Donnerstag, Oktober 10, 2024

Historisches Umfrage-Desaster – ÖVP stürzt in Ländern komplett ab

Historisches Umfrage-Desaster

Salzburg, Tirol, Niederösterreich – die einstigen ÖVP-Hochburgen drohen komplett zusammenzufallen, wie eine neue Umfrage zeigt. Und das kurz vor den Landtagswahlen in Tirol und Niederösterreich.

St. Pölten/Salzburg/Innsbruck, 26. August 2022 | Mit der neuen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft im Auftrag der Tageszeitung „Österreich“ setzt es die nächste Klatsche für die Volkspartei. Geht es nach dieser, werden die anstehenden Wahlen in den ÖVP-geführten Ländern Niederösterreich und Tirol ein schwarzes Desaster. Bei der Umfrage handelt es sich um eine reine Online-Befragung. Die Anzahl der Befragten variiert zudem von Bundesland zu Bundesland und fiel etwa in Salzburg (397 Befragte) gering aus. Ein Trend lässt sich auch durch andere jüngste Umfragen allemal erkennen.

Niederösterreich

In der Umfrage (745 Befragte im August, Schwankungsbreite 3,66 Prozent) würde die ÖVP von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auf 32 Prozent abstürzen – ein Verlust von satten 17,6 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl 2018. Damals hatte Mikl-Leitner mit 49,6 Prozent noch eine absolute Mehrheit eingefahren. Die SPÖ (plus 5,1 Prozent) kommt mittlerweile auf 29 Prozent und liegt nur noch 3 Prozentpunkte hinter der ÖVP. Auch die FPÖ (plus 6,2 Prozent) und die NEOS (plus 3,8 Prozent) dürfen sich über Zugewinne freuen. Die Grünen verlieren um 1,4 Prozentpunkte.

Tirol

In Tirol wird bereits am 25. September gewählt. So könnte es schon in einem Monat das erste von vielen weiteren ÖVP-Polit-Beben geben. Denn auch dort sieht es für ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle düster aus. Indem man mit der Liste “Mattle” statt als ÖVP Tirol antritt, ist man bereits kreativ geworden und versucht sich wohl vom in Umfragen alles andere als gut dastehenden ÖVP-Bundeskanzler zu entfernen.

Doch auch das scheint keine positive Wirkung zu zeigen. Mattle kommt im tiefschwarzen Tirol (504 Befragte im August, Schwankungsbreite 4,5 Prozent) nur noch auf 25 Prozent, ein Minus von 19,3 Prozent für die ÖVP. Auch hier können sich SPÖ (plus 3,7 Prozent), FPÖ (plus 3,5) und NEOS (plus 1,8) über Zugewinne freuen. Stark unterwegs ist auch die Liste Fritz. Sie kommt laut der Umfrage mit einem plus von 9,5 Prozent auf 15 Prozent der Stimmen.

Salzburg

Auch in Salzburg wurde abgefragt (397 Befragte im August, Schwankungsbreite 5 Prozent). Dort wird im Frühling 2023 neu gewählt. Hier rutscht die Salzburger ÖVP laut der Umfrage sogar hinter SPÖ und FPÖ (beide 24 Prozent) zurück. Ein Minus von 15,8 Prozent lässt Landeshauptmann Wilfried Haslauer auf nur 22 Prozent der Stimmen kommen. Auch hier setzt es für die Grünen wieder ein leichtes Minus von 1,3 Prozent und für die NEOS ein leichtes Plus von 0,7 Prozent.

ÖVP im Bund bereits 10 Prozent hinter SPÖ

Zu guter Letzt hat die Lazarsfeld-Gesellschaft auch die Stimmung im Bund abgefragt (2.000 Befragte im August, Schwankungsbreite 2,2 Prozent). Im Vergleich zur Vorwoche verliert auch hier die ÖVP wieder einen Prozentpunkt. Mit 20 Prozent liegt man schon 10 Prozent hinter der SPÖ (30 Prozent). Auch die FPÖ hat die ÖVP bereits überholt und kommt auf 22 Prozent.

(mst)

Titelbild: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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