Samstag, Juli 27, 2024

Grüner Triumph in Salzburg

Die Grünen haben die Salzburger Wahl gewonnen. Die ÖVP verdankt ihr beeindruckendes Ergebnis dem „Nehammer-Effekt“. Und Kay-Michael Dankl wird Bürgermeister.

  1. Mit knapp 36 Prozent sind die Grünen Hauptgewinner der Wahl in der Stadt Salzburg. Nur leider haben Glawischnig und Kogler vor einiger Zeit Kay-Michael Dankl aus der Partei ausgeschlossen. Also hat der Grüne, der noch immer kein Kommunist ist und so wie es aussieht auch keiner wird, 23,12 Prozent gewonnen. 12,72 Prozent entfielen auf den grünen Rest.
  2. Ein Viertel der Salzburgerinnen und Salzburger hat einen Kandidaten gewählt, der die Mieten dorthin bringen will, wohin sie auch in Salzburg gehören: nach unten. Sie haben für ein soziales Salzburg gestimmt, trotz „KPÖ“.
  3. In der Stichwahl wird Dankl wahrscheinlich gegen den SPÖ-Kandidaten gewinnen, aus zwei einfachen Gründen: Der Kandidat der SPÖ schleppt den Ballast seiner Partei in die nächste Runde mit. Dankl tritt ohne Ballast an.
  4. Der zweite Grund heißt „ÖVP“. Dort steht auf der Hassliste die SPÖ noch immer ganz oben. Das reicht, um die Zähne zusammenzubeißen und Dankl zu wählen. Eine kleine Gruppe in der ÖVP wird später zugeben, dass Dankl ein guter Bürgermeister ist.
  5. Graz und Salzburg können ein Blick in die Zukunft von Innsbruck und Linz, vielleicht auch von Wien sein. Um auf Bundesebene aus dem 4 Prozent-Zitterbereich herauszukommen, muss die KPÖ ein letztes Hindernis überwinden: „KPÖ“. Der Name wird die Partei auch bei der Nationalratswahl wie ein Stalinorden aus Beton hinunterziehen.
  6. „KPÖ plus“ ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn jetzt noch das „KPÖ“ gestrichen wird, die, die das nicht ertragen, endlich gehen, und die Partei mit Leuten wie Dankl unter „Plus“ antritt, wird sie auch für mich wählbar.
  7. Vielleicht sollte man in Zukunft einen weiteren Unterschied betonen: Die Kandidatinnen von „Plus“ spenden eine großen Teil ihres Gehaltes. Die Kandidaten der FPÖ machen es von Vilimsky bis Kickl gerade umgekehrt.
  8. Zum Schluss noch der „Effekt“. Ich bin mir sicher, dass die ÖVP ihr beeindruckendes Ergebnis dem „Nehammer-Effekt“ verdankt. Wenn sie so weitermacht, kann am Ende alles noch gut werden.
  9. Aber da war doch noch etwas: Hallein. Dort hat Nehammer in einer Vinothek seine berühmte „Wutrede“ gehalten. Das Ergebnis ist beeindruckend: absolute Mehrheit für die SPÖ, Totalabsturz der ÖVP. Aus Hallein hört man „Go, Karli!“-Rufe.

Titelbild: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com, MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com, HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Peter Pilz

    Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.

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