Samstag, Mai 18, 2024

Land der Grantler: Österreich zweitunfreundlichstes Land der Welt

Land der Grantler:

Im Gesamtranking der “Expat Insider Studie 2022” liegt Österreich nur auf Platz 24 von 52. Der Grund: die “extreme Unfreundlichkeit” der Menschen in Österreich. 

Wien, 12. Juli 2022 | Eine ungewöhnlich hohe Lebensqualität mit ungewöhnlich unfreundlichen Menschen – das ist laut “Expat Insider Studie 2022” der Eindruck, den hierzulande tätige ausländische Arbeitskräfte von Österreich haben.

Trotz Top-Werten bezüglich “Reisen und Verkehr” sowie “Umwelt und Klima” reicht es im Ranking nur zum 24. von 52 Plätzen. Am beliebtesten sind bei den 12.000 befragten Expats Mexiko, Indonesien und Taiwan – am unbeliebtesten sind Hongkong, Neuseeland und Kuwait (52.).

Spitzenplätze bei Umwelt und Verkehr

Österreich schneidet in der Umfrage ausgezeichnet in den Bereichen “Reisen und Verkehr” (zweiter Platz), “Gesundheit und Wohlbefinden” (dritter Platz) sowie “Umwelt und Klima” (fünfter Platz) ab. 94 Prozent der Befragten schätzen hierzulande auch die umfangreichen Reisemöglichkeiten, 91 Prozent sind mit dem Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zufrieden (73 Prozent im weltweiten Vergleich).

83 Prozent der Befragten bezeichnen die ärztlichen Behandlungen als bezahlbar und mehr als drei Viertel geben an, einen leichten Zugang zur Gesundheitsfürsorge zu haben.

Außerdem gilt Österreich bei Expats als ein ökologisch sauberes Land mit vielen Sportmöglichkeiten und auch die Lebenserhaltungskosten werden als angenehm eingeschätzt – im Index für die persönlichen Finanzen nimmt Österreich Platz 16 von 52 ein. 85 Prozent beschreiben die Wirtschaftslage hierzulande als positiv, immerhin fast jeder zweite Befragte hält auch den Wohnraum für erschwinglich – im Gegensatz zu 39 Prozent im weltweiten Schnitt.

Vorletzter in Kategorie “Freundlichkeit”

Ein Spitzenplatz wäre für Österreich also durchaus realistisch gewesen  –wäre da nicht die “extreme Unfreundlichkeit” der Bevölkerung. Mit Platz 49 im Bereich “Eingewöhnung im Ausland” gehört Österreich zu den weltweit am schlechtesten bewerteten Aufenthaltsländern für Expats. In der Kategorie “Freundlichkeit” belegt die Alpenrepublik den vorletzten Platz. Außerdem finden es Expats schwierig, in Österreich Freunde zu finden.

41 Prozent beschreiben die ortsansässige Bevölkerung als unfreundlich gegenüber ausländischen Mitbürgern, ein mehr als doppelt so hoher Anteil wie der weltweite Durchschnitt (18 Prozent). 28 Prozent der Befragten fühlt sich in Österreich überhaupt gleich “nicht willkommen” – 16 Prozent im weltweiten Vergleich. Das einzige Land, das in der Kategorie Freundlichkeit noch schlechter abschneidet als Österreich ist Kuwait.

Kuwait generell am schlechtesten bewertet

Die Spitzenplätze der “Expat Insider 2022 Studie” belegen Mexiko, gefolgt von Indonesien, Taiwan, Portugal, Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Vietnam, Thailand, Australien und Singapur. Die Top fünf heben sich dabei besonders bezüglich der Eingewöhnung im Ausland und der persönlichen Finanzen hervor.

Am wenigsten zufrieden mit ihrem Leben und ihrer Arbeit im Ausland sind Expats in Kuwait (52.), Neuseeland, Hongkong, Zypern, Luxemburg, Japan, Südafrika, der Türkei, Italien und Malta (43.). Kuwait gehört sowohl in jedem einzelnen Index als auch in der Gesamtwertung zu den Ländern, die von Expats weltweit am schlechtesten bewertet werden.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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23 Kommentare

  1. Eine Kollegin aus Deutschland hat, bloß weil sie hier gewohnt hat, zu den vom Unternehmen bezahlten Wohnkosten auch noch mehr Aufgeld bekommen, als das Durchschnittsgehalt eines mittleren Angestellten hier.
    Expats sind nicht wirklich der Maßstab.

  2. ….und dennoch kommen alle hierher, v.a. ist gerade deshalb Wien afaik die am stärksten wachsende Stadt in Europa. Außerdem kann ich mir schon vorstellen, wie diese “Unfreundlichkeit” zustande kommt. Wenn sich jemand nicht zu benehmen weiß, dann fühlen sich Leute wie ich nun mal bemüßigt, den Leute die Meinung zu vergeigen. Ich unterscheide allerdings nie zwischen Ausländer und Inländer.

  3. Um als “Ausländer” angesehen zu werden braucht man in Österreich nur ins Nachbardorf zu übersiedeln. Egal in welchem Land, überall waren die Menschen denen ich begegnet bin freundlicher als in Österreich. Und Österreich ist das Land der Rassisten. Nirgends habe ich einen so derartig tief verankerten, unterschwelligen Rassismus erlebt wie in Österreich. Ja die Österreicher sind so, kein Zweifel.

