Sonntag, Mai 5, 2024

Reparaturbonus des Klimaministeriums – 600.000 Euro für »Jung von Matt«

Reparaturbonus des Klimaministeriums

“Alte Liebe rostet nicht!“ ist die offizielle Reparaturbonus-Kampagne des Klimaministeriums. Laut Anfragebeantwortung von Ministerin Leonore Gewessler sind Werbeausgaben bis zu 2,4 Millionen Euro geplant. Die Agenturleistungen belaufen sich auf über eine halbe Million Euro.

 

Wien, 13. Juli 2022 | Das Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) startete im März den Reparaturbonus, eine Kampagne, die ein Wegwerfen von defekten Elektrogeräten minimieren soll und stattdessen zur Reparatur ermutigen soll. „Teilnehmenden Betrieben wird die Hälfte der Bruttokosten jeder Reparatur rückerstattet. Kundinnen und Kunden können Gutscheine im Wert von bis zu 200 Euro direkt im Geschäft einlösen und bezahlen somit nur noch den halben Preis“, heißt es lobend auf der eigenen Ministeriumshomepage.

SPÖ-Abgeordnete Julia Herr fragte in einer parlamentarischen Anfrage bei Gewessler nach, wie hoch die Werbeausgaben und Agenturleistungen der Kampagne unter dem Titel „Alte Liebe rostet nicht!“ sind. Denn für die Zeiträume 2022 und 2023 wurde in der Umweltförderkommission ein Budget von fünf Millionen Euro für die Werbeausgaben beschlossen. Für denselben Zeitraum sind für den Reparaturbonus insgesamt 60 Millionen Euro veranschlagt. Bis 2026 ist die Kampagne mit einem Volumen bis zu 130 Millionen ausgestattet.

“Alte Liebe rostet nicht!” – auch bei der Agentur

Wie bei auffällig vielen anderen Agenturleistungen aus Grünen-Ministerien ist auch dieses Mal wieder die Werbeagentur „Jung von Matt“ für die Kampagne verantwortlich. Für den Klimarat – ebenfalls ein Projekt des Gewessler-Ministeriums – sind dabei 124.000 Euro für Agenturleistungen für “Jung von Matt” vorgemerkt. Und die enge Zusammenarbeit zeigt sich auch noch in weiteren Kampagnen, wie zum Beispiel beim Klimaticket: allein im zweiten Halbjahr 2021 flossen hier 465.000 Euro für Werbeleistung an die Agentur.

Zu den bisherigen Kosten für „Alte Liebe rostet nicht!“ antwortet die Ministerin, dass für Kreativleistungen 188.928 Euro und 406.440 Euro für die Produktion der Kampagne bisher geflossen sind. Eine gesonderte Ausschreibung gab es laut Ministerin nicht für die Kampagne. Anhand der Rahmenvereinbarung mit der Bundesbeschaffungsbehörde wurde die Agentur “Jung von Matt” ausgewählt.

Für die begleitende Informationskampagne – sprich Werbetätigkeiten – der Kommunikationsagentur “MediaCom” ist ein maximales Volumen von 2,4 Millionen Euro von Gewessler veranschlagt. Finanziert wird dies nicht aus dem Budget für Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums, sondern über EU-Mittel des sogenannten Aufbau- und Resilienzplans.

Bisher 3,6 Millionen für Heizkesseltausch-Werbung

Auch zu einer zweiten Kampagne des Klimaministeriums – nämlich mit dem klingenden Namen “Holt die Leichen aus dem Keller!”, ebenso aus dem Hause “Jung von Matt” – stellte die SPÖ Fragen. Zu den bisherigen Ausgaben des Heizkesseltausches sind von den veranschlagten sechs Millionen Euro bisher 3,65 Millionen Euro für die Bewerbung der Kampagnen ausgegeben worden.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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22 Kommentare

  1. Man ist einfach nur sprachlos.
    Die Bevölkerung muss darben, viele müssen sich bei Sozialmärkten anstellen, sind arbeitslos, wissen nicht wie sie ihre Miete, Heizung und Strom bezahlen sollen, und die Grünen, wie auch die ÖVP verbrennen Steuergelder für Werbung.
    Eine der größten Werbeagentur der Welt muss protegiert werden, nicht einmal eine Einheimische und die Bevölkerung wird im Regen stehen gelassen. Es ist nur mehr Wahnsinn mit welcher Arroganz und Anmaßung sich diese Regierungskumpane bedienen.

    • In dem Fall ist es zumindest Werbung für etwas, das dem Einzelnen bzw. der Allgemeinheit zu Gute kommt.

      Auch wenn die Höhen der Honorare sicherlich hinterfragt werden müssen, ist das WESENTLICH besser, als Inserate und Kampagnen, die ausschließlich der Selbstbeweihräucherung von Parteien dienen.

