Freitag, April 26, 2024

Corona: Was ist unsere Strategie für den Herbst?

Corona:

Nach der jüngsten Corona-Welle rechnen Experten mit einer weiteren im nahenden Herbst. Nach der Pressekonferenz von Gesundheitsminister Johannes Rauch und Infektiologe Herwig Kollaritsch am Mittwoch, können wir nun die wichtigsten Fragen zur neuen Corona-Strategie beantworten.

Wien, 31. August 2022 | Gerade erst ist die Corona-Sommerwelle durch die Omikron-Untervarianten BA.4/BA.5 vorbeigegangen, schon müssen wir uns für die nächste Welle im Herbst rüsten. Am Mittwoch haben Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Infektiologe Herwig Kollaritsch vom Nationalen Impfgremium im Rahmen einer Pressekonferenz die Impfstrategie für den Herbst vorgestellt.

Der Tenor: Man soll trotz kürzlich durchgemachten Infektionen mit einer der derzeit vorherrschenden Omikron-Subvarianten die empfohlenen Impfabstände einhalten und nicht auf die angepassten Impfstoffe warten. Auch andere wichtige Fragen wurden geklärt.

Bisher galt eine Empfehlung für eine vierte Impfung nur für Über-60-Jährige und Risikogruppen, darunter falle ich aber nicht. Ab wann kann auch ich mir eine vierte Impfung holen?

Die vierte Impfung war bereits auch für Unter-60-Jährige und jene, die keiner Risikogruppe angehören, möglich. Mit Mittwoch gibt es auch eine explizite Empfehlung des Nationalen Impfgremiums für alle über 12 Jahre, sich einen vierten Stich zu holen.

Die EMA empfiehlt bisher nur die Impfung für Über-60-Jährige und Risikopatienten. Wieso geht Österreich einen anderen Weg?
Zwar haben junge Menschen einen gewissen Vorteil bei Impfungen, nämlich dass die Immunantwort des Körpers effektiver ist und sie dadurch besseren Schutz aufbauen. Aber „ewig hält Immunität auch bei jüngeren Menschen nicht“, so Infektiologe Herwig Kollaritsch am Mittwoch.

Es gebe keine Daten, die darauf hinweisen, dass Personen unter 60 Jahren nach einer Grundimmunisierung mit drei Stichen besser gegen neue Varianten geschützt seien als Über-60-Jährige. Daher empfiehlt das Nationale Impfgremium den vierten Stich für alle über 12 Jahren.

Was ist mit Kindern unter 12 Jahren?

Für Kinder im Alter von unter 12 Jahren gibt es weiterhin keine Zulassung, dort wird weiterhin im Off-label-use geimpft.

Wie lang warte ich bis zur nächsten Impfung, wenn ich in der jüngsten BA.4/BA.5-Welle eine Infektion durchgemacht habe?
Die ausdrückliche Empfehlung lautet, eine Infektion nicht als Ersatz für eine Impfung zu sehen. Das sei bei den ersten Varianten legitim gewesen, sich das Virus und die Impfung stark gedeckt haben. Bei den neuen Omikron-Varianten ist es laut Nationalen Impfgremium wichtig, das Impfschema wie gewohnt weiterzuverfolgen, für eine solide Grundimmunität, auch hinsichtlich möglicher neuer Varianten.

Gesundheitsminister Rauch und Infektiologe Kollaritsch haben betont, es sei wichtig, das Impfschema konsequent weiterzuverfolgen. Wer sich bisher nur zwei Impfungen geholt habe, solle die Grundimmunisierung in einem angemessenen Zeitraum mit einer dritten abschließen und dann mit dem entsprechenden Abstand den vierten Stich holen.

Zuerst hieß es, man solle ein halbes Jahr Abstand zwischen den Impfungen lassen, dann waren es vier Monate – woher weiß ich, wann ich mir am besten welche Corona-Impfung hole?

