Dienstag, April 30, 2024

Lästige Gesprächsrunde – ÖVP-General genervt »im Zentrum«

Lästige Gesprächsrunde

Lässig in seinen Stuhl zurückgelehnt beweihräucherte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker bei „Im Zentrum“ am Sonntagabend die Regierungsarbeit. Die Opposition kanzelte er mit schmallippigen Ansagen ab.

 

Wien, 07. November 2022 | Der Generalsekretär der ÖVP Christian Stocker und die vier stellvertretenden Klubobleute der anderen im Parlament vertretenen Parteien diskutierten am Sonntagabend bei der “ORF 2”-Sendung „Im Zentrum“ mit dem Titel “Die Reste aus beiden Welten – wählen oder weitermachen?”. Der Auftritt von Stocker sorgte dabei bei so manchem Zuschauer für Kopfschütteln.

„Für sich selbst“ die besten Entscheidungen

Auf die Frage, ob die Koalition noch arbeitsfähig sei, sagte Stocker: „Niemand muss sich Sorgen machen, dass die Volkspartei nicht in der Lage ist, für sich selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen“. Von der Inflationsbekämpfung bis hin zum Staatsbürgerschaftsgesetz entschied sich Stocker am Sonntagabend im Rahmen der Diskussion vor allem für giftige Einwürfe in Richtung der Opposition.

Vertrauensfrage

Dass die Bevölkerung die Regierung laut Umfragen nicht mehr unterstütze, wollte Stocker nicht hören und verwies auf die Legislaturperiode. Diese dauert „fünf Jahre und wird bei der Wahl für eine Periode ausgesprochen“, ließ der ÖVP-General verlautbaren. Dem Schielen auf Umfragen könne er außerdem nichts abgewinnen, so Stocker. Für Marlene Svazek von der FPÖ kein Wunder, zeichneten diese doch kein schönes Bild von der Regierungspopularität. Weil Stocker plötzlich nichts mehr vom Stimmungsbild der Bevölkerung wissen wolle, war er für Svazek “inhaltlich skurril unterwegs”, da die Inseratenaffäre rund um Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz (Stichwort “Beinschab-Tool”) doch ausgerechnet mit Meinungsumfragen zu tun hätte.

Kurz angebunden

Dass die ÖVP „an vorderster Stelle der Krisenbekämpfung“ stehe sei für Stocker ein Faktum. Die aufgelegte Kritik daran schien er, den Sessel bequem in der Armlehne, eher als Zumutung zu empfinden. Gegen die Opposition teilte der ÖVP-General einige verbale Hiebe aus. So attestierte er den Wiener NEOS „vor lauter Transparenz gar nicht mehr sichtbar“ zu sein.

Das Thema Gaspreisdeckel quittierte er mit den Worten „des klingt alles so schön“ und hob sinkende Marktpreise hervor. Auf den FPÖ-Einwand, dass die Bevölkerung die Maßnahmen der Regierung nicht spüre, stichelte Stocker: „bei Ihnen spürt nie wer was“. Auf die Frage, wo die Auswirkung für die Haushalte sei, äffte Stocker die Fragestellerin nach: „Geh bitte, wo ist der Ausgleich für die Haushalte?“

Die NEOS-Kritik an den Flügen der Regierung nach Abu Dhabi, fand Stocker ein „bisschen billig“, sagte sonst aber nichts dazu. Das Beispiel von Christoph Wiederkehr, dass eine junge Serbin, die hier geboren wurde, keine Chance auf die Staatsbürgerschaft hätte, interessierte Stocker inhaltlich wenig.

Arrogantes Verhalten

Für einige Zuseher war der Auftritt von Stocker eher als arrogant einzustufen, wie sie auf Twitter kund taten:

Moderation bewertet

Stocker war auch bemüht, der Moderation schlechte Absichten zu unterstellen. So rümpfte er schon zu Beginn der Sendung die Nase, weil das eingespielte Video eine Aussage der SPÖ wiedergab, die jedoch als Äußerung der Opposition gekennzeichnet war. Dass Moderatorin Claudia Reiterer mit der Frage nach dem Zugang zur Staatsbürgerschaft einen Punkt ansprach, wo die ÖVP und die Grünen unterschiedliche Positionen vertreten, sorgte bei Stocker für zynisches Lob: „Sie haben jetzt einen Punkt gefunden, wo wir nicht derselben Meinung sind“.

