Samstag, Mai 4, 2024

UN-Bericht: Kampf gegen Aids weltweit ins Stocken geraten

UN-Bericht:

Alle zwei Minuten gibt es eine Neuinfektion mit dem HI-Virus. Die Zahl der Neuansteckungen sinkt damit weniger stark als bisher.

Montreal, 28. Juli 2022 | Der Kampf gegen Aids ist einem UN-Bericht zufolge weltweit ins Stocken geraten. In den vergangenen beiden Jahren seien – auch angesichts der Corona-Pandemie und anderer Krisen – deutlich weniger Mittel als zuvor zur Bekämpfung von HIV und der davon ausgelösten Immunschwäche-Krankheit Aids zur Verfügung gestanden, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des UN-Programms für den Kampf gegen Aids (UNAIDS).

Neuinfektionen steigen regional

In einigen Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen zuvor gesunken war, stiegen sie nun wieder; Millionen von Leben seien bedroht. Weltweit hätten sich im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. Damit sei die Zahl der Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr zwar immer noch gesunken, allerdings nur noch um 3,6 Prozent – so wenig wie seit 2016 nicht mehr.

Unter anderem in Osteuropa, Teilen Asiens, Lateinamerika, im Nahen Osten und in Nordafrika sei die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. Im Osten und Süden Afrikas sei der Fortschritt im Kampf gegen HIV ins Stocken geraten. Einen Rückgang der Infektionen habe es beispielsweise in West- und Zentralafrika sowie in der Karibik gegeben.

Vor allem junge Frauen und Jugendliche neu infiziert

Relativ gesehen besonders hoch sei die Zahl der Neuinfektionen bei jungen Frauen und weiblichen Jugendlichen gewesen, heißt es in dem Bericht. Alle zwei Minuten habe es 2021 in dieser Gruppe eine Neuinfektion gegeben. Insgesamt lebten inzwischen weltweit mehr als 38 Millionen Menschen mit HIV.

Rund 650.000 Menschen seien im vergangenen Jahr an den Folgen von Aids gestorben. “Diese Zahlen zeigen, dass der weltweite Kampf gegen Aids in Gefahr ist”, sagte UNAIDS-Chefin Winnie Byanyima.

Welt-Aids-Konferenz am Freitag

Von Freitag an wollen Tausende Experten und Interessierte bei der 24. Welt-Aids-Konferenz im kanadischen Montreal über Wege und Strategien im Kampf gegen die Epidemie diskutieren. 2020 hatte die Konferenz wegen der Corona-Pandemie nur digital stattgefunden, diesmal soll es zum Treffen in Montreal auch digitale Angebote geben. Die 1985 erstmals durchgeführte Konferenz gilt als das weltweit größte wissenschaftliche Treffen zum Thema Aids.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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