Samstag, April 27, 2024

Trockenheit: WWF warnt vor Donauwasser-Zuleitung in Neusiedler See

Trockenheit:

Donauwasser zuzuleiten würde erst recht dazu führen, dass der Neusiedler See verlandet, warnt der WWF. Er liefert auch gleich einen anderen Vorschlag.

Neusiedl am See, 11. August 2022 | Der WWF spricht sich gegen die geplante Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau in den Neusiedler See aus. Die künstliche Zuleitung hätte “katastrophale ökologische Folgen” und würde letztendlich erst recht zur Verlandung des Gewässers führen, erklärte Biologe Bernhard Kohler vom WWF Österreich in einer Aussendung am Donnerstag.

WWF: Natürliches Gleichgewicht gefährdet

Als echter Steppensee schwanke der Neusiedler See regelmäßig zwischen tiefer Überflutung und gänzlicher Austrocknung. “Er braucht regelmäßige Trockenphasen, in denen sich der angesammelte Schlamm an der Luft zersetzen kann”, so Kohler. Außerdem schützten der der Salzgehalt und die Trübe des Sees ihn seit Jahrtausenden vor der Verlandung, erklärt Kohler. Würde das Wasser wegen einer Zuleitung weniger salzhaltig und klarer, würde das begünstigen, dass sich abgestorbenes Pflanzenmaterial vermehrt auf dem Grund ansammelt und der Schlamm den seichten See nach und nach auffüllt.

Um weiterhin die wichtigen Trockenphasen zu ermöglichen und gleichzeitig den Salzanteil zu erhalten, fordert der WWF daher die Wiederherstellung eines möglichst naturnahen Wasserhaushalts. Anstatt in nassen Jahren wertvolles Wasser und Salz über den Einserkanal abzuleiten und dafür Donauwasser zuzuleiten, sollten frühere Überschwemmungsräume im Südosten des Sees wieder angebunden werden.

Überschwemmungsflächen als Speicherraum

Die 90 Millionen Euro, die für den Bau des Kanals veranschlagt werden, würden ausreichen, um in Ungarn ehemalige Überschwemmungsflächen abzulösen, die Anfang des 20. Jahrhunderts abgedämmt wurden. Das stillgelegte Land könnte dem See als Speicherraum zurückgegeben und dadurch insgesamt höhere Wasserstände zugelassen werden. Flankierend können Seebäder und Zufahrten hochwassersicher umgebaut werden, hieß es weiters.

(apa/red)

Titelbild: NINA KORNBERGER / APA / picturedesk.com

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2 Kommentare

  1. Das Wasser soll auch nicht in den See eingeleitet werden, sondern den Gemüse- und Weinbauern im Seewinkel zur Verfügung gestellt werden, damit die nicht immer mehr Grundwasser abpumpen. Über den dann höheren Grundwasserspiegel im Seewinkel, würde sich dann – so hofft man – auch der Wasserstand im See wieder erfangen

    Der Salzgehalt im See hat durch das frühere Ableiten des Wassers tatsächlich abgenommen. Die Folge davon ist der übermässige Schilfwuchs. Somit muss tunlichst vermieden werden, jemals wieder Wasser abzuleiten. Als erstes werde dann diejenigen klagen, die selbstverschuldet zu tief am Wasser gebaut haben und dann beim LH intervenieren, bis er umfällt.

    Das Schilf hat eine 2-3x so hohe Wasserverdunstung wie der See selbst. Also gehört gut ein Drittel davon, grob 50 km², beseitigt. Da sonst unverwertbar, am besten durch Abbrennen. Aber da sind die Grünen wieder dagegen …

  2. Ist doch egal ob man das ganze Ökosystem ruiniert, wer braucht schon einen Steppensee. Hauptsache eine Pfütze mit ein par Tretbooten die man Touristisch nutzen kann….zur Not muss man die Pfütze halt regelmäßig ausbaggern…..ist dann auch schon wurscht…🙁

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