Sonntag, April 28, 2024

Österreich will Erdgasspeicher Haidach anzapfen

Laut Umweltministerin Leonore Gewessler hat die Regierung beschlossen, einen großen Gasspeicher in Salzburg ans Österreichische Netz anzuschließen, der bisher Bayern versorgt hat. 

München, 25. Juli 2022 | Die österreichische Bundesregierung hat beschlossen, einen Gasspeicher im Salzburger Ort Haidach ans heimische Stromnetz anzuschließen, der bisher Bayern versorgt hat. Das sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) der “Süddeutschen Zeitung” (Montagsausgabe). Künftig sollen alle Gasspeicher auf österreichischem Staatsgebiet an das heimische Netz angeschlossen werden müssen. Laut Gewessler ist der Beschluss rechtskräftig.

Anschluss noch dieses Jahr

Ein erster Anschluss des Gasspeichers in Haidach an das heimische Gasnetz soll noch in diesem Jahr erfolgen. “Die Speicher sind unser zentraler Sicherheitspuffer für den Winter”, betonte Gewessler. Sie seien derzeit zu 50 Prozent gefüllt, ergänzte sie.

Der Speicher in Haidach ist derzeit laut Betreiber RAG Austria kaum gefüllt, wie es im „Ö1“-Morgenjournal am Montag hieß. Darauf hat die RAG allerdings keinen Einfluss, denn es sind dort die russische Gazprom und zwei Tochterfirmen eingemietet. Auf Aufforderung Deutschlands, etwas gegen den niedrigen Füllstand zu unternehmen, hat Österreich beschlossen: Seit 1. Juli darf ein Speicher neu vermietet werden, wenn er nicht genützt wird.

Zweitgrößter Untertage-Gasspeicher Europas

Haidach ist einer der größten Untertage-Erdgasspeicher Europas. Es können knapp drei Milliarden Kubikmeter Gas darin gespeichert werden. Das entspricht laut RAG etwa einem Viertel des jährlichen heimischen Gasverbrauchs.

Der Speicher war bisher nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen und versorgte vor allem Bayerns Haushalte und Industrieunternehmen mit Gas. Nicht verbrauchtes Gas wurde dann über einen Umweg in das österreichische Netz eingespeist.

(apa/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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7 Kommentare

  1. Die Republik befindet sich in einer prekären Lage, und wichtige Ministerien werden von unerfahrenen Politikern geführt. Justiz und Infra schleunigst zur ÖVP, das geht so nicht mehr lang gut.

  2. Liegt alles wirklich nur an Putin?
    Bereits der Vorgänger von US-Präsident Donald Trump, Barack Obama, war aus diesem Grund gegen die Errichtung von Nord Stream 2.
    So, und jetzt zurück an Bord- (Tankung Diesel und Wasser beendet!)

  3. Natürlich liebe Frau Minister, da holt man den Meister Röhrich, zuständig für Gas, Wasser, Scheiße, der verlegt einige Rohre und schon hat man den Speicher angezapft.
    OMG, ist die Frau fetzndeppat !

    • Nett, wie Sie sich die Welt vorstellen und dabei Andere als “fetzndeppat” bezeichnen.

      Wenn Sie sinnverstehend Lesen könnten, hätten Sie verstanden, dass das nicht von heute auf morgen bewerkstelligt werden soll – so wie Sie es zu suggerieren versuchen – sondern dass es Zeit in Anspruch nehmen wird.

      Das geht beispielsweise aus dem Satz hervor: “Ein erster Anschluss des Gasspeichers in Haidach an das heimische Gasnetz soll noch in diesem Jahr erfolgen.”

      Aber wenn Sie’s der Frau Ministerin so richtig reinsagen sind Sie in Ihrer Peer Group bestimmt ein ganz Großer, oder? Die merkt nämlich auch nicht, dass Ihre Unterstellung nur daraus resultiert, dass Ihnen die wesentlichen Dinge entgehen. So viel zum Thema “fetzndeppat”.

      • Sie wissen anscheinend nicht mal was für so einen Umschluß alles zu beachten ist, von mehrjährigen Lieferzeiten für gewisse Bauteile mal ganz abgesehen.
        Sie haben gleich viel Ahnung von der Materie wie die Grüne Gewesslerin.

    • Sessa40: Der Leonore dürfte man folgendes noch nicht gesagt haben: Es gibt keine Verträge oder sonstigen Verpflichtungen, dass die Russen den Speicher in Haidach auffüllen. “Die Anlage wurde meist als strategisches Zwischenlager genutzt – wenn es Wartungen an der Pipeline Nord Stream 1 gab, griff Gazprom auf dieses Gas zurück”!
      Viel Spass beim Anzapfen Leonore!

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