28. Dezember 2022
SPÖ fordert Mietpreisdeckel, ZDF-Boss träumt von deutschsprachiger Mediathek, Russland verknappt Ölausfuhr nach Ölpreisdeckel und ukrainische Kirche muss politische russische Teufel austreiben.
Wien, 28. Dezember 2022 | Die SPÖ fordert ein Ende der rasanten Mietpreiserhöhung. Einige europäische Länder dienten als Vorbild. Die Entwicklung der Inflation wirke sich dort nicht auf Mietpreise aus. Ein europäisches Modell für eine deutschsprachige Mediathek kann sich auch der ZDF-Chef vorstellen. Moskau reagiert unterdessen auf den EU-Ölpreisdeckel und die ukrainische orthodoxe Kirche kämpft um das Höhlenkloster.
SPÖ will Mieten von Inflation entkoppeln
Wien | Während andere europäische Staaten Maßnahmen gegen die Erhöhung der Mietpreise gesetzt hatten, bleibt eine finanzielle Unterstützung speziell für Mieter in Österreich bisher aus. Das kritisiert die SPÖ, die eine Anpassung der Mieterhöhung an den Leitzins fordere. Die Teuerung des Mietzinses solle sich nicht mehr am Verbraucherpreisindex und damit an der hohen Inflation orientieren.
In Schottland sind Mieterhöhungen derzeit generell verboten, in Spanien, Portugal und Frankreich herrschen effektive Obergrenzen von zwei beziehungsweise 3,5 Prozent.
Mega-Mediathek geplant?
Mainz | Könnte bald ein europaweites deutschsprachiges Fernsehportal kommen? Geht es nach ZDF-Intendant Norbert Himmler, könnte es bald soweit sein: „Meine Vorstellung ist, dass wir ein deutschsprachiges europäisches Netzwerk haben werden, zusammen mit den Schweizern und Österreichern. Auf dem Weg dahin sind wir jetzt schon, wenn man etwa die Integration von Arte und 3sat in der ZDF-Mediathek betrachtet”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Russland reagiert auf Ölpreisdeckel
Moskau | Der von der EU beschlossene Ölpreisdeckel zwingt Russland zu Reaktionen. Ab Februar 2023 soll kein Öl mehr in Länder mit Ölpreisdeckel ausgeführt werden. Das Dekret gilt für Öl demnach vom 1. Februar bis zum 1. Juli. Das Verbot könne in Einzelfällen aufgehoben werden, über die Putin entscheide.
Die westlichen Staaten hatten einen Preisdeckel von 60 Dollar (56,52 Euro) für russisches Rohöl vereinbart, der seit Anfang Dezember gilt. Die EU, G7-Staaten, Australien und auch Norwegen wollen damit die Einnahmen Russlands aus dem Ölverkauf eindämmen.
Politische Teufelsaustreibung in Kiew
Kiew | Die ukrainische orthodoxe Kirche zittert um den Verbleib im weltbekannten Höhlenkloster in Kiew. Hintergrund ist ein Streit um den immernoch stattfindenden russischen Einfluss auf die Kirche. „Wenn ihr keine Beziehungen zu Russland habt, dann sagt Euch offiziell los, sagt, dass Putin der Satan ist”, forderte der Sekretär des Nationalen Ukrainischen Sicherheitsrats am Dienstag. Auch der Moskauer Patriarch Kirill sei ein Teufel, fügte er hinzu. Bis Mai war die ukrainisch-orthodoxe Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt.
(red/apa)
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