Samstag, April 27, 2024

Gewessler: Einwegpfand für Plastikflaschen und Dosen kommt

Ab 2025 soll man für Dosen und Plastikflaschen Pfand zahlen. Die Höhe wurde vom Klimaschutzministerium auf 25 Cent festgelegt. Im EU-Schnitt schneidet Österreich beim Recycling schlecht ab.

Wien | Ab 1. Jänner 2025 soll in Österreich ein Einwegpfand gelten. Wer eine Einwegflasche oder –dose kauft, bezahlt dann 25 Cent als Pfand. Das Geld bekommt zurück, wer die Plastikfalschen oder Dosen zurückgibt. Durch die Maßnahme soll sich der Anteil an recyceltem Material erhöhen. Die entsprechende Verordnung ging am Dienstag in Begutachtung. Bis 25. April können dazu Stellungnahmen abgegeben werden.

Gewessler optimistisch

Die Verordnung wurde vom Klimaschutzministerium in Zusammenarbeit mit Getränkeherstellern und der Arbeiterkammer sowie der Wirtschaftskammer verfasst. „Die Menschen in Österreich sind bereit für das Pfandsystem, denn sie lieben ihre Natur und möchten sie schützen“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Das Papier geht nun mit rund 6 Monaten Verspätung in Begutachtung.

Noch 2017 lag Österreich laut Eurostat mit 33 Prozent Recyclingquote deutlich unter dem damaligen EU-Schnitt von 42 Prozent und damit auf Platz 22 von 28 Staaten. Ein EU-Ziel gibt vor, die Quote bis 2025 auf 50 Prozent zu erhöhen.

Milch nicht betroffen

Das Pfandsystem wird für alle Getränkearten mit Ausnahme von Milch und Milchmixgetränken und für alle Behältnisse mit einem Volumen zwischen 0,1 und drei Liter gelten. Die Pfandhöhe beträgt einheitlich 25 Cent, alle betroffenen Produkte sind mit einem einheitlichen Pfandsymbol gekennzeichnet. Dem Handel bleibt bis 2025 Zeit, entsprechende Umbauarbeiten abzuschließen und Rücknahme-Automaten zu besorgen.

Lidl Österreich ging vor zwei Wochen einen eigenen Weg. Man entschied sich, die Bio-Milch aus Österreich in Mehrweg-Glasflaschen anzubieten. Diese seien an den Kassen retournierbar, wofür man die 22 Cent gezahlten Pfand zurückerhält.

Fast überall retournierbar

Zurückgeben können wird man die Verpackungen dort, wo sie auch erhältlich sind. Im Klimaschutzministerium heißt es dazu: „Zurückgeben kann man überall, wo man auch einkaufen kann. Das ist ein gutes und praktisches System, das alle Beteiligten gut umsetzen können.“ Kleinere Geschäfte müssen nur diejenigen Flaschengrößen annehmen, die sie auch verkaufen.

Titelbild: FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com , FLORIAN CHOBLET / AFP , Montage ZackZack / Thomas König

DanielPilz
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Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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32 Kommentare

  1. Auch wenn ich bisher bereit war meine Flaschen einmal im Monat zerdrückt zur Sammelstelle zu tragen werde ich sie zukünftig einfach mit dem Hausmüll entsorgen weil ich nicht bereit bin den Müll unzerdrückt zu transportieren.

    • Hier hat das eine mit dem anderen nichts zutun.
      Sie versuchen sich als Querulant oder Suderer das ist österreichisch und ist somit Traditionell.

      • ja genau, bloss keine veränderung 🙂
        des homma scho de letztn hundat joah so gmocht, des moch ma den nextn hundat joah ah no so

  2. Mülltrennung hat seine Berechtigung, wo der Müll auf einer Deponie landet, doch wird der Restmüll in einer Anlage ohne Pladtikanteil verbrannt, ist der Brennwert nicht ausreichend, sodass Plastik zugeführt werden muss.