Die Empfehlung lautet grundsätzlich: Ungefähr sechs Monate Abstand zwischen den Corona-Impfungen, damit der Körper seine Immunantwort voll bilden und dann wieder gut auf einen neuen Reiz reagieren kann. Zu lang soll man allerdings nicht warten. Man rechnet damit, dass ab einem Jahr nach der jüngsten Corona-Impfung der Schutz vor einer schweren Erkrankung stark abnimmt beziehungsweise reduziert ist.

Generell betonte Infektiologe Kollaritsch, dass es mit den aktuell kursierenden Omikron-Subvarianten und solange wir den Mutationen hinterherhinken wichtig sei, besonders sorgfältig bei den Impfabständen zu sein, um sicherzugehen, dass man bestmöglich geschützt ist.
Auf der Website des Sozialministeriums kann man das Impfschema zum Ausdrucken herunterladen.

Derzeit befinden sich auf Omikron angepasste Impfstoffe in der Zulassung. Soll ich besser auf einen von denen warten?

Nein, das Nationale Impfgremium betont, dass das gegenüber den bisherigen Impfstoffen keinen Vorteil bringe, da die angepassten Impfstoffe auf den mittlerweile längst vergangenen BA.1/BA.2-Varianten basieren und es nicht gesichert sei, dass es eine ausreichende Kreuzimmunität gegenüber neuen Omikron-Varianten gibt. Zu warten würde also einerseits bedeuten, keinen gesicherten Vorteil beim Immunschutz gegenüber den derzeit verfügbaren Impfstoffen zu haben, die sehr gut gegen schwere Erkrankungen schützen. Andererseits könnte man damit verpassen, sich rechtzeitig für die bevorstehende Herbstwelle zu schützen.

Welchen Impfstoff soll ich mir dann holen?

Grundsätzlich kann man bei dem Impfstoff bleiben, den man bisher bekommen hat. Wenn man subjektiv das Gefühl hatte, einen Impfstoff schlecht vertragen zu haben, kann man sich beim nächsten Impftermin nach einem Wechsel erkundigen. Bei den meisten Impfstoffen ist die Kombination mit einem anderen möglich, bei einigen fehlen aber womöglich noch Daten zu Kreuzimpfungen, sodass eher empfohlen wird, beim gleichen zu bleiben. Darüber können dann die Ärzte an der jeweiligen Impfstelle Auskunft geben.

Laut Kollaritsch hat der mRNA-Impfstoff von Moderna als Booster einen leichten Vorteil gegenüber anderen Impfstoffen, weil kurzfristig nach der Auffrischung der Infektionsschutz stärker ist. Aber mit diesem Vorteil bekommt man auch einen gewissen Nachteil: Die Impfreaktionen sind bei diesem Impfstoff in der Regel stärker als bei anderen.

Wer eine Grundimmunisierung mit einem Totimpfstoff hinter sich hat, soll laut Kollaritsch für den Booster besser auf einen mRNA- oder Vektorimpfstoff setzen. Es gebe noch keine Daten dazu, ob und inwieweit sich die Totimpfstoffe als Booster eignen.

Kann ich die Maske also endgültig zuhause lassen, wenn ich mir die vierte Impfung geholt habe?

Das ist grundsätzlich einem selbst überlassen. “Mit Impfung und FFP2-Maske haben wir eine große Chance, gut durch den Herbst zu kommen“, so Gesundheitsminister Rauch am Mittwoch. Die Maske ist also nach wie vor Teil der Corona-Bekämpfungsstrategie. Rauch betonte, die Maske sei weiterhin ein gutes Mittel, um Infektionen vorzubeugen. Denn eine Impfung schützt langfristig nur gegen schwere Verläufe, nicht gegen die Infektion selbst. Rauch hat am Mittwoch an die Bevölkerung appelliert, eigenverantwortlich in Umgebung von vielen Menschen eine FFP-2-Maske zu tragen.

Kommt im Herbst wieder eine Maskenpflicht?

Rauch schließt nicht aus, dass eine Maskenpflicht wieder kommen könnte, wenn sich die Pandemie entsprechend entwickelt. Corona-Bekämpfungsmaßnahmen würden auch künftig anhand mehrerer Faktoren mit den entsprechenden Gremien zusammen entschieden werden, so Rauch bei am Mittwoch.

