österreich links gut und rechts schlecht und im Ausland ist es genau umgekehrt. Vollkommene Clownwelt.

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