Sonntag, April 28, 2024

SPÖ für Grundrecht auf Naturgenuss in Österreich

“Österreich hat eine wunderschöne Natur, aber die ist oft in privater Hand”, findet die SPÖ-Klimasprecherin Julia Herr. Die SPÖ fordert, dass freier Zugang zur Natur in die Verfassung kommen soll.

Wien, 18. Juli 2022 | Die Forderung nach einem Grundrecht auf Naturgenuss in Österreich in der Verfassung hat SPÖ-Umwelt- und Klimasprecherin Julia Herr am Montag in einer Pressekonferenz gestellt. Gerade in Anbetracht der Urlaubszeit und der Teuerung würden Menschen Erholung und Abkühlung in der heimischen Natur suchen, doch während 60 Kilometer freien Wasserzugang in Wien zur Verfügung stünden, schaue es anderswo mit Seezugängen oft schlecht aus.

Urlaub im Ausland schwerer leistbar

“Österreich hat eine wunderschöne Natur, aber die ist oft in privater Hand”, stellte Herr fest, aber nicht nur Seeufer sondern auch Wanderwege werden laut der Klimasprecherin zunehmend verbaut oder gesperrt. Fünf konkrete Punkte sollen dem etwas entgegen setzen, darunter auch das Recht auf freien Zugang zur Natur in der Verfassung. Eine Forderung, die bereits Ende April von der Arbeiterkammer Wien gemeinsam mit den Naturfreunden und dem Alpenverein gestellt wurde.

Herr erinnerte an Zahlen der Statistik Austria, wonach ein paar Tage Urlaub im Ausland für jede vierte Person aufgrund der extremen Teuerung nicht mehr leistbar sei, “doch die Abkühlung in Badeseen in Österreich ist oft nicht so einfach möglich”. Beispielsweise nur neun Prozent des Ufers des Wörthersees seien öffentlich zugänglich sind, nicht viel mehr sind es beim Attersee mit 13 Prozent. Laut der Nationalratsabgeordneten brauche es daher eine Sicherstellung öffentlicher Seezugänge, etwa durch ein Vorkaufsrecht sowie ein Verkaufsverbot von Seegrundstücken für Länder und Gemeinden und die Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Mittel, um diese zu erwerben.

Zugang zu Seen erleichtern

Ebenso soll im Bereich von zehn Metern zum Seeufer – mit Ausnahme von Gebäuden – eine uneingeschränkte Wegefreiheit gelten, die weder durch Zäune noch sonstige Maßnahmen versperrt oder behindert werden dürfe “So können wir nicht nur die bestehenden öffentlichen Seezugänge schützen, sondern öffentliche Uferflächen weiter ausbauen”, betonte Herr. Zudem sollen die Bundesforste als Verwalter eines großen Teil der Waldflächen in Österreich keine Grundstücke mehr verkaufen dürfen und bei Pachtverträgen den freien Zugang für die Allgemeinheit sicherstellen. “Der öffentliche Verkehr in diese Gebiete muss ausgebaut werden – damit kann der Individualverkehr gesenkt und die umweltfreundliche Anreise sichergestellt werden”, lautete die abschließende Forderung von Herr.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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29 Kommentare

  1. Ja. Bin ich auch, nur
    Dann hörts endlich auf in WIen alles zu versiegeln und depperte Duschen aufzustellen, die nix bringen, weil eure Hackler im Stand sind, oder nicht einschalten. Und wenn, dann geht eh immer Wind und die Sprüher sind für die Fisch.
    Also,
    einfache Variante. nicht versiegeln, sondrn Wiese und die gießen. Hat früher jeder Hausmasta gemacht, heute mit Wiener Wohnen, mit irgendwelchen Kasperln die nicht einmal wissen das die Höfe mit Grundwasser gegossen werden und nicht dem Trinkwasser unterliegen, vertrocknen die Höfe.
    Dabei waren das Oasen, mit Naturschatten. Nur , wer will heute noch in verdörrten Anlagen sitzen?
    Ac

  2. Guter Vorstoß – DANKE
    Mit Mass und Ziel und eine gewisse Rücksicht auf beiden Seiten und wichtiger Meilenstein für Grundrechte auch sehr wichtig einmal für die Nachkommen, wenn bald alles in scharfen Besitzständen weltweit steht und aufgeteilt ist.
    Wichtig deshalb nicht nur für Österreich sondern weltweit

  3. Nicht Unbedingt das Beste Timing zu dieser Thematik.
    Aber ja, On Longterm, eine vollkommen berechtigte Forderung.
    Eher die Frage wieso dies noch nicht schon längst Umgesetzt ist. (Wäre vor 20 Jahren auch schon wichtig gewesen.)

