Montag, April 29, 2024

Gerüchte um getötete Wölfe — Geschossen und vergraben?

Geschossen und vergraben?

In Kärnten sollen mehrere Wölfe illegal erschossen und deren Kadaver verscharrt worden sein. Bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt ist eine anonyme Anzeige eingegangen.

 

Klagenfurt, 19. September 2022 | Auf Tierquälerei und Wilderei stehen empfindliche Strafen. In Kärnten könnten mehrere Tatverdächtige nun von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt belangt werden. Gegen zwei Personen sei laut der Behörde eine anonyme Anzeige eingegangen. Diese sollen vor einigen Wochen sechs bis acht Wölfe getötet und deren Leichen in der Erde vergraben haben.

Gerüchteküche brodelt

Bei der Kontaktaufnahme mit den Behörden habe die anzeigende Person auch bekannt gegeben, dass „jeder in der Umgebung von den illegalen Wolfsabschüssen wisse“, so die Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf ZackZack-Anfrage. Zwei nur mit Vornamen genannte Personen seien wegen Tierquälerei angezeigt worden. Sie hätten den Kadaver eines illegal getöteten Wolfes vor dem Haus eines Kärntners in der Erde verscharrt. Dieser hätte das allerdings bemerkt und die Behörden verständigt.

Bisher ist nicht offiziell bekannt, ob die Wolfs-Kadaver tatsächlich existieren. Die Polizei ermittelt noch, die Staatsanwaltschaft wartet auf den Abschlussbericht der Polizei, hieß es gegenüber ZackZack.

Junges Wolfsrudel tot?

Besonders Tierzüchtern und Landwirten sind die natürlichen Jäger ein Dorn im Auge, reißen sie doch immer wieder Schafe. In Österreich gilt der Wolf trotz allem als geschützt. Er darf damit nicht abgeschossen werden.

Erst Anfang September jubelten Wildtierfreunde über eine Jahrhundertnachricht. Roman Kirnbauer, der Wolfssachverständige des Landes Kärnten, bestätigte damals die Sichtung eines jungen Wolfsrudels im Drautal. In Kärnten konnten Kirnbauer zufolge mindestens 15 verschiedene Wölfe identifiziert werden. Sollten sich die kolportierten Tötungen von sechs bis acht Wölfen als wahr herausstellen, würde sich die Zahl der in Kärnten ansässigen Wölfe demnach dramatisch reduzieren.

Wolfsbeauftragter wehrt ab

Im Gespräch mit ZackZack verbannte Wolfsbeauftragter Kirnbauer die kursierenden Gerüchte rund um die illegalen Abschüsse jedoch ins „Land der Gerüchte“. In seiner täglichen Arbeit, die sich auch mit Rissen von Nutztieren beschäftigt, sei von einer Dezimierung der Wölfe bislang nichts zu merken.

(dp)

Titelbild: Pixabay.com

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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