Derzeit gilt nur noch in Wien in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht, ansonsten generell nur in bestimmten Bereichen, die besonders sensibel sind, etwa Gesundheitseinrichtungen.

Werden wir wieder mehr Gratis-Tests erhalten?

Gesundheitsminister Rauch hat angekündigt, dass jede Person monatlich weiterhin zehn Gratis-Tests zur Verfügung haben soll, davon wie gehabt fünf Antigen- und fünf PCR-Tests. „Wenn es nach mir geht auch den gesamten Winter durch und bis ins Frühjahr“, so Rauch.

(pma)

Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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54 Kommentare

  1. Wichtig ist vor allem der Gehorsamsfetzen. Damit kann man klar zum Ausdruck bringen, dass man braver, gehorsamer Sklave ist, der ohne Anweisungen von oben, nicht wüsste, was er mit seinem Leben anfangen soll.
    Und bitte liebe Mitmenschen, das Zeug nicht immer im Wald liegen lassen, sondern einfach fessen, denn ob das Mikroplastik über die Lunge oder den Darm das Blut vergiftet, ist dann auch schon wurscht.

  2. Ja wenn die Touristen wieder das Land verlassen brauchen wir wieder eine Strategie mit den Österreichern gehts ja.

  3. Wenn man nach drei Jahren immer noch kein Konzept hat, dann sollte man sich aus der öffentlichen Diskussion heraushalten.

    Der einzige Experte, dem ich vertraue, das ist Martin Sprenger und der sieht die Sache ziemlich gelassen.

  4. Ist der Kollaritsch nicht der Professor, der für seine Vorträge Geld von Pfizer bekommt? Er sieht da auch kein Problem darin.

  5. Ich kann dir mit absoluter Sicherheit bestätigen, dass das Gesundheitsministerium keinerlei Evidenz für die Maskenpflicht hatte oder hat. Das wissen die Entscheidungsträger auch, daher haben sie verzweifelt diverse Auftragswerke bezahlt, die im Nachhinein die Maskenpflicht rechtfertigen sollten. Das sind dann diese unfassbar primitiv-dummen Aerosolstudien die wissenschaftlich klingend und bunt illustriert behaupten wenn beide Masken tragen ist die Ansteckung um 95% reduziert, und der Dreck wurde überall als “Beweis” herumgereicht, was dann geistige Kleingärtner immer wieder als Bestätigung gesehen haben und laut “Beweis, die Masken wirken” gerufen haben. Es ist glatter Wissenschaftsbetrug und gezielte Manipulation der Bevölkerung.

    Die Maskenpflicht ist ein Werk von Lobbyisten, an dem dann auch viele Politiker sehr viel Geld verdient haben, weil sie Familienmitgliedern oder Freunden ermöglicht haben sich daran zu bereichern. Weiters ist die Maske das perfekte politische Terrorinstrument um Gehorsam zu erzeugen und Widerstand sichtbar und damit leicht unterdrückbar zu machen.

    Die andauernde Impfwerbung ist tatsächlich auch ein unfassbarer Skandal und wäre strafrechtlich relevant wenn wir einen funktionierenden Rechtsstaat hätten, was leider nicht mehr der Fall ist.

    • Na dann viel Spass mit erhöhtem Risiko von Myokarditis und Perikarditis, häufig bei jüngeren Männern. Diese Impfung, eine Herzensangelegenheit….

  6. “wenns nach mir geht….” meint Rauch.

    Nach wem solls denn sonst gehen, wenn nicht nach Rauch. Er ist der Gesundheitsminister. Und er macht keinen Hehl draus, unterm Schlapfen zu stehen…. Fragt sich nur bei wem.

  7. Die passende Strategie wäre endlich den ganzen Irrsinn zu beenden, zu normaler Gesundheitsvorsorge zurückzukehren, und endlich eine Strafverfolgung für die Lockdown- und Maskenterrortäter einzuleiten, die in der Gesellschaft den größten Schaden in der Geschichte des Landes seit vielen Jahrzehnten angerichtet haben.

