Die FPÖ Kärnten schloss am Montag einen Bürgermeister wegen seiner “öffentlichen Liebäugelei” mit einer anderen Partei aus.
Fresach, 18. Oktober 2022 | Der Landesparteivorstand der FPÖ Kärnten hat den Bürgermeister von Fresach (Bezirk Villach-Land), Gerhard Altziebler, einstimmig aus der Partei ausgeschlossen. Grund sei dessen “öffentliche Liebäugelei” mit einem Wechsel zum Team Kärnten (dem früheren Team Stronach), hieß es am Montagabend in einer Aussendung. Der Bürgermeister selbst sagte, er sei aus der Partei ausgetreten – weil diese “positive Kritik” nicht vertrage.
“Die öffentlichen Aussagen von Gerhard Altziebler waren geeignet, den Zusammenhalt der Partei zu gefährden”, meinte Landesparteisekretärin Isabella Theuermann in der Aussendung. Als man Altziebler die Möglichkeit gegeben habe, die Sache klarzustellen, habe er “keine klaren Worte” gefunden und einen Wechsel zum Team Kärnten nicht ausgeschlossen – “daher musste der Vorstand Konsequenzen ziehen”, so Theuermann.
Bürgermeister deponierte Austrittswunsch auch schriftlich
Als er gehört habe, dass ein Parteiausschluss zur Diskussion stehe, habe er nach fast 20 Jahren in der Partei seinen Austritt mündlich angekündigt und mittlerweile auch schriftlich deponiert, erklärte Altziebler Montagabend. Er habe “mit Erstaunen zur Kenntnis” genommen, “wie die FPÖ Kärnten mit Parteimitgliedern umgeht, die stets versuchen, mit positiver Kritik die Partei weiterzuentwickeln”, heißt es in einem E-Mail an die Kärntner FPÖ-Spitze. Er habe etwa über den Frauenanteil reden wollen, sei dafür aber bloß belächelt worden, sagte er. “Leider werden in der Partei die selbst genannten Werte wie Anstand, Handschlagqualität, Ehrlichkeit nicht mehr gelebt und es gibt nur mehr Freunderlwirtschaft”, bedauerte der Bürgermeister in seinem Schreiben.
(bf/apa)
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