Die Statistik Austria hat vermeldet, dass die Todesfälle im Juli deutlich angestiegen sind. Besonders in der dritten Juli-Woche, die von besonderer Hitze geprägt war, lag die Sterblichkeit über jener der Vorjahre.
Wien, 04. August 2022 | Die Sterbefälle in Österreich sind während der Hitzewelle im Juli deutlich angestiegen, wie die Statistik Austria am Donnerstag vermeldete. Nach der Omikron-Welle im April war die Zahl der Todesfälle tendenziell gesunken. In der 29. Kalenderwoche – die dritte Juli-Woche – nahmen die Todesfälle wieder „deutlich“ zu. Da verstarben in Österreich 1.827 Menschen, um 275 mehr als in der Woche zuvor. Das sind um 15 Prozent mehr Tode als in derselben Woche im Vorjahr und 24 Prozent mehr Todesfälle als es durchschnittlich in derselben Kalenderwoche in den Jahren 2015 bis 2019 gegeben hatte.
Extremer Juli
Die dritte Juli-Woche, von 18. bis 24 Juli 2022, war laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von außergewöhnlich hohen Temperaturen geprägt. Die ZAMG hatte Anfang August geschrieben, dass der Juli 2022 „in vielerlei Hinsicht extrem“ gewesen war. Gegenüber dem Referenzzeitraum 1961 bis 1990 – die Klimaziele im Rahmen des Green Deals der EU beziehen sich ebenfalls auf den Zustand im Jahr 1990 – war der heurige Juli um 3,1 Grad Celsius zu warm. Er war damit der sechstheißeste Juli in 256 Jahren Messgeschichte, außerdem war er einer der 20 trockensten.
„In der österreichweiten Auswertung gab es 30 Prozent weniger Niederschlag als in einem durchschnittlichen Juli”, sagt Hans Ressl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Allerdings habe es in einigen Regionen auch Unwetter mit viel Niederschlag in kurzer Zeit, Murenabgängen und Überschwemmungen gegeben.
Hitzetode aufgrund von Klimawandel nehmen weltweit zu
Längst ist wissenschaftlich bestätigt, dass die aufgrund des fortschreitenden Klimawandels immer häufigeren und heftigeren Hitzewellen Menschen das Leben kosten. Im Mai 2021 war eine Studie in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ erschienen, in Zuge derer untersucht worden war, wie viele Tode zwischen 1991 und 2018 auf Hitze durch den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sind.
Das Ergebnis: Durchschnittlich lässt sich in 37 Prozent der Todesfälle eine Verbindung zum Klimawandel ziehen. Außerdem stellten die Forscher fest, dass die Sterblichkeit in den warmen Monaten weltweit zugenommen hat.
(pma/apa)
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