Samstag, April 27, 2024

Steirische KPÖ spendete fast 300.000 Euro Gehalt an Bedürftige 2022

Die steirische KPÖ hat am Donnerstag beim “Tag der offenen Konten” wieder dargelegt, wie viel Geld von ihren Polit-Gehältern im Jahr 2022 an bedürftige Menschen weitergegeben wurde: Insgesamt war es in diesem Jahr mit 291.138,34 Euro.

Graz, 29. Dezember 2022 |Mit dem Geld wurde 2.226 Personen oder Familien in der Steiermark geholfen, hieß es beim Pressetermin. “Es ist ein wichtiger Akt am Ende des Jahres”, leitete Kahr ein, die zusammen mit Stadtrat Robert Krotzer auch für Manfred Eber und Landes-Chefin Claudia Klimt-Weithaler sprach, die beide krankheitsbedingt nicht an der Pressekonferenz teilnahmen. Landtagsabgeordneter Werner Murgg veröffentlicht seine Zahlen übrigens bei einem eigenen Termin in der Obersteiermark. Seit mittlerweile 25 Jahren behalten sich die Stadträte und Landtagsmitglieder von ihren monatlichen Bezügen lediglich 2.000 bis 2.300 Euro (netto, Anm.), der Rest geht in den Topf für Bedürftige. Im Fall der Bürgermeisterin sind das nun knapp 6.000 Euro pro Monat, bei den Stadträten immerhin über 4.000 Euro. Ähnliches gilt auch für das Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Kahr spendete bereits mehr als eine Million Euro Gehalt

Kahr, die seit dem Vorjahr Bürgermeisterin in Graz ist, aber seit 2005 in ihren diversen Funktionen Bezüge hatte und stets rund zwei Drittel davon weitergab, hat 2022 die eine Million Euro-Grenze überschritten. So viel hat sie seit Beginn ihrer Arbeit in der Politik von ihrem Gehalt freiwillig an Menschen weitergegeben, die in Notlagen waren. Geholfen wird mit Lebensmittelgutscheinen, bei Mietrückständen, Öffi-Tickets oder auch bei Strom- und Heizkosten. “Es ist alles teurer geworden”, das würden vor allem Menschen, die kein hohes Einkommen haben, spüren. Viele jener, die sich an die KPÖ wenden, würden zwar arbeiten, dennoch reiche das Geld nach Abzug aller Fixkosten kaum zum Leben.

Für Krotzer sind die Politiker-Gehälter in Österreich schlicht zu hoch: “Wir sind keine Manager, sonder die Vertretung der Österreicherinnen und Österreicher.” Daher wollen die Kommunisten auch so leben wie der Großteil der Bevölkerung und mit einem “normalen” Gehalt auskommen. “Für uns ist das auch ein Instrument, um zu sehen, wo die Probleme liegen”, so der Stadtrat weiter. Mit allen, die vorstellig werden, würden die Probleme besprochen, ehe mit Geld oder Gutscheinen unterstützt wird. “Andere geben dafür Umfragen in Auftrag oder schalten Politikberater ein.” Die KPÖ dagegen erfahre direkt von den Menschen, wo der Schuh drückt. “Wir leben das seit 25 Jahren und nicht nur vor einer Wahl”, betonte Kahr.

Lebensmittel, Kleidung und Besttattungskosten

Von den 291.138,34 Euro sind im Jahr 2022 exakt 112.891,23 Euro für Unterstützung für den Lebensbedarf vergeben worden. Darunter fallen auch Kleidung, Lebensmittel oder Bestattungskosten. Zweitgrößter Posten sind Mietzinszahlungen, etwa um Delogierungen zu verhindern. Dafür wurden 58.696,95 Euro ausgegeben. An dritter Stelle stehen Strom- und Heizkosten (36.563,14 Euro). Die seien vielleicht überraschend nicht überbordend, aber das liege auch daran, dass die Einkommensgrenzen für Hilfen aus dem Sozialressort angehoben wurden, erklärte Kahr.

(bf/apa)

Titelbild: ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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21 Kommentare

  1. Ein Lichtblick in dunklen Zeiten.

    Kaum zu glauben, dass es noch PolitikerInnen gibt, die ihre Überzeugungen im täglichen Leben umsetzen. Respekt und Danke!

  2. Schade, dass die KPÖ auf Bundesebene nicht stark vertreten ist. Die einzige Partei, welche sich um die Bedürfnisse u d Belange der breiten Masse, dem Gemeinwohl widmet/orientiert und nicht für das reichste 10 % in Ö, wie es bisher mit der schwarzen Brut der Fall war.

    • Beim Andi Babler bin ich dabei….bei manchen Mirgliedern der Kpö bin ich sehr skeptisch.

  3. Tolle Frau, dem Gedanken an die Bevölkerung im Fokus

    so unterschiedlich ist das Verständnis von Politik und Gemeinwohl
    bin beeindruckt von ihr, hat bis jetzt – glaub ich – noch keiner anderer gemacht

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