Mittwoch, Dezember 4, 2024

»Sorry« – Rauch kannte sich bei eigener Verordnung nicht aus

»Sorry«

Der Chaos-Dienstag des Gesundheitsministers Johannes Rauch machte auch in der “ZiB 2” nicht halt. Am Mittwoch entschuldigte er sich für eine falsche Aussage zu Masken und Kindern.

Wien, 27. Juli 2022 | Zweimal „Sorry“ von einem Minister in einer Woche hört man eher selten. Bei Gesundheitsminister Johannes Rauch war dies am Mittwoch der Fall. Nachdem er sich vergangene Woche für seine harschen Twitter-Worte entschuldigte, war es diese Woche eine Aussage in der “Zeit im Bild 2” über seine eigene Verordnung.

Wohin mit dem Kind?

Denn das Quarantäne-Aus sorgte für gehörig Gesprächsstoff. Auch deshalb, weil Eltern sich nun überlegen müssen, was für Corona-positive Kinder gilt. Durch die neue Regelung, erläuterte Thür, gebe es keinen Anspruch auf Sonderbetreuungszeit und bei symptomlosen Verlauf auch kein Pflegegeld. Auch wenn laut Rauch niemand auf die Idee käme, sein Kind krank in den Kindergarten zu schicken, Corona-positiv könne man es trotzdem in die Betreuung geben, führte er aus. Das sei, behauptete er, durch die Rauch-Verordnung gedeckt. “ZiB2”-Moderator Martin Thür erwiderte, dass dies nicht möglich sei, Rauch wiederum meinte, dass dies nur in Wien gelte. “Wenn Ihr Kind keine Symptome hat, dann bringen Sie Ihr Kind ganz praktisch mit Maske in die Kinderbetreuung, können es dort abgeben und abholen. Das ist alles möglich.”

Eigene Verordnung widerspricht Rauch

Die Krux an der Sache: Seine eigene Verordnung verbietet das bundesweit, worauf auch der Pressesprecher von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker auf Twitter aufmerksam machte. Denn von Kindern dieser Altersstufe könne nicht erwartet werden, dass sie die Maske korrekt tragen.

Am Mittwoch ruderte Rauch nun zurück. Seine Aussagen in der “ZiB2” bei Martin Thür seien nicht korrekt gewesen. „Sorry. Tatsächlich gibt es ein Betretungsverbot.“ Er arbeite nun mit der Bundesregierung an einer Lösung, „damit Eltern ohne Einkommensnachteile während der Infektion ihres Kindes zu Hause bleiben können.“

(bf)

Titelbild: screenshot/zib2/montage

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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