Montag, April 29, 2024

Erstes Rudel in Kärnten: Fünf Wolfswelpen gesichtet

Erstes Rudel in Kärnten:

Vor rund zwei Wochen hat eine Urlauberin laut ORF Kärnten fünf Wolfsjungen gefilmt. Die Wolfbestände haben laut Experten überraschend schnell zugenommen. Bauern fürchten nun um ihre Nutztiere.

Oberdrauburg/Matrei/Osttirol, 07. September 2022 | Kärnten hat offenbar sein erstes Wolfsrudel. Auf einem Video, das laut ORF Kärnten vor etwa zwei Wochen von einer Urlauberin im oberen Drautal (Bezirk Spittal an der Drau) aufgenommen wurde, sind fünf Wolfswelpen zu sehen. Der Wildsachverständige des Landes, Roman Kirnbauer, bestätigte auf APA-Anfrage, dass die Aufnahme authentisch sein dürfte. DNA-Spuren auf einem gerissenen Tier zeigten bereits, dass zwei ansässige Wölfe Nachwuchs gezeugt haben.

Rudel überraschend schnell gewachsen

Die fünf Welpen dürften im Mai zur Welt gekommen sein, seit August müssten sie groß genug sein, um mit den Elterntieren “mitzulaufen”, so Kirnbauer, das passe mit der Aufnahme überein. Das Video stammt von einem Bereich nahe des Hochstadel an der Grenze zu Osttirol. Jäger erkannten die Örtlichkeit.

Kirnbauer ist ob der raschen Bildung eines Rudels erstaunt: “Es war eine Frage der Zeit, aber dass es so schnell geht, ist überraschend.” Immerhin sei 2020 erst ein Wolf in Kärnten nachgewiesen worden, 2021 waren es schon elf. Ab drei Tieren spreche man von einem Rudel. Ein solches habe in der Regel ein Territorium von 200 bis 250 Quadratkilometern.

Landwirtschaftskammer will geringeren Schutz

In dem Almgebiet gab es über den Sommer Nutztierrisse zu verzeichnen, Schafe und junge Rinder wurden angefallen. Die Almbauern fürchten um ihre Tiere und wollen sie nun frühzeitig ins Tal bringen, sagte der Obmann der Agrargemeinschaft, Johann Krieghofer, in mehreren Medienberichten. Angesichts des Wolfsrudels forderte am Mittwoch der Kärntner Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber einmal mehr, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken: “Dass die Wölfe vom Aussterben bedroht sein sollen, entspricht längst nicht mehr der Realität”, so Huber in einer Aussendung. Ein Absenken des Schutzstatus forderte auch die Kärntner FPÖ, die Landwirtschaftsminister der ÖVP seien in dieser Hinsicht seit Jahren untätig.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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