    Auffällig ist jetzt schon, dass die Spö Frontkämpfer vermehrt im Rampenlicht stehen. Zeichen stehen auf Neuwahl. Es dürfte für unseren Karl wohl vorbei sein.

  4. Ein Grundrecht auf Natur, des is genau des was wir gerade jetzt brauchen. Des san Luxusprobleme!
    Das offenbart wie die ticken, was die für wichtig erachten und unbedingt behoben gehört und was im Vergleich dazu die Leute plagt …
    Elende Schicki-Micki-Penner …

    • Versteh schon, aber sie müssen auch bedenken dass dadurch der Bereicherung der oberen 10.000, hauptsächlich ÖVP Klientel, plus dem Ausverkauf unserer Heimat entgegengetreten wird. Auch gerade diese Leute, denen hier der Kampf angesagt wird, sind mit dran schuld dass die Einkommensschere bei uns so auseinanderklafft und diese auch offensiv dagegen anwählen dass Töpfe für Sozialgelder größer werden. Für mich ein brandaktuelles Thema

      • ‘aber sie müssen’

        So so …

        ‘dem Ausverkauf unserer Heimat entgegengetreten wird.’

        Ja genau, des wirds sein, außerdem hat des mit Heimat sowieso scho lang nix mehr zu tun.
        A Fleckerl Erde auf der wir durch die Gegend gscheucht werden und eh nie zur Ruhe kommen, wos is daran Heimat …

        • Na geh, seins nicht so pingelig, müssens tuns natürlich gar nichts🙄 Und verzeihns wenn ich hier, von ihnen gefühlte, Platitüden verwende. Ich habs auch nicht so mit Heimat, doch viel mehr mit Klassenkampf, der heutzutags nicht mehr so leicht madig gemacht werden kann wie die Jahrzehnte vorher.

          • ‘müssens tuns natürlich gar nichts’

            Wie großzügig, ich werd Sie weiterempfehlen.

            ‘Und verzeihns wenn ich hier, von ihnen gefühlte, Und verzeihns wenn ich hier, von ihnen gefühlte, Platitüden verwende. verwende.’

            Übers Forum ‘gefühlt’ – beeindruckend bzw. so so – wos waratn no amoi gach ‘Platitüden’ …

            ‘Klassenkampf, der heutzutags nicht mehr so leicht madig gemacht werden kann wie die Jahrzehnte vorher.’

            Genau, deshalb werden heutzutage nur noch bestimmte Bevölkerungsgruppen madig gemacht, ist weniger offensichtlich und schwerer zu durchschauen und die Leute fühlen sich viel leichter ermutigt mitzumachen, anders als beim Klassenkampf wo die Hackn evtl. aufm Spiel steht.

          • Kapier schon dass sie auf meine Meinung keinen Wert legen. Aber zumindest haben sie sich an mir etwas abreagieren können. Vielleicht hilfts ja? 😉

          • Würde ich mich an Ihnen abreagieren, würd ich es Ihnen sogar schriftlich mitteilen.

            Und was

            ‘Kapier schon dass sie auf meine Meinung keinen Wert legen.’

            betrifft

            Ich könnt mich nicht erinnern je um Ihre Meinung gebeten zu haben, so fangts ja eigentlich an …

          • Frust ist ein negativer Faktor, von dem viele Leute befallen sind. Manchmal gefrustet ob der eigenen Unfähigkeit nehmen diese Menschen keinerlei andere Stimmungen wahr. Sie ergeben sich dem Frust….ohne irgendwas dagegen zu tun. Arm……..

          • Wenn der Peter über den Paul redet, sagt er mehr über den Peter als über den Paul, nicht wahr Samuizerl? Der Frustrierte bist nämlich du selber.

