Donnerstag, Oktober 10, 2024

Gewessler: Einwegpfand für Plastikflaschen und Dosen kommt

Ab 2025 soll man für Dosen und Plastikflaschen Pfand zahlen. Die Höhe wurde vom Klimaschutzministerium auf 25 Cent festgelegt. Im EU-Schnitt schneidet Österreich beim Recycling schlecht ab.

Wien | Ab 1. Jänner 2025 soll in Österreich ein Einwegpfand gelten. Wer eine Einwegflasche oder –dose kauft, bezahlt dann 25 Cent als Pfand. Das Geld bekommt zurück, wer die Plastikfalschen oder Dosen zurückgibt. Durch die Maßnahme soll sich der Anteil an recyceltem Material erhöhen. Die entsprechende Verordnung ging am Dienstag in Begutachtung. Bis 25. April können dazu Stellungnahmen abgegeben werden.

Gewessler optimistisch

Die Verordnung wurde vom Klimaschutzministerium in Zusammenarbeit mit Getränkeherstellern und der Arbeiterkammer sowie der Wirtschaftskammer verfasst. „Die Menschen in Österreich sind bereit für das Pfandsystem, denn sie lieben ihre Natur und möchten sie schützen“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Das Papier geht nun mit rund 6 Monaten Verspätung in Begutachtung.

Noch 2017 lag Österreich laut Eurostat mit 33 Prozent Recyclingquote deutlich unter dem damaligen EU-Schnitt von 42 Prozent und damit auf Platz 22 von 28 Staaten. Ein EU-Ziel gibt vor, die Quote bis 2025 auf 50 Prozent zu erhöhen.

Milch nicht betroffen

Das Pfandsystem wird für alle Getränkearten mit Ausnahme von Milch und Milchmixgetränken und für alle Behältnisse mit einem Volumen zwischen 0,1 und drei Liter gelten. Die Pfandhöhe beträgt einheitlich 25 Cent, alle betroffenen Produkte sind mit einem einheitlichen Pfandsymbol gekennzeichnet. Dem Handel bleibt bis 2025 Zeit, entsprechende Umbauarbeiten abzuschließen und Rücknahme-Automaten zu besorgen.

Lidl Österreich ging vor zwei Wochen einen eigenen Weg. Man entschied sich, die Bio-Milch aus Österreich in Mehrweg-Glasflaschen anzubieten. Diese seien an den Kassen retournierbar, wofür man die 22 Cent gezahlten Pfand zurückerhält.

Fast überall retournierbar

Zurückgeben können wird man die Verpackungen dort, wo sie auch erhältlich sind. Im Klimaschutzministerium heißt es dazu: „Zurückgeben kann man überall, wo man auch einkaufen kann. Das ist ein gutes und praktisches System, das alle Beteiligten gut umsetzen können.“ Kleinere Geschäfte müssen nur diejenigen Flaschengrößen annehmen, die sie auch verkaufen.

Titelbild: FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com , FLORIAN CHOBLET / AFP , Montage ZackZack / Thomas König

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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