Mittwoch, April 24, 2024

Durchbruch in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen

Die Medizinforschung feiert einen großen Durchbruch: Zum ersten Mal konnte bei fünf Personen mit der schweren Autoimmunerkrankung Lupus die Krankheit nicht nur behandelt sondern geheilt werden.

Wien, 17. September 2022 | Jüngste Ergebnisse Forschender des Deutschen Zentrums Immuntherapie des Uniklinikums Erlangen in Deutschland zeigen große Fortschritte in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Diese Ergebnisse wurden diese Woche in der Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht. Fünf Patienten mit Lupus konnten demnach erfolgreich mithilfe von genetisch veränderten Abwehrzellen behandelt werden.

Zerstörung von fehlerhaften B-Zellen

Bei der systematischen Lupus erythematodes (SLE) erfüllt das Immunsystem nicht seine eigentliche Funktion. Fehlerhafte B-Zellen des Immunsystems werden nicht aussortiert, sondern bilden Antikörper, die die Zellkern-Bestandteile körpereigener Zellen angreifen. Das verursacht Entzündungen im gesamten Körper – von der Haut bis hin zu Organen – die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können.

Das Forschungsteam um Georg Schett vom Uni-Klinikum Erlangen hat zur Bekämpfung dieser Symptome den behandlungsresistenten Patienten sogenannte T-Zellen des Immunsystems entnommen – auch T-Zellen greifen in der Regel körperfremde Antigene an – und sie gentechnisch so modifiziert, dass sie jene krankheitserregenden B-Zellen zerstören. Die Therapie wurde bislang zwar nur an einer Handvoll Personen am Uni-Klinikum getestet, sie zeigt allerdings bereits vielversprechende Ergebnisse. Ihre erste Patientin erklärten die Forscher um Schett im August 2021 für geheilt.

Hoffnung auch für andere Krankheiten

„Das Besondere dabei ist, dass eine einmalige Infusion von CAR-T-Zellen das Kartenhaus aus Entzündung und Autoimmunität zum Einsturz brachte, und dass die Patientinnen und Patienten alle ihre Therapie einschließlich Kortison absetzen konnten“, so der Forscher Schett. Bei den betroffenen Patienten handelte es sich um vier Frauen und einen Mann zwischen 18 und 24 Jahren. Alle fünf Patienten müssen seit drei bis 17 Monaten keine Lupus-Medikamente mehr einnehmen. Der offensichtliche Erfolg gibt den Ärzten Anlass zur Hoffnung, auch andere Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose behandeln zu können.

Junge Frauen am häufigsten betroffen

Bei Lupus handelt es sich um eine bisher als nicht heilbar geltenden Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe und Organe angreift und lebensbedrohliche Schäden an Herz, Lunge, Gehirn und Nieren verursachen kann. Von 1.000 Personen ist eine davon betroffen und dabei handelt es sich meistens um eine junge Frau.

Die Ursachen sind noch nicht genau geklärt. Forscher mutmaßen, dass Virusinfektionen, bestimmte Medikamente und Veränderungen im Körper zu der Erkrankung führen. Eine Diagnose zu stellen, gestaltet sich als schwierig, da die Symptome nicht konstant auftreten und denen anderer Krankheiten ähneln. Viele der Betroffenen haben milde Symptome und können den Alltag bewältigen. Es kann jedoch auch zu starker Erschöpfung und Gelenks- und Muskelschmerzen kommen.

(nb)

Titelbild: HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Nura Wagner
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16 Kommentare

  1. I hob nedamoi an Führaschein und foah nua mit de Öffis und mitn Radl. Shit…i glaub i hob a a Autoimmuneakraunkung.

  2. Erfreuliche News für alle Betroffenen. Und schön zu lesen, dass es noch immer und sogar in der Medizin richtige Wissenschaft gibt, die diesen Namen verdient und die sich von der lobbygesteuerten Auftragswissenschaft a la mrna Impfstoff”forschung” abhebt. Danke an diese engagierten Forscher:innen.

  3. Was man so hört kommt ja einiges an Autoimmunerkrankungen auf uns zu. Schon super diese Pharma. Schon wieder “Punktlandung”….

    • Muss den jedes medizinisch wissenschaftliche Thema mit so einem Schwachsinn vermüllt werden? Ist doch gar nicht nötig! Sie werden doch wohl hoffentlich andere Möglichkeiten finden, ihre Anti Impfpropaganda irgendwo unter zu bringen, alternativ könnten sie doch auch einfach den Mund halten, wenn sie offensichtlich ohnehin keine Ahnung haben von der Materie.

          • Natürlich, aber dazu müssten sie erst einmal eine Meinung haben….die Widergabe von tumber Propaganda ist keine. “Was man so hört…..blabla…”

          • Sie sind anmaßend. Vielleicht sollten sie nicht 7×24 hier im Forum die Kontroll-Schicht machen. Da leidet die Psyche darunter. So mancher reagiert da etwas über, weil er glaubt, man hat ihm was in sein Wohnzimmer geworfen. Erste Anzeichen mal ein bisschen Abstand zu gewinnen……

          • Das ist eben dein Problem, baer, deine permanente Denkfigur: Was du sagst, ist deine Meinung, wer davon abweicht, äussert keine Meinung, sondern tumbe Propaganda, Schwachsinn, etc.. Es glaubt im Prinzip wohl jeder, dass er eher richtig liegt, als der, der das Gegenteil sagt, aber jede Abweichung zu diffamieren und die Person zu beleidigen, das grenzt bei dir jedenfalls schon ans Pathologische, diese Radikalität des Zerstörenwollens anderer Sichtweisen.

          • manche haben eben eine meinung und andere bilden sich eine. dann gibts sogar welche, die ihre meinung durch klügerwerden ändern. spätestens wenn da einer sich eine autoimmunkrankheit einfangt bin ich auf die meinung gspannt. ausserdem heisst ja mein-ung und ned dein-ung und schon goar ned unserung

    • sei froh, dass du keine autoimmunerkrankung hast.
      weil wenn doch, wärst du sehr froh, dass es die moderne wissenschaft gibt und würdest nicht derartigen unsinn posten.

      ja, es gibt die böse pharmaindustrie, die eine menge geld scheffelt.
      aber es gibt auch zum glück erfolgreiche wissenschaft, die den menschen viel leid erspart.
      und das eine hat mit dem anderen nicht unbedingt was zu tun.

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