»Zeit, das Mikrofon weiterzureichen«
Lange Zeit war Greta Thunberg das Aushängeschild der “Fridays for Future”-Bewegung. Dieses will die wohl bekannteste aller Klimaaktivisten in Zukunft nicht mehr sein.
Hamburg, 19. Oktober 2022 | Greta Thunberg sieht ihre künftige Rolle in der Klimabewegung eher im Hintergrund. In der Zeitschrift “Brigitte Be Green” sagt sie: “Ich mache noch viel, bin aber nicht mehr so sichtbar in den Medien. Denn es gibt Leute, bei denen es dringlicher ist, dass sie gehört werden – jene, die am stärksten vom Klimanotstand betroffen sind wie die Länder des globalen Südens. Es ist Zeit, das Mikrofon weiterzureichen.”
AKWs stoppen “ein Fehler”
Zu einer möglichen längeren Laufzeit von AKWs erklärt Thunberg: “Es ist ein wichtiger Unterschied, ob wir neue Atomkraftwerke bauen oder bestehende laufen lassen. Meine persönliche Meinung – und ich spreche hier nicht für Fridays For Future – ist: Es ist ein Fehler, sie zu stoppen, wenn Kohle die Alternative ist.”
Zur Frage nach ihrer eigenen Enttäuschung darüber, dass sich auch nach vier Jahren ihres Klimakampfes nicht allzu viel geändert hat, sagt sie: “Als ich anfing, wusste ich, es würde lang dauern. Wenn man sich erlauben würde, enttäuscht zu sein, wäre man es auch. Man muss über seine Enttäuschung hinausschauen. Und hoffen.”
(apa/red)
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