Freitag, April 26, 2024

Zahl der Verkehrstoten 2022 gestiegen

Langfristig sinkt die Zahl der Verkehrstoten, aber 2022 gab es gegenüber dem Vorjahr einen leichten Anstieg. Hauptunfallursache ist laut BMI-Bilanz Unaufmerksamkeit.

Wien, 02. Jänner 2023 | Nach den vorläufigen Daten des Innenministeriums (BMI) ist die Zahl der Verkehrstoten 2022 gegenüber dem Vorjahr etwas angestiegen. Waren 2021 nach 362 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, zählt man für 2022 vorläufig 369. Unter den Opfern sind 13 Kinder, mehr als doppelt so viele wie noch 2021. Auch der Anteil von Fußgängern ist gestiegen, von 37 im Jahr 2021 zu 49 im vergangenen Jahr, davon mehr als die Hälfte Senioren.

Langfristig immer weniger Opfer

Zwar liegt die Zahl immer noch deutlich über dem im nationalen Verkehrssicherheitsprogramm für das Jahr 2020 festgelegten Ziel von weniger als 312 Todesopfern. Langfristig geht der Trend aber seit Jahren kontinuierlich nach unten. Laut Aussendung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) von Montag sind 2012 noch 531 Menschen im Verkehr umgekommen. 2016 war die Zahl bereits auf 430 gesunken.

Bis 2030 soll nach dem nationalen Verkehrssicherheitsprogramm die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten um jeweils 50 Prozent reduziert werden und kein Kind mehr im Straßenverkehr ums Leben kommen.

Unachtsamkeit Hauptursache

Drei vermutete Hauptunfallursachen stehen mit Abstand an der Spitze der Liste. Unachtsamkeit hat laut BMI in etwas mehr als einem Viertel der Fälle zum tödlichen Unfall geführt. In etwas weniger als einem Viertel der Fälle hat wohl „nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit“ den Unfall verursacht, in rund einem Fünftel der Fälle die Verletzung einer Vorrangregel.

VCÖ fordert höhere Verkehrssicherheit

Der Anstieg der Verkehrstode sei „traurig und ein Auftrag an die Politik, rasch verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen”, stellte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer angesichts der Verkehrsunfallbilanz 2022 fest. Derzeit müssen Städten oder Gemeinden begründen, wieso sie in einer Straße ein Tempolimit von 30 km/h einführen wollen. Der VCÖ fordert eine Beweislastumkehr: Künftig solle begründet werden, wieso es zulässig ist, in einer Straße 50 km/h zu fahren.

Auch auf Freilandstraßen soll es aus Sicht des VCÖ generell ein Limit von 80 km/h geben und nur in begründeten Ausnahmen erlaubt sein, bis zu 100 km/h zu fahren. Außerdem soll dort öfter kontrolliert werden. Und weil Unaufmerksamkeit Hauptunfallursache Nummer eins ist, tritt der VCÖ dafür ein, dass das Vormerksystem erweitert wird, etwa um den Punkt „Handy am Steuer“.

(pma)

Titelbild: DOKU-NIEDERÖSTERREICH / APA / picturedesk.com

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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3 Kommentare

  1. Die absoluten Zahlen sind wertlos, sie müssten in Relation zu den gefahrenen KM gesetzt werden. Und die waren in 2021 sicher weniger, wegen Corona, deshalb der Anstieg.

    Jeder weiss, dass ein Nullwert nicht erreichbar ist. Jede weitere Halbierung der Zahlen erfordert ein Vielfaches des Aufwands