    Seit vielen Monaten ist die Gefährlichkeit von Corona international deutlich unter der Saisonalen Grippe eingestuft, ausser in Deutschland und Österreich, wo man anscheinend weiterhin in dieser bizarren sektenartiken Parallelwelt lebt. In anderen Ländern beginnt längst die Aufarbeitung des ganzen Irrsinns.

    • sie wollen mich einsperren, weil ich seit wochen die einzige maskierte person in den geschäften bin?
      da fällt mir ein, ist es nicht eigentlich polizeilich verboten, sich in der öffentlichkeit zu maskieren?
      mach ich mich gleich doppelt strafbar?

      • Sie sind nicht alleine. Ich gehe auch mit Maske einkaufen. Hat man beim Obst und Gemüse gleich mehr Platz😃

  8. 🤡 3 Jahre pure Korruption. Als ob irgendwer noch Maßnahmen und solche Leute ernst nimmt.
    Gerne kann auch ein Lockdown für Ungeimpfte kommen. Das Schaue ich mir an was dann passiert.

      • Ich werde mir jedenfalls den Booster holen. Allerdings den von Valneva, sobald er freigegeben wird. Vor Impfschäden habe ich wenig Angst, anscheinen halte ich ziemlich viel aus. Allerdings haben die 3 mRNA-Impfungen auch kaum gewirkt, höchsten vielleicht/wahrscheinlich vor schweren Verläufen geschützt – ich habe mehrere Infektionen und davon 3 mit Symptomen gehabt.

        • Du wirst vermutlich Plazebo bekommen haben.
          Sich mit den aktuellen Medikamenten gegen eine leichte Erkältungskrankheit impfen lassen zu wollen ist extrem irrational. Die Todesrate dieses Impf-Wahnsinns dürfte ganz grob um 1:5000 liegen, das ist das hundert bis tausendfache dessen was man normalerweise erwarten würde.
          Überleg dir das – you have been warned.

        • Es bringt nix. Der Valneva ist auch veraltet, da auf die alpha-Variante entwickelt. Die ist nicht mehr im Umlauf. Die mrna haben dich nicht vor den schweren Verläufen geschützt – das ist eine Mär. Es ist wie wenn eine Frau die Pille nimmt und danach schwanger wird – sie wird auch nicht sagen, Gott sei Dank hab ich die Pille genommen, sonst hätt ich jetzt wohl Zwillinge.

          • Auch wenn es nichts nutzt, der Schaden wird sich vor allem bei diesem Impfstoff in Grenzen halten. Ein tiefer Atemzug am Montag früh auf der Tangente ist vermutlich schädlicher.

    • Oder ein 3G-Regime, bei dem Geimpfte nicht zum Testen gezwungen wurden, obwohl sie sich – nachweißlich – mit Corona infizieren und es weitergeben konnten.

  9. Mittlerweile kann ich Herrn Kurz Sager, daß jeder jemanden kennen wird, der an “Corona” gestorben ist, bestätigen, allerdings war dieser “vollimunisiert” und verstarb auf einer Intensivstation. RIP

  10. Corona ist ein Lecherlschas gegen das was uns blüht, wenn wir mit der selbst-destruktiven Sanktionspolitik so weitermachen. Natürlich kann das Österreich alleine nicht richten. Aber die US-Phalanx der Sanktionswilligen wankt. Gerade eben sind Japan und Bulgarien ausgestiegen und schliessen neue Gaslieferverträge mit Russland ab. Wir sollten nicht die letzten sein. die einem siechenden Hegemon auf dem falschen Pfad bis in den Untergang die Steigbügel hält. Wir sollten lieber dafür sorgen, dass unsere Bevölkerung aufgrund der Sanktionspolitik nicht in die damit zu erwartende Verarmung abrutscht. Noch sind die Sanktionsfolgen bei der Bevölkerung erst in sehr geringem Ausmass angekommen, aber sie kommen.

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