Sonntag, April 28, 2024

Ukraine: Unabhängigkeitsfeiern aus Furcht vor Angriffen verboten

Ukraine:

Die ukrainischen Behörden haben Feiern anlässlich des 31. Jahrestages der Unabhängigkeit von der Sowjetunion verboten. Sie befürchten, dass es zu russischen Angriffen auf Festivitäten kommen könnte.

Kiew/Moskau, 22. August 2022 | Aus Furcht vor russischen Raketengriffen haben die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew alle Großveranstaltungen rund um den Unabhängigkeitstag am Mittwoch verboten. Das Verbot gelte von Montag bis Donnerstag und betreffe öffentliche Großveranstaltungen, Kundgebungen und andere Zusammenkünfte, erklärten die Behörden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende gewarnt, dass Russland zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 24. August, der diesmal auch den sechs Monate zurückliegenden Beginn der russischen Invasion markiert, “etwas besonders Bösartiges” tun könnte.

Russische Raketen in AKW-Gebieten gemeldet

Unterdessen wirft die Ukraine Russland erneut den Beschuss von Gebieten in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja vor. Über Nacht seien durch russische Raketensalven in der Stadt Nikopol sowie in den nahe gelegenen Bezirken Kriwji Rih und Synelnykowsky mindestens vier Menschen verletzt worden, teilte indes der Gouverneur der Region, Walentyn Resnitschenko, auf Telegram mit. Nikopol liegt auf der anderen Seite des Dnipro gegenüber dem russisch besetzten Enerhodar, wo sich Europas größtes AKW in Saporischschja befindet.

Die Ukraine meldete zudem einen russischen Raketenangriff auf das südwestlich gelegene Wosnesensk, das nicht weit vom zweitgrößten AKW des Landes entfernt ist. Russland und die Ukraine haben sich wiederholt vorgeworfen, die Gegend um das Atomkraftwerk Saporischschja zu beschießen.

Selenskyj warnt vor Schauprozessen

Selenskyj hat außerdem vor einem Schauprozess gegen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft gewarnt. Wenn Russland ein solches Tribunal gegen ukrainische Gefangene organisiere, dann sei das eine “Linie”, nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien. Das sagte der Präsident in einer Videobotschaft, die in der Nacht auf Montag verbreitet wurde.

Er bezog sich auf Medienberichte, nach denen in der von moskautreuen Separatisten und russischen Truppen eingenommenen Hafenstadt Mariupol ein solcher Gerichtsprozess geplant werde. Vor einem international nicht anerkannten Gericht könnten demnach die ukrainischen Kriegsgefangenen auch zur Todesstrafe verurteilt werden. Die Besatzungsbehörden werfen ihnen Kriegsverbrechen vor. Selenskyj kritisierte das Verfahren gegen die Verteidiger der Ukraine als “ekelhaft und absurd” und als Verstoß gegen alle internationalen Rechtsnormen. “Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab”, sagte er.

(apa/red)

Titelbild: DIMITAR DILKOFF / AFP / picturedesk.com

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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16 Kommentare

  1. Die russische Invasion ist quasi im Stillstand. Die Ukraine geht im Süden vorwärts. Ukrainische Militärstrategen haben extrem viel geleistet.
    Man spürt seit Beginn des Krieges einen grossen Unterschied zwischen Russland und der Ukraine. Eine feige Invasion unter massiven Lügen gegen eine mutige Verteidigung des Heimatlandes.
    Ein Kampf David gegen Goliath.

  2. Kurdistan wird ebenfalls angegriffen vom Aggressor Türkei, es sterben ebenfalls Unschuldige.
    Kosovo wird auch angegriffen vom Aggressor Großserbien wenn es so weiter geht.

    Bitte auch da am Laufenden bleiben. Schlimm in der Ukraine, ja, aber auch anderswo.
    Warum bekommt die Ukraine 120% Aufmerksamkeit, was ist das für ein PSYOP?

    • Erdogan berichtet von internen Schwierigkeiten im Kiews Clownstab, ist ja auch eine unbequeme Wahrheit, die sich nicht länger verstecken lässt. Lügen und Zelensky haben kurze Beine.

  3. Wenn Russland ein solches Tribunal gegen ukrainische Gefangene organisiere, dann sei das eine “Linie”, nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien. Das sagte der Präsident in einer Videobotschaft, die in der Nacht auf Montag verbreitet wurde.

    Und im YouTube sieht man dutzende Videos mit gefesselte Russischen Soldaten die “vorgeführt” werden…jeder sieht ihre Gesichtet und dieAngst die sie haben…

    PR das kann er der Kriegstreiber Selenskyj…gehört mit Putin vor ein Kriegsgericht…

  4. Dafür sorgen schon andere, daß es zu keinen Verhandlungen kommen wird, selbst wenn Zelensky es wollte. Mehr Waffen, mehr Tote, mehr Profit. Die sog. Zeche zahlt der Steuerzahler auf beiden Seiten des Atlantiks, vom blutigen Profit sieht er nichts.

      • Ich habe weder einen Wladolf noch einen Wolodolf, wer hat Ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt?
        Und nein, mit dem Kreml habe ich auch nichts zu tun.

          • Russland ist marxistisch, genau wie Serbien. Nationalismus geht auch mit Marxismus Hand in Hand, schauen Sie doch nach Nordkorea. Doch das wollen manche “Linke” nicht einsehen. Sage ich selbst als Linker.

            Es fliegen Hammer und Sichel im Donbass, bitte machen Sie die Augen auf.

          • Karl Marx habe ich anders wahrgenommen, soweit es mir aus seinen Schriften möglich war.
            Lenin hat Marx missbraucht für seine Zwecke und weiters bedienen sich die Rechtsextremen an seinen Schriften. Alle Worte hat schon irgendwer mehr oder weniger, ehrlich oder manipuliert gesagt.

          • Derzeit ist Russland von einem Diktator beherrscht der nur mit Wahnsinn vergleichbar ist. Es ist keine politische Form zu finden außer der des Diktators.
            Es ist das 21 Jahrhundert und in Russland ist ein Mörder an der Macht.

          • Machen sie bitte ihre Augen möglichst weit auf und sehen sie ein das sie auf der Seite eines Mörders stehen.

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