    • Werde es nie vergessen, wir waren in NÖ auf Urlaub, da erzählte uns die Frau des Hauses, wo wir gewohnt haben, wie schrecklich es ist, es ist so fürchterlich, sie kann gar nicht darüber reden, so fertig ist sie, die haben doch glatt so einen als Hausarzt hier her geholt, so einen, das hat sich doch die Gemeinde nicht verdient, der versteht doch niemanden, der kann doch nichts, da muß man sich ja fürchten, wenn man krank wird, und weit und breit ist sonst niemand als der, also es war dann fast so, lieber sterben als zu SO einem gehen. Mein Mann und ich dachten um Himmels willen, haben die einen Medizinmann von irgendwoher eingeflogen, so fertig wie die war. Aber wie wir dann endlich mal zu Wort gekommen sind, haben wir gefragt, ja wo ist denn der her, da meinte die, ganz trocken drauf, aus KÄRNTEN. Also da bleibt einem die Luft weg.

      O.k. im Mühlviertel ist der vom Nachbardorf von keiner von uns.

      Und eines dürfen wir auch nie vergessen, wenn man redet von den gemütlichen Österreichern, ja, es gibt sie, natürlich, aber es war nicht einmal so, daß ab einem gewissen Pegel im Gasthaus die “Gemütlichkeit” dann dort geendet hat, wo so mancher einen gewissen Ort wieder aufsperren möchte und dann erklärt, wäre doch einfach, man kann doch Leitungen legen und was da an Wärme entsteht,kann man ein paar Häuser heizen, das ist dann der Moment, wo mir das Esssen wieder hochkommt.

      Ja, ja so sind wir doch, zumindest viele von uns :(.

    • Die letzten Monate haben sehr schön gezeigt, dass die Diskriminierung beliebiger Gruppen ganz tief in den Leuten drinnen steckt und pauschal mit Ausländern gar nichts zu tun hat.

  4. Nicht einmal in unserer ureigensten Domäne, dem grantig sein, sind wir noch Weltspitze. Armes Österreich.

  5. Schade, nur vorletzter bei der Unfreundlichkeit
    Aber auch auf den vorletzten Platz können wir stolz sein 👍🏻

  6. Mir persönlich ist ehrliche Unfreundlichkeit lieber als unehrliche, oberflächliche Freundlichkeit.
    “How are you!”
    “Nice to meet you!”
    “I call you, sure!”
    Talk is cheap, alles Fassade…

    • Mir persönlich ist auch dieses wider zu viel. Auch unehrliche denken sich das sie höchstwahrscheinlich ehrlich sind.

    • Die Österreicher bemühen sich ja nicht einmal oberflächlich freundlich zu sein….es sei denn sie wollen was von dir.

  7. Wer qualifiziert und fleissig ist packt seine sieben Sachen, wandert aus Österreich aus und überlässt seinen Job den neuen Fachkräften aus Nahost und Afrika…

  8. Seit 5 Jahren gibt sich der türkise Part, unterstützt von den Blauen, jedmögliche Mühe, dass wir Kuwait an der Spitze des Ausländermobbings hinter uns lassen. Insgeheim gehören wir Österreicher zu den größten Rassisten weltweit.
    Man möge die unselige Zeit des Nationalsozialismus genauer ansehen und feststellen, dass gebürtiger Österreicher überproportional an oberster Stelle an der Vernichtung des jüdischen Volkes beteiligt waren.

  9. Ein lieber Artikel.
    Aktuell gibt es im Internationalen Raum ja eine rießen Diskussion, dass der Euro eine weiche Währung ist. Der Schweizer behandelt den Euro wie früher die Italienische Lire.
    Österreich ist für westliche und nördliche Expats ja nur wegen Deutschland interessant. Da die Deutsche Wirtschaft sicher für die nächsten 10-20 Jahre ausgeschaltet ist, ist dieser Artikel bzw. dieses Ergebnis sinnlos.

    Es ist Feuer am Dach. In D. gibt es bereits seit längerem Exportbewegungen der eigenen Bevölkerung. In Ö. startet Sie momentan. Wer wandert aus? Vermutlich die Fähigen Leute.
    Hier gehört Diskurs her. Vor allem in Deutschland.

  10. OIDA
    und jetzt könnts euch ganz individuell aussuchen was das bedeuten soll.

    ich kenn übrigens einige “expats” die sich ob der angeblichen “unfreundlichkeit” sehr wohl fühlen (immer nur auf wien bezogen).
    wenn sie erst einmal den unterschied zwischen echter unfreundlichkeit und dem normalen grundgrant der wiener (absichtlich nicht gegendert) erkannt haben, gibts kein problem mehr.

  11. Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an.
    Nachdem in unserer Politik zu 95% gestritten und nur zu 5% sinnvoll gearbeitet wird, überträgt sich das zusammen mit schwerwiegenden sozialpolitischen Fehlentscheidungen auf die Bevölkerung. Wenn Kinder asozial sind, sind auch meistens die Eltern schuld.

    • Asoziale Kinder können auch ein Produkt von einer Gesellschaft sein die am Arsch imaginär Schuld tätowiert hat.

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