Der sogenannte Energiekostenausgleich wurde von der Bevölkerung bisher nicht so angenommen wie erwartet. Das ergab eine Analyse des parlamentarischen Budgetdienstes.
Wien, 6. Dezember 2022 | Der Budgetdienst des Parlaments analysierte das Krisenbudget 2022 bis inklusive Oktober. In den Blick genommen wurden vor allem die Anti-Teuerungsmaßnahmen der Bundesregierung. Der „Energiekostenausgleich“ entpuppte sich zumindest bis jetzt als schleppend ankommende Hilfe.
Nicht gut angenommen
Das Finanzministerium budgetierte den Energiekostenausgleich mit 600 Millionen Euro. Bisher wurden aber erst 235 Millionen Euro ausgezahlt, der Energiekostenausgleich blieb für den Budgetdienst, wie orf.at zuerst berichtete, deshalb „deutlich hinter den Erwartungen zurück“.
Im Mai erhielten anspruchsberechtigte Haushalte einen Brief, der den Energiekostenausgleich enthielt. Dieser einlösbare Gutschein konnte bei Rechnungen des Energieanbieters in Abzug gebracht werden. Mit 150 Euro würden Haushalte dadurch bei der nächsten Jahresabrechnung entlastet. Von den rund vier Millionen an Haushalte verschickten Bons wurden bis August erst rund zwei Millionen eingelöst.
Frist verlängert
Weil der Energiekostenausgleich hinter dem erwarteten Erfolg zurückblieb, verlängerte die Bundesregierung die Auszahlungsfrist bis März 2023. Deshalb kann sich die Auszahlung der Anti-Teuerungsmaßnahme auch noch nächstes Jahr auf das Budget auswirken.
Im Zuge der Einreichung beklagten sich nicht wenige Österreicher über Probleme bei der Auszahlung. Der Budgetdienst rechnet nicht damit, dass alle Haushalte den Gutschein erfolgreich einreichen werden. Es sei davon auszugehen „dass nicht alle Gutscheine eingelöst werden“, heißt es in der Analyse.
(dp)
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