    Pfand auf Plastikflaschen macht nur Sinn, wenn sie mehrfach wiederbefüllbar sind.

  3. Wir regulieren uns zu Tode. Aber wahrscheinlich braucht Österreich eine weitere unproduktive Beschäftigungstherapie, damit den Leuten mangels ausreichender Arbeit nicht zu fad wird.

    Wir haben in Österreich schon ein hervorragendes System von Restmülltonne, Papiertonnen, gelber Sack, wer es braucht, sogar Biotonnen und Restmüllsammelstellen. Elektrogeräte und Autos nehmen die Händler zurück und für so ziemlich den ganzen Rest kann man zur Gemeindesammelstelle fahren. Und im Normalfall ist Österreich damit pingeligst sauber. Wer es nicht glaubt, der soll einmal nach zB. Tansania fahren.

    Wer aber seinen Müll trotzdem gerne in der Natur wegwirft, den wird man auch mit ein paar Cent Pfand nicht daran hindern können. Eher mit einer sofort verhängten 1000 Euro-Strafe, wie in den USA.

    Oder man erzieht seine Gäste. An den Einfallsstrassen der ungarischen Tagespendler sieht es regelmässig bemitleidenswert aus. Aber da ist die Polizei auch wieder überfordert.

    • Wer global denkt, will globale Lösungen. Ich habe während meines Aufenthaltes in Vietnam festgestellt, dass es keine funktionierende Müllabfuhr in den Dörfern gibt. Der Müll wird am Fluss abgelegt und weggeschwemmt. Hier sollte man ansetzen und Entwicklungshilfe leisten. Der einzige Müll, der in Vietnam gesammelt wird, sind Aludosen, weil sie verkauft werden können.

      Das ist übrigens ein Konzept, das auch auf Plastik ausgeweitet werden sollte. Wäre Plastikmüll verkäuflich, würde Plastik wie die Aludosen gesammelt werden. Jenes Plastik, das dann noch auf den Müllhalde landet, würde dann von Müllsuchern gesammelt und verkauft.

      • Wenn wir, die Bevölkerung, global denken würden, dann hätten wir auch global denkende Politiker, nicht nur in Österreich, sondern auch in der EU, und dann hätten wir auch 9 von 10 Problemen nicht. Aber global ist uns zu gross, daher retten wir die Welt auch damit, indem wir die Drehverschlüsse am Milchpackerl anschweissen, damit sie nicht verloren gehen ….. Brüssel!!!

  4. Grundsätzlich bin ich ein Fan des Recyklings.
    Jetzt sollen wir dieses aber vorfinanzieren und dann auch noch das Restrisko übernehmen nicht mehr alles zurückzukriegen, aber noch mehr erneut wieder enorme nicht bezahlte “Gratisarbeit” zu leisten!

    Früher aber wurde der Müll abegeholt und wäre das ja heute auch noch entsprechend zu organisieren, wenn man sogar andere Gewürze beim Essenliefern sich nachliefern lassen kann!
    Wahrscheinlich ware das auch wieder eine so “bleibt der Frosch sitzen Beschäftigungs” Politik?

    Ich möchte einmal wissen, wie hoch die bewertete volkswirtschaftliche Leistung in unserer Volkswirtschaft nur für das letzte Jahrzehnt hier ist, welche man den Leuten auch noch von ihrer Lebenszeit, aber auch ihrem Geld (Viele müssen mehrfach wöchentlich zum Sammelmüll fahren) abgenommen und sie damit sozial schwächend diesen Vorgangsweisen ausgeliefert hat?

    Was wäre das für eine Lebensqualitätsverbesserung, aber auch für ein volkswirtschaftliches Wachstum?