(dp)

Titelbild: Screenshot “Im Zentrum” / ZackZack

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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22 Kommentare

  1. Leider kommen solche (Macht)Menschen in solche Positionen ohne dass wir Wähler*innen darauf einen Einfluss haben. Das Wahlsystem muss dringend reformiert werden! Der Souverän – also wir Wahlvolk – müssen die Möglichleit bekommen solche unapetitlichen Typen abwählen zu können – und zwar jederzeit wenn sie durch den Parteienproporz in diese Positionen hineingehieft werden. Wie viele Kanzler, Minister, Vorsitzende und Sprecher will uns die ÖVP noch vorsetzen? Keinen von diesen hat die ÖVP-Wählerschaft gewählt!!! Diese Typen tragen keine Ehre in sich und sollten vom Bundespräsidenten ihrer Ämter wegen Schädigung des Ansehens Österreichs enthoben werden.

  2. Den Schwarzen geht es nur um Macht und Einfluss…alles andere tangiert sie peripher….da will uns der Herr RA aus Wiener Neustadt vermitteln.

  3. Stocker ist nach Sobotka der zweite Steher, nur intelligenter. Beide Politkorruptlinge haben allerdings eines gemeinsam, selbigen sind aus ihren Gesichtern die jeweils aktuellen Gedankengänge relativ leicht abzulesen. Mit Korruption haben wir von der schwarzen Borgata nichts zu tun, auch die Beitragstäter, inklusive dem bigotten Familienmitglied VdB, scheinen diesbezüglich nicht sehr interessiert. Ganz lieb auch die Meri, der Sigfried ist derweil mit dem Gust Gansl essen. Disoski betete gebetsmühlenartig und in maschinengewehrfeuertempo ihre fünf auswendig gelernten Rechtfertigungssätze in die Runde. Schlecht kann einem werden bei so einem peinlichen Politsprech und der nicht zu übersehenden Tatsache, dass sich zwei enorm hassende Korruptionskoalitionspartner belauernd gegenübersaßen. Einig war und ist man sich nur in dem Dogma, dass diese für unser Land so schädliche Hassinkompetenzkorruptionskoalitionsregierung stabil und gut funktioniert und die Opposition zum Krenreiben. Auf die

  4. Klar, daß die ÖVP weiss, was das Beste für sie ist – Aber weiss sie auch, was das Beste für Österreich und die Bevölkerung ist ?
    Bytheway … Und jetzt stellt euch 100e Stockers in der ÖVP vor. Noch Fragen ?

  5. Der ORF hat Stocker extrem unhöflich behandelt. Zum Vergleich: Bei derartigen Anlässen wurden von Kurz/Fleischmann die Studiogäste nach persönlicher Familienaufstellung ausgewählt, Moderatorin oder Interviewpartner rechtzeitig gebrieft, welche Fragen wann zu stellen sind, die Visagisten Stunden vorher zum Hairgrooming, Brauen Färben und Lip Lining herbeordert, Regieanweisungen erfolgten nicht vom Regisseur sondern vom Messias himself. Stocker dagegen wurde stiefmütterlich behandelt, man hat ihn auflaufen lassen (schluchz), die Glatze zwar poliert – könnte uU eine feine Schicht Schweißperlen gewesen sein (igitt), niemand hat ihn daran gehindert seine ungustiöse Persönlichkeit offenzulegen (Wahnsinn) und das Schärfste: Nowak hat ihm keine saubere Analyse seiner herausragenden Performance geschrieben. Ergebnis: Man lässt Stocker links liegen wie Schuhe, die drücken, eine faule Tomate auf dem Kompost, ein leeres Kuvert ohne Marke….

  6. Kotzbrocken, widerliche Fratze, untergriffig, überheblich , abstoßend.
    Man merkt bei allen schwarzen Interviews, dass sich die korrupte Regierung mit allen Mitteln an der Macht halten will, egal, welches Bild sie dabei abgeben.

  7. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Sachslehner nicht doch sympathischer gewesen ist. Aus welchen Höhlen holt die Politik denn letztens ihr Personal hervor?

  8. Ich frag mich die ganze Zeit, ist der unsympathisch oder einfach nur verbohrt? Aber vermutlich ist er einfach nur gehirngewaschen wie alle bei der ÖVP und das ist es was ihn so unsympathisch macht. Also unsympathisch verbohrt.

    • ist das die höflichkeitsform von “präpotentes arschloch” ?
      ich war gestern schon fast geneigt dem typen eine durch den fernseher zu wischen

  9. Kurz war angebunden?
    Hat man ihn endlich dingfest gemacht?
    Das wär ja mal ein Paukenschlag!

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