Montag, Oktober 7, 2024

Strache-Interview von »Clankrieg« unterbrochen

Von Comedian vorgeführt

2.000 – 3.000 Euro aus der Parteikassa soll Heinz-Christian Strache für das Handyspiel “Clash of Clans” ausgegeben haben, so einer der Vorwürfe im Zuge der Spesenaffäre. Durch ein TV-Interview in Berlin wurde nun bekannt: Der Ex-FPÖ-Chef zockt noch immer.

Berlin, 08. November 2022 | “Die Vorbereitung für den Clankrieg endet gleich!”, leuchtete es auf Straches Handy plötzlich auf. Das Interview mit dem deutschen TV-Scherzkeks Kurt Krömer (rbb) wurde plötzlich durch eine Push-Nachricht des Spiels “Clash of Clans” unterbrochen. Ohne Genierer griff sich Krömer das Handy des Ex-Politikers und offenbarte der ganzen Zuseherschaft: “Sie haben eine Mitteilung bekommen von Clash of Clans.”

Strache und Sohn sind “Legenden”

“Sie sind immer noch süchtig?”, spielt der Comedian auf alte FPÖ-Zeiten an. Denn Strache und das Strategiespiel haben eine gemeinsame Vorgeschichte. Der Ex-Vizekanzler soll auf seinem Smartphone „Clash of Clans“ gespielt haben, und für In-Game-Käufe die Parteikreditkarte angegeben haben. Zwischen 2.000 und 3.000 Euro soll Strache dabei auf Parteikosten ausgegeben haben, so die Vorwürfe, die Strache stets von sich wieß.

Jetzt gab Strache gegenüber Krömer zu: “Mit meinem Sohn spiele ich gemeinsam, ja dazu stehe ich.” Er und Strache Junior spielen es seit “vielen Jahren”, sie beide hätten mittlerweile den “Legenden”-Rang erreicht. Die Tausenden Euro hätte er selbst bezahlt, betonte Strache gegenüber Krömer erneut.

Das ganze Interview. Die Benachrichtigung über den Clankrieg erreicht Strache bei Minute 18.

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Krömer nannte Strache “Nazi”

Und auch sonst war das 30-minütige Gespräch eher unangenehm anzusehen. Wie für das Format üblich, glich das Interview einem “Verhör”. Krömer zog Strache durch alle Peinlichkeiten und Skandale im Zuge seiner politischen Laufbahn, bezeichnete ihn mehrfach als Nazi. Strache wiederum warf Krömer NS-Relativierung vor.

Diese Reise nach Berlin wird Heinz-Christian Strache wohl bereuen, auch wenn er auf seiner Facebook-Seite nachträglich angab, das Interview mit Humor zu nehmen. Lange hätte er überlegt, die Einladung anzunehmen, kommentierte er außerdem: „Bettelnd hat mich die vermeintlich lustige Kunstfigur „Chez Krömer“ bzw. sein RBB-Team über 3 Monate nach Berlin in seine Sendung eingeladen, bis ich dem Wunsch nachgekommen bin.“

(mst)

Titelbild: Screenshot: youtube.com/rbb

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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