Mittwoch, Mai 8, 2024

Alarmierende Teuerung bei Lebensmitteln – Mehl um 129 Prozent teurer

Mehl um 129 Prozent teurer

Die AK hat wieder Preise erhoben. Demnach ist günstiges Mehl ist im Jahresvergleich (Juni 2021 zu Juni 2022) um 129 Prozent teurer geworden, Butter um 76 Prozent und Eier um 47 Prozent. “Die Preisspirale dreht sich weiter und weiter.

Wien, 13. Juli 2022 | Es ist kein Spaß, wenn viele Menschen jeden Euro zweimal umdrehen müssen und dann auch noch günstige Waren teurer sind”, so Gabriele Zgubic von der Arbeitnehmervertretung. “Höhere Preise treffen Menschen mit niedrigerem Einkommen viel härter.”

Die Arbeiterkammer (AK) erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln. Und diesmal seien die Zahlen “alarmierend”. Wer etwa Grundzutaten für einen Kaiserschmarren kaufen möchte, müsse allein schon für Mehl, Butter und Eier nun viel mehr hinlegen als noch 2021.

Mehl-, Butter-, Eierpreise schießen durch die Decke

Der aktuelle “AK-Teuerungs-Check” vom 20. bis 23. Juni 2022 bei sieben Supermärkten und Diskontern (Billa, Billa Plus, Spar, Interspar, Hofer Lidl und Penny) zeigt: Preisgünstiges Weizenmehl (griffig, 1 Kilogramm) kostete im Juni 2021 noch 0,41 Euro, im Juni 2022 schon 0,93 Euro. “Das ist ein Preisschub von 129 Prozent”, rechnet Zgubic vor. Teebutter (1 Kilogramm) kostete im Juni 5,67 Euro, nun 9,96 Euro – das bedeute einen Preisschub von 76 Prozent. Und ein Ei (Größe M) gab es im Juni 2021 noch um 0,15 Euro, und nun Ende Juni um 0,22 Euro – ein Plus von 47 Prozent.

“Wer weniger Geld hat, vergleicht beim Einkaufen sehr wohl die Preise und greift auch zu günstigeren Lebensmitteln”, sagt Zgubic in einer Aussendung. “Ein großes Problem ist, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen.” Und das belaste Geringverdienende besonders.

Das Anti-Teuerungspaket der Regierung sei positiv, aber es fehlen aus der Sicht der AK “wichtige Maßnahmen, etwa dass Preise sinken. Eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel wäre daher in Zeiten der massiven Teuerung eine große Entlastung für Haushalte mit geringen Einkommen.” Gerade jetzt sei für Haushalte mit geringem Einkommen eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel nötig. Zwar profitierten auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitierten von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende, so die AK. Zusätzlich sei ein strenges Monitoring nötig, um sicherzugehen, dass die Preissenkungen tatsächlich bei den Konsumentinnen und Konsumenten ankommen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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20 Kommentare

  1. In DE war schon vor 2 Monaten Mehl doppelt so teuer als zuvor. Aber keiner berichtete bei uns darüber.
    Hätte wohl eine Kritik an den “Sanktionen” bedeutet.

  2. Wann ist der Moment gekommen, an dem man realisiert, dass uns diese Bundesregierung nicht helfen wird und damit ihren Daseinszweck nicht erfüllt?
    Sie hat uns noch nie vom Gegenteil überzeugen können… Also was ist es worauf wir da noch hoffen können?

    “NEUWAHLEN!!!”

    • Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu zuletzt. Aber sie stirbt.
      Es ist (in den letzten 30 Jahren, ca.) bei Wahlen auf Bundesebene so gut wie NIE etwas besseres nachgefolgt.

  3. ich versteh das problem nicht ganz

    bislang wollte der österreicher doch das wir das vermögen von unten nach oben schieben. deswegen hatten wir ja blau/schwarz und lutschen noch immer brav am schwarzen schlecker

    weil sollte das die mehrheit nicht wollen
    warum haben die dann so viele stimmen und das immer und immer wieder?

    in einem land leben wo man demokratische werte als links-grün-versifft bezeichnet und dann rum heulen wenns nicht mehr für einen läuft
    welch ein lustiger haufen

    • Die Verteilung zu den Oberen ist auch während der roten Regierungen passiert. Diese Schere geht seit fast 40 Jahren ständig weiter auf. Ich denke nicht, dass die Menschen das wollen, ich denke, sie sehen es oft nicht oder wissen sich keinen Rat dagegen. Die Vermögenssteuer hat übrigens ein Roter abgeschafft, das Stiftungsrecht, das Milliardäre in Österreich begünstigt, wurde während der roten Regierungszeit eingeführt. Glaubst du im Ernst, Banker wie Vranitzky oder Androsch, oder Consultants wie der Gusenbauer hätten auch nur den kleinen Finger gerührt, um etwas für die Armen zu tun?

    • weils alle einkaufen wie die trottln

      hat ma ja beim scheisspapier auch
      das war ned aus. man is mitn nachräumen einfach ned nach kommen

  4. Ich orte da eher ein par Passagiere die auf dem Teuerungszug aufgesprungen sind und dort nicht wirklich was zu suchen haben. Hier sollte die Politik einschreiten.

    • Zum Beispiel Preis für Strom aus 100% Wasserkraft, der interessanterweise mit dem Gaspreis korreliert. Wird das Wasser dort etwa mit Gas durch die Turbinen gepresst?

      • Strom hat kein Mascherl. Wir sind an den europäischen Strommarkt angeschlossen und durch irgend ein Parameter musste der allgemeine Strompreis festgelegt werden. Dieser europäische Strommarkt sicherte uns bisher in Spitzenzeiten Strom aus europäischen Atomkraftwerken. Was den meisten Österreichern nicht ganz so unangenehm gewesen sein dürfte schließlich verbrauchen die jede Menge davon. Österreich kann sich nicht ausschließlich mit Wasserkraftwerken versorgen, besonders im Winter nicht und sparen liegt halt nicht jedem…ist halt blöd gelaufen, dass das einst so billige Gas jetzt so teuer ist.

        • Pellets haben auch nichts mit Gas zu tun und auch die sind teurer geworden. Es hat handfeste finanzielle Interessen. In Niederösterreich sind bestimmte Politclans der größte Privataktionär. Strom hat nichts mit Gas zu tun und diese hundsgemeine Gemeinheit gegenüber den Europäern ist von der EU von langer Hand geplant worden, damit wir alle abgezockt werden.

          Die EU schreckt vor nichts zurück. Die holländischen Bauern werden unter dem Deckmäntelchen Umwelt um ihre Landwirtschaften enteignet. Hoffe, dass ihnen nie eine Enteignung passiert.

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