    • Lieber Beobachter, hab bei Ihrer Antwort ein anderes Thema betreffend gleich das nächste +erl hingesetzt, Antwort war keine mehr möglich. Hinsichtlich Ihrer “Chaos-Theorie” hab ich viele Male dieselbe Erfahrung gemacht: “Aus einer Ecke” kommen ist negativ konnotiert à la Winkerl-Stehen. Würde eher sagen: aus dieser oder jener Richtung. Ich verstehe schon, dass es dann uU zu einem “Durcheinander” kommen kann. Warum? Weil man sich im anderen wiederfinden möchte. Das ist am einfachsten, wenn er gleich gestrickt ist, gleich denkt usw. So ein wildes Durcheinander (Chaos) scheucht einen selbst auf, da kann man schon unrund werden. Allerdings hat es den ganz großen Vorteil: Chaos kann zwar langsamer, jedoch öfter und nachhaltig Erfolg bringen, da alle Charaktere, Stimmungen, inhaltlichen Zugänge und Meinungen gleichermaßen berücksichtigt werden. Das ist ein Reifeprozess, den man bereits im Trotzalter durchlaufen muss, im best case endet dieser Prozess nie, denn ein reflektierter Mensch wird immer versuchen sich weiterzuentwickeln. Im Gegensatz dazu führt eine lineare Befehlskette, so harmlos freundlich sie auch ausgestaltet sein mag, zwar kurzfristig zum Ziel, das Problem bleibt allerdings bestehen, verhärtet sich und wird durch individuelle Aushebelung des Befehls umgangen bis zum nächsten Eklat.
      Um zum Artikel zurück zu kommen: Wann die Grünen ihren Reifeprozess mal angehen möchten, steht in den Sternen. Dort ist es jedenfalls heller.

      • Liebe Summa summarum, habe ich mir gedacht, danke. Wie Sie es tiefenpsychologisch betrachtet haben, ist absolut zutreffend. Zusätzlich ist charakterliche Größe für einen solchen Prozess unabdingbar und wenn ich selbigen misse, hört bei mir die Toleranz auf. Diese ethische Grundeinstellung ist jeder bei Sinnen seiende, selber imstande zu “regeln”. Auch ist schon von Freud festgestellt worden, dass die Wurzel unreflektierten Hasses auf das Gegenüber nicht einer Xenophobie entspringt. Das Erkennen der eigenen Defizite im Anderen und die Ablehnung selbiger, bewirkt ein solches Verhalten. Das Sprichwort von “zuerst vor der eigenen Türe kehren”… drückt dies vereinfacht aus.
        Ein eigenes hochinteressantes Kapitel wäre die negative Wirkung von unbewussten Abhängigkeitsverhältnissen und der eigenen psychischen Struktur, der in Abhängigkeit stehenden Personen. Verführer gibt es zu Hauf. Selbige machen sich einen Spaß, Unfrieden, Zwietracht und Destruktion zu säen. Vermutlich weil sie selbst nicht in der Lage sind, konstruktive “Relations” aufzubauen und zu leben. Von diesen seelisch schwer verkrüppelten Personen sollte man Abstand halten, selbige entziehen positive Energie und wandeln sie ins Gegenteil…
        Die DabeiInnen werden sich als Mehrheitsbeschaffer nach der nächsten Wahl wieder einbringen, den Rest erledigt die Zeit und das Vergessen…
        Es muss immer heller werden!

  2. Na ja ist viel Geld, hat aber seinen Sinn denke ich, nicht wie die Umfrage der MIKI aus NÖ die für die Ketschup Umfrage ein Vermögen verbraucht hat.

  3. Was unterscheidet Grün eigentlich noch von Schwarz?
    Es macht mich wirklich traurig , was aus Grün geworden ist…..

      • Blödsinn……ich hab Grün sehr gut gekannt. In ” Vor Glawischnig ” Zeiten.

        • Politisch bin ich in Jugendzeiten mit VdB aufgewachsen. Habe immer mitgefiebert, wie er in die Diskussionsrunden gegen Haider sich behauptet hat. Jörg Haider hat immer exzellent argumentiert. Die anderen Politiker hat er zum Frühstück verspeist. Nur nicht VdB. Er hat dann immer irgendeinen Zettel aus seiner Mappe herausgefischt, wo er JH dann widerlegt hat.

          Alle Heiligen Zeiten sehe ich mir dann ganz alte politische Diskussionsrunden an um herauszufinden, wann die Grünen falsch abgebogen sind und auch um mir selbst zu bestätigen dass Sie nicht immer so waren.

          Die heutigen Grünen sind tiefkorrupt.und so wie die Övp ein Sanierungsfall.
          Die Neos haben auch etwas zwielichtiges, wo man aufpassen sollte.

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