Sonntag, November 3, 2024

FPÖ-Stadt erhält Hausordnung: »Red´ ma Deutsch!«

»Red´ ma Deutsch!«

FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl stellte am Donnerstag seiner Stadt eine “Hausordnung” vor. Darunter den Punkt: “Red´ ma Deutsch!”

Wels, 03. November 2022 | Wels, die zweitgrößte Stadt Oberösterreichs, gibt sich eine “Hausordnung”. Fünf Regeln – unter anderem für die ordnungsgemäße Müll-Entsorgung – sollen für “mehr Lebensqualität” sorgen, so das Ziel von Bürgermeister Andreas Rabl, der die Hausordnung gemeinsam mit seinem Vize Gerhard Kroiß (beide FPÖ) am Donnerstag in Wels vorstellte.

Mülltrennung und “Red ́ ma Deutsch!

Die beiden verwiesen auf zuletzt 1.400 Bürgerbeschwerden pro Jahr. An die 200 davon betrafen unsachgemäße bis illegale Entsorgung etwa von Autoreifen, Baumaterial, Sperrmüll und Essensresten. Dem soll mit der Hausordnung-Kampagne unter dem Slogan “Schmeiß ́ richtig weg!” entgegen gewirkt werden. Wie auch bei den anderen Regeln soll mit Aufklärung gearbeitet werden, etwa durch ein sogenanntes “Schau-Müll-Trennen”. Aber es soll auch vermehrte Kontrollen geben. Strafen bis zu 8.500 Euro drohen. Eine weggeworfene Getränkedose kostet schon jetzt 85 Euro.

An zweiter Stelle der Hausordnung steht “Red ́ ma Deutsch!”. Die gemeinsame Sprache soll Konflikte und Missverständnisse vermeiden und die Beschwerden “Ich kann mich mit meinem Nachbarn nicht verständigen” verringern. In den Welser städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen unterstützen Sprachpädagogen bereits jetzt Kinder ab drei Jahre beim Erlernen der deutschen Sprache, obendrein werden heuer 18 Kurse für Erwachsene angeboten.

Ruhe bitte und schön freundlich

“Mach ́ kan Lärm” richtet sich gegen Ruhestörungen, etwa durch laut schreiende Kinder auf Spielplätzen, in Wohnsiedlungen oder Parks: “Je näher zu Balkonen, desto mehr Beschwerden gibt es”, schilderten die Stadtpolitiker. Ebenfalls angekreidet wird Rasenmähen an Sonn- und Feiertagen, laute Musik in Wohnungen, Gärten oder in Autos auf den Straßen. Weitere Appelle in der Hausordnung sind “Nimm Rücksicht!” und “Sei freundlich”. Vordrängeln sei zum Volkssport geworden, Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr ebenso, äußerten Bürger in ihren Beschwerden. Kleine freundliche Gesten gegenüber Mitmenschen könnten große Wirkung zeigen, ist man überzeugt.

Die Kampagne “Welser Hausordnung” zur Bewusstseinsbildung werde nach Gesprächen mit Kultur- und Sportvereinen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Wohnungsgenossenschaften, Hausverwaltungen und Unternehmen von diesen unterstützt. Noch heuer soll es entsprechende Plakate geben, eine Reihe von Aktionen soll im kommenden Jahr folgen.

(bf/apa)

Titelbild: FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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