Freitag, Mai 3, 2024

FPÖ-Stadt erhält Hausordnung: »Red´ ma Deutsch!«

»Red´ ma Deutsch!«

FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl stellte am Donnerstag seiner Stadt eine “Hausordnung” vor. Darunter den Punkt: “Red´ ma Deutsch!”

Wels, 03. November 2022 | Wels, die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs, gibt sich eine “Hausordnung”. Fünf Regeln – unter anderem für die ordnungsgemäße Müll-Entsorgung – sollen für “mehr Lebensqualität” sorgen, so das Ziel von Bürgermeister Andreas Rabl, der die Hausordnung gemeinsam mit seinem Vize Gerhard Kroiß (beide FPÖ) am Donnerstag in Wels vorstellte.

Mülltrennung und “Red ́ ma Deutsch!

Die beiden verwiesen auf zuletzt 1.400 Bürgerbeschwerden pro Jahr. An die 200 davon betrafen unsachgemäße bis illegale Entsorgung etwa von Autoreifen, Baumaterial, Sperrmüll und Essensresten. Dem soll mit der Hausordnung-Kampagne unter dem Slogan “Schmeiß ́ richtig weg!” entgegen gewirkt werden. Wie auch bei den anderen Regeln soll mit Aufklärung gearbeitet werden, etwa durch ein sogenanntes “Schau-Müll-Trennen”. Aber es soll auch vermehrte Kontrollen geben. Strafen bis zu 8.500 Euro drohen. Eine weggeworfene Getränkedose kostet schon jetzt 85 Euro.

An zweiter Stelle der Hausordnung steht “Red ́ ma Deutsch!”. Die gemeinsame Sprache soll Konflikte und Missverständnisse vermeiden und die Beschwerden “Ich kann mich mit meinem Nachbarn nicht verständigen” verringern. In den Welser städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützen Sprachpädagogen bereits jetzt Kinder ab drei Jahre beim Erlernen der deutschen Sprache, obendrein werden heuer 18 Kurse für Erwachsene angeboten.

Ruhe bitte und schön freundlich

“Mach ́ kan Lärm” richtet sich gegen Ruhestörungen, etwa durch laut schreiende Kinder auf Spielplätzen, in Wohnsiedlungen oder Parks: “Je näher zu Balkonen, desto mehr Beschwerden gibt es”, schilderten die Stadtpolitiker. Ebenfalls angekreidet wird Rasenmähen an Sonn- und Feiertagen, laute Musik in Wohnungen, Gärten oder in Autos auf den Straßen. Weitere Appelle in der Hausordnung sind “Nimm Rücksicht!” und “Sei freundlich”. Vordrängeln sei zum Volkssport geworden, Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr ebenso, äußerten Bürger in ihren Beschwerden. Kleine freundliche Gesten gegenüber Mitmenschen könnten große Wirkung zeigen, ist man überzeugt.

Die Kampagne “Welser Hausordnung” zur Bewusstseinsbildung werde nach Gesprächen mit Kultur- und Sportvereinen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Wohnungsgenossenschaften, Hausverwaltungen und Unternehmen von diesen unterstützt. Noch heuer soll es entsprechende Plakate geben, eine Reihe von Aktionen soll im kommenden Jahr folgen.

(bf/apa)

Titelbild: FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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27 Kommentare

  1. Oh! Die Oberösterreicher wollen endlich Deutsch lernen?
    Wird auch Zeit, schließlich wären sie schon lange genug bei Österreich!

  2. Genau! Und wenn die Fratzen nicht sofort ruhig sind, dann hol ich denHerrn Bürgermeister und der wird euch schon die Wadeln viererichten! Und wenn das auch nix hilft, bekommst ein Gratisticket für einen Einzelausflug nach Sibirien!
    Saubande, dreckate!

  3. Blaubraune Wunschträume sind scheinbar in OÖ durchsetzbar.
    So geht Türkis/ Blau .
    Bedenklich dabei ist, das sich diese Blaubraunen das ungeniert aussprechen trauen.Der schwarze Landeshäuptling scheint gegen rechte Tendenzen nichts zu haben.
    Was ist los in OÖ?

  4. Putzig, oder???

    Wenn Anstandsregeln der Höflichkeit und Rücksicht im wertschätzenden Miteinander für den Pöbel plakativ gestreut werden wollen, im pol. / wirtschaftl. Establishment aber einzig allein der §-Dschungel je nach Beweislage in individueller Interpretation zu gelten hat, grundsätzlich moralische, ethische und also auch verantwortliche Aspekte in volkskultureller top-down Vorbildwirkung als vernachlässigbar – ja, geradezu obsolet – zur Primetime kommentiert werden… (zuzügl. Zitat HCS: “Leben und leben lassen” – mit gefüllten Sporttaschen, oder “Das Recht der Politik zu folgen hat”, wie der geschasste, begeisterte Reitsportler enthusiasmiert schon ins Mikro kundtat, weil die Anderen (Fremden) meistens fast immer weniger anständig und deshalb gefährlich wären…)

  5. Pour vivre heureux avec peu de moyens, pour rechercher l’élégance plutôt que le luxe, et le raffinement plutôt que la mode, pour être épanoui plutôt que respectable, avoir une richesse intérieure et non une richesse pécuniaire, pour étudier dur, penser calmement, parler gentiment, agir franchement, pour supporter tout avec douceur, faire tout bravement, attendre les occasions, ne jamais se presser. En d’autres termes, laisser le spirituel, sans attache et sans conscience, grandir au travers du commun….Sans phrase! Merde alors, le FPÖ est la pire des ordures.

    • Auch die Stadt Wien ist ein Beispiel, wozu diese Schlagzeilenpolitik führt. Über Jahrzehnte hat man es verabsäumt mit dem einzig richtigen Ansatz in der Bildung, sowohl bei Inländern, also Wienern und Migranten, sowie dem tatsächlichen Willen zur Integration zu arbeiten. Das Ergebnis dieser Versäumnisse sind Parallelgesellschaften und Gehttos.
      Inländer, deren Umfeld sich mittlerweile zum Gehtto gewandelt hat, werden auch in Wien von ihren Nachbarn nicht mehr verstanden!
      Überlegungen, daß der Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft auch in Türkischer Sprache möglich werden sollte, scheinen überschießende Ersatzhandlungen für angesprochene Versäumnisse zu sein. Auch hier: „So geht es nicht!“

        • Würde eher von Provokation, die zum Denken und Dialog anregen sollte sprechen. Siehe auch ganz unten, 1. Post, auch in diesem Sinne, denn auch mich kratzt dieses Thema!
          In Bezug auf Wien halte ich die Realität und die absehbare Entwicklung tatsächlich für hoch explosiv!

          • Mit ihrer Frage, haben sie den Dialog im besten Sinne begründet. Danke auch, mich nicht gleich ins Rechte Eck bugsiert zu haben.
            Darüber hinaus habe ich heuer die Carrera Rennbahn meiner Tochter wieder aktiviert um ein persönliches Integrationsprojekt zu starten. Sonderbar! Nein, sie dient dazu den 3 Jährigen Nachbarjungen zum Kennenlernen und Spielen einzuladen und ihm Deutschunterricht zu geben!
            „Learning by racing, loopings included!“
            Der Großmutter dieses Jungen war es übrigens nicht möglich, obwohl sie es wollte, sich mit meiner heute erwachsenen Tochter entsprechend zu verbinden, da sie damals, leider auch noch heute, kein Deutsch spricht! Auch die Eltern des Jungen sprechen kaum Deutsch!

          • Nun, werter Danilo, eine gewisse Lernbereitschaft ist freilich Voraussetzung für Integration. Für mich steht eines fest, Sprache hat eine fördernde Wirkung zur Überwindung von Barrieren. Tatsächlich ist Bildung ein unerlässlicher Bestandteil davon. Die Situation mancher Menschen kann getrost als selbstverschuldet bezeichnet werden, da es doch einiges an Hilfsangeboten gibt. Die Realität hat aber auch eine Kehrseite zu bieten die nicht außer acht zu lassen ist, den Alltag. Der ist für manch einen gut zu bewältigen, für viele Menschen hingegen sicherlich nicht. Neben den existenziellen Fragen, eine doch recht ansprechende Sprache wie Deutsch zu erlernen, wird dann für einige sehr schwierig. Wenn man mit den Grundbedürfnissen des Überlebens beschäftigt ist, hat das Auswirkungen. Ausgrenzung ist meist die Folge. Das sich dann “Gemeinschaften” ausgegrenzter Personengruppen zusammenfinden, ist eine logische Konsequenz. Ich möchte hier ihre Ansichten keinesfalls negieren oder den Eindruck erwecken alles sei eitel Wonne. Persönlich bin ich im Sportbereich mit vielen Kindern konfrontiert, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, so wie bei mir selbst auch, kann aber sagen, die meisten lernen sehr schnell und wollen das auch.

          • Die Welser Top Down Hausordnung entspricht dem typisch österreichischen Schubladendenken. Mit einem ausländischen Vor oder Familiennamen wird man abgestempelt! Generationen waren ausgegrenzt von schulischen, beruflichen oder gesellschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten. Diese Chancenlosigkeit ließ den Menschen keine andere Wahl, als ihre Lebenswelt in ihrer eigenen Community aufzubauen. Damit verbunden ist natürlich auch eine sprachliche und gesellschaftliche Verweigerung der jungen Generation.
            Eine Verweigerung, die wir wiederum als Subkultur abstempeln!

  6. Die Welser und ihre Plagen!

    Kein Wunder, daß sie sich mit dem Arm überm Kopf kratzen, wenn es juckt.
    Da können ihnen die Läuse nicht in den Ärmel fallen!

    Wer das schafft, der schmeißt sicher auch richtig weg, ob Ausländer allerdings auch diese Sitte übernehmen werden, scheint fraglich! Tja, warum eigentlich soll man am Balkon nicht Rasen mähen?

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