    • Aber dann auch noch für enorme und mit einer hohen Qualität erfolgen könnende Umweltverbesserung?
      Viele dieser Dauerausfuhr LKW machen ja ohnehin ihre mehrach täglich ihre Runden?
      Vor vielen Jahren wollte ich schon Mehrkammer LKW´s (um z. B. Lebensmittel, Reifen, Batterien, Müll??? und vieles weitere mit dem gleichen LKW liefern zu können) hierfür auszurüsten, damit man immer alles zugleich mit dem gleichen LKW hin und zurück in diesen transportieren könnte – was für eine Einsparungspotential?
      Wenn ich noch jünger wäre, hätte ich schon lange ein neues “Amazon” dafür gegründet!

  5. Dieser Plastikdreck wird uns noch alle krank machen. 300.000 Tonnen Mikroplastik EU weit landen jährlich in unserer Umwelt. Pflanzen nehmen Mikroplastik aus dem Boden auf, ebenso wie Fische aus dem Meer und damit landet es in unserem Körper und das ein Leben lang! https://www.global2000.at/mikroplastik?utm_campaign=&utm_term=mikroplastik%20liste&utm_source=google&utm_medium=cpc&gclid=EAIaIQobChMIpp-_sOn-_QIVF-13Ch3ATABCEAAYASAAEgIlHfD_BwE
    Und ganz ehrlich, Aludosen sind so verzichtbar wie ein Kropf. Man kann sehr gut ohne sie leben.

    • Es macht uns bereits krank. Es wird im Zellinneren nachgewiesen u.a. von Keimzellen. Unterhalb gewisser Korngrößen vermag es die Zellmembran zu durchdringen wie die Nadel einer Impfung. Keiner schreit “Recht auf Unversehrtheit”. “Übersterblichkeit”. “Massenmord”. Warum bloß?

  6. Und erneut eine Mehrbelastung die der Konsument tragen darf. Wie einige hier schon angedeutet haben, gibt es ohnehin schon den gelben Sack, der ebenfalls über Steuern finanziert wird. Die GRÜNEN nichtsnutzigen Sesselkleber sind einfach unbrauchbar, durch und durch…..

    • So ein Blödsinn, was ist daran eine Mehrbelastung, doch nicht etwa das sie den Müll beim nächsten Einkauf zurück in den Supermarkt nehmen müssen?
      Schlussendlich war es ein Wunsch des Handels dieses Pfand einzuführen, gerade die VP hat es immer als Teufelszeuge abgelehnt.

      Wenn man schaut das es der nördliche Nachbar schon 2003 eingeführt hat, weil sie unter 72% Mehrwegquote gefallen waren, sieht man das Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei uns viel zu wenig beachtet wird.

      • Sie glauben doch nicht, dass die Kosten für die Logistik und Administration die Unternehmen übernehmen! Die werden zusätzlich den Kunden verrechnet.

        • Glauben könnens bei den Pluszeichenanbetern.

          Sie meinen die Rückfahrt des LKW nach der Lieferung wird jetzt teurer, können sie das begründen?

          Was wäre ihre Alternative die unterirdische Receyclingquote zu erhöhen?

          • Ich spreche zb. von der Umstellung der Buchhaltung, Transportkostenanteile werden unter Garantie weitergegeben, da die Kubikmeter und das Gewicht sich erheblich verändern. Auch das Kontrollsystem das dann notwendig wird, ist ein Kostenfaktor. Das zusätzliche Personal, die Automatik bzw. die Infrastruktur wird auch nicht gratis sein. Diese und andere Kennzahlen werden stets kundenseitig verrechnet. Ich gebe Ihnen aber vollumfänglich recht, die Recyclingquote ist unterirdisch. Wie kann man das ändern? Nun das polnische System ist ihnen bekannt? Dort wird beispielsweise auch mit “dem gelben Sack” Plastik recycelt, mit einem Unterschied. Der gelbe Sack wird einem Haushalt mittels Barcode der mit den gelben Säcken von der Wohngemeinde ausgegeben wird zuordenbar. Das bedeutet, wird unsachgemäß getrennt wird das nachträgliche Trennen auf die Gemeindeabgaben aufgeschlagen. Das gilt auch für Altpapier und andere Abfallprodukte. Freilich, ebenfalls ein Mehraufwand. Ich sage nicht, dass es eine einfache Lösung gibt, aber die von Gewessler angedachte und jetzt offensichtlich zukünftige, sagt mir überhaupt nicht zu.

    • Auch die Gesundheitsbelastung durch Mikroplastik muß die Konsumentin tragen. Auch Konsumentinnen die Plastik- und Alugebinde vermeiden wo es nur geht. Und es geht!

      • Das ist zwar nicht von der Hand zu weisen, aber da gibt es zahlreiche andere “Quellen” wie zb. Zigaretten oder Alkohol oder der überdimensionale Fleischgenuss die der Gesundheit ebenfalls wesentlichen Schaden zufügen. Die Diskussion wäre wohl endlos. Ich zb. bin Veganer und rauche nicht, betreibe Sport. In dem Dorf in dem ich lebe, gelte ich neben anderer Eigenschaften, als äußerst sonderbar. Alles Fleischesser, viele Raucher und Trinker. Adipositas ist schon fast eine Kultur.

  7. Also derzeit werden von mir die Plastikflaschen und Dosen im gelben Sack gemeinsam und problemlos entsorgt.

    In Zukunft muß ich dann diese Verpackungen extra zum Lebensmittelhändler bringen und einzeln in einen Automaten einspeisen, um das Pfand zurück zu bekommen?

    Und was macht der Händler damit?
    Muß er eine Presse anschaffen für die voluminösen Rückgaben?

    Fazit: Viel Aufwand für das gleiche Ergebnis.
    Das soll dann umweltfreundlicher sein???

    • Der Handel wird direkt getrennt weiter sammeln, Dsoen und Plastik in einem Sack ist doch eine dumme Idee, denn man muß es auf jedenfall nochmal trennen bevor es receycelt werden kann.

      Was interessiert mich was der Handel muß, die Anschaffung wird er mit dem jährlichen Körberlgeld von nicht zurück gegebenen Dosen locker ausgleichen.

    • Gegenfrage – wie gehen sie mit Glasflaschen um? oder verwenden sie nur einwegflaschen die sie in den glascontainer werfen ( und bis dorthin transportieren müssen ) oder verwenden sie gar nur plastikflaschen? auch ein verfechter des florianiprinzips? umweltschutz ja gerne aber ich nicht?

      • Glaspfandflaschen zurückbringen sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Deshalb verstehe ich die Frage nicht.

        Ich finde, dass der gelbe Sack und die Möglichkeiten, seinen Abfall sachgerecht zu entsorgen, völlig ausreichen. Wir brauchen nicht noch zusätzliche Gewessler-Bürokratie.

        • jetzt sind wir genau beim punkt – warum ist das zurückbringen von Glasflaschen selbstvertsändlich und das Zurückbringen von Plastikflaschen kann es nicht werden? der gelbe Sack ist schon gut an sich nur leider offensichtlich mit zuwenig “Quote” und der Pfand soll ein Anreiz sein es zurückzubringen. Den Einkaufswagen mit dem Euro drinnen hat man sich ja auch angewöhnt zurückzustellen um den Euro wieder zu bekommen?

          • Glasflaschen sind hart haptisch und schwer und ich weiß genau, die werden wiederbefüllt – merkbar an den mitunter zerbröselnden Gewinden.

            Mit Luft gefülltes Plastik plötzlich wieder ins volle Geschäft zu tragen anstatt es plattgedrückt und schnell jederzeit in der Tonne ums Eck entsorgen zu können ist Mehraufwand.

          • “plattgedrückt und schnell jederzeit in der Tonne ums Eck entsorgen zu können” – und wieder sind wir beim punkt – tun zu wenige !

  8. Klingt für einige wohl erstmal erschreckend, ich vermute aber, dass sich das schnell einspielt. Zumindest sofern es ähnlich umgesetzt wird wie es z.B. in Schweden schon lange üblich ist.

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