          • Du hast wie immer keine Ahnung und schreibst dumm herum.
            Warum sollte ich gefrustet sein?Ich habe eine sehr gute Pension. Ebenso meine Frau. Ich habe einiges gespart. Ich kann mir das Leben locker leisten. Ich schreibe hier weil ich eine gewisse Solidarität mit Menschen empfinde denen es nicht so gut geht. Du stichelst hier herum und zeigst ebenso wie Lojzek Deinen Frust. Vielleicht hast was falsch gemacht im Leben?
            Die Menschen die hier böse herum giften, sind leider sehr oft selbst schuld an ihrer Misere. Du solltest Dir ein Beisspiel an den vielen Menschen nehmen denen es unverschuldet schlecht geht und hier nicht saudeppate Postings schreiben.

          • Die neueste Maschn von eam is (eigentlich is es seit Wochen/Monaten bereits ein alter Hut), es san ALLE übern Kamm geschoren selbst schuld und frustriert …
            Sich etwas differenzierter darüber Gedanken machen, Fehlanzeige.
            Schnell muss mit einem Vorurteil operiert werden, also behauptet man gach was, dabei kriegen die Leut aber ned mit dass sie Wasser mim Sieb schöpfen.

          • Wer die eigene Unfähigkeit nicht erkennt, dem ist sie niemals die Quelle von Frustration. Schreib`s dir auf, Samuizi! Gaaaaanz langsam und gaaaaanz richtig!

    • Verglichen mit den vielen Sorgen, die von 0 bis 100 Jahren extrem viele Menschen in Österreich belasten und an den Rand der Verzweiflung treiben, kommt das Thema Grundrecht Natur wirklich zum denkbar falschen Zeitpunkt. Andererseits will man hier dem Privatisierungswahn der Korruptionspartei Einhalt gebieten, denn einmal da ein Wald, dann dort eine Alm, dann das Wasser… alles kann quasi unbemerkt an den Meistbieter verscherbelt werden. Abgesehen davon war ganz Wien abhängig von einer türkisen Spaltbodenministerin, die nach eigener Lust und Laune die gesamte Bevölkerung von den Bundesgärten ausgeschlossen hat. Allein aus Jux und Tollerei. Die Forderung nach Grundrecht auf Natur ist somit doppelt berechtigt. ALLERDINGS müssen vorher alle anderen Krisen, durch die die Bevölkerung seit längerer Zeit gehen muss – 70 % verschuldet durch die unfähigste Regierung aller Zeiten – zufriedenstellend gemeistert werden.

      • Ich hab da mal was von Grundstückspreisen gehört, was die kosteten einst und jetzt …
        Mich würds ned wundern wenn ein ganzer Arsch voll Grundstücke zu einer Zeit gekauft wurden, als die noch zu Schleuderpreisen (aus heutiger Sicht) zu kriegen waren.
        Und wie viele von den sogenannten oberen 10.000 seinerzeit zugeschlagen haben (und nun von Generation zu Generation weitergeben) lässt mich erschaudern.

        Aber insgesamt is des mei geringste Sorge, zu diesem Kreis an Wohlhabenden zähl ich nicht. Und zu diesen Leuten dürfen sich die meisten aus der Bevölkerung vermutlich auch zählen (zu den ned Gstopftn) und sehen das wahrscheinlich auch so wie ich, nämlich, wos brauch i grad a Grundrecht auf Natur (des is a Luxusproblem) zumal wann i grad ned waaß wie i Strom Lebensmittel, grundsätzlich die afochn Sachn im Leben zahln soi …

        • 1. Abs: Genau so war’s und ist es noch immer.
          2. Abs.: Vollkommen richtig. Wir sind jetzt da angelangt, wo “jeder jemanden kennt”, der allerdings unter den finanziellen Belastungen extrem leidet.
          Tipp: Wenn Sie jmd kennen, der momentan überhaupt nicht über die Runden kommt, geben Sie mir Bescheid, wir finden einen Weg (Weg finden ist mein Markenzeichen 🙂
          Ich mein’ das ernst!

          • ‘1. Abs: Genau so war’s und ist es noch immer.’

            Die billig erworbenen Grundstücke werden vermutlich mehrheitlich über Generationen gesehen weitergereicht, sich das in Zeiten wie diesen zu leisten wird wahrscheinlich stark verunmöglicht (außer unter und denen die sich zu den wirklich Gstopftn zählen dürfen).

            ‘2.Abs: ‘

            Wenn sich mir jemand anvertraut (soweit ist das nicht der Fall, im Moment seh ich da noch niemanden in meiner Umgebung der die Bodenhaftung verliert), weil gewisse Dinge nicht mehr erschwinglich sind (vlt. is es noch zu früh, unsere ‘Experten’ meinten ja dass wir erst am Anfang stehen), dann gilt das Motto auf den Putz hauen, weil der Staat braucht sich im Extremfall ned einbilden sich ausm Staub zu machen und auf die Leit zu pfeifn. Und wenn gar nix mehr geht, gilt wieder aufn Putz hauen. Wos soi scho sei außer nix!

          • 1. Abs: Deshalb wird es Zeit für eine Erbschaftssteuer!
            2. Abs: Letzter Satz: Auch das ist richtig. Wichtig: im Galgenhumor liegt auch Humor und den lassen wir uns jetzt nicht verderben. Und man glaubt es kaum, aber wenn man nicht mehr weiter weiß, kommen von da oder dort gute Geister daher in Form von “menschlichen” Menschen, die einen Lichtblick darstellen, zufällige Begegnungen, die gute Tipps haben oder sonstwie behilflich sind. Wenn ich Sie jetzt richtig verstanden hab: Am wichtigsten ist jetzt einmal der Putz, den brauchma jo zum Draufhau’n 🙂

          • Die Zeiten haben sich geändert, das Credo ‘durchs Reden kommen die Leit zsamm’ alleine, wird uns nicht weiterhelfen. Aber gut, wenn man merkt, dass is Reden allein ned genügt, muss die Devise her ‘i sauf sicher ned ah no den Kakao aus, durch dens mi vurher fest zogn habts’. Glasklare Sache. Und ich bin auch der Meinung, dass man dafür sorgen muss, dass sich die ‘Verantwortlichen’ nicht so leicht aus der Affäre stehlen dürfen. Wir zahlen für den Schaaß an lebtaglang ein und wenn ma was braucht, dann derf ma kan Genierer ham es sich zu holen und entsprechend selbstbewusst anzunehmen und ned ois Gschaaster von dannen ziehen um sich dann von Spenden oder was auffangen zu lassen, nein, denn dann entbinde ich die von ihrer Verantwortung und die reibn si die Händ, weils damit durchkommen.

          • Vollkommen richtig, Lojzek! Wir sind keine Bittsteller, wir zahlen genug Steuern, es ist die Pflicht des Staates, damit verantwortungsbewusst zum Wohle der Bevölkerung umzugehen. Zuerst wird den Menschen das letzte Hemd ausgezogen, dann müssen NGOs einspringen und die durch den Rost Durchgerutschten mit dem Nötigsten versorgen, dann sagt Kurz: der NGO-Wahnsinn muss aufhören. Im Prinzip wollen die 5 Regierungshansln nur die Nachwuchsoligarchenfamilie hegen und pflegen, die restlichen 80 % gehen ihnen am A vorbei. Wenn die Freunde so weitermachen, werden noch die ganz großen Demonstationen kommen, das wird dann unüberschaubar bis gefährlich. Und wenn nicht demnächst mehr als “anschauen, beobachten, evaluieren” auf dem Programm steht, lernt die Regierung die Wut der Bevölkerung kennen.

      • Liebe Summa summarum, weil Sie vom falschen Zeitpunkt gesprochen haben…
        Chronos hätte zu Kairos gesagt-…”leider etwas zu spät”…
        Es sollte umgehend heller werden!

  5. Guter Ansatz! Man sollte aber auch bedenken, dass sich die Grünen darüber sorgen, dass die zunehmend wachsende Bevölkerung in ihrer aufgrund von immer geringeren Arbeitszzeiten zunehmend grösseren Freizeit mit ihren Freizeitaktivitäten die Natur zunehmend belasten. Dahingehend gibt es bereits Überlegungen, die Bevölkerungsmassen von der allzu intensiven Nutzung und Belastung der Natur auszuschliessen, dh. Naturgebiete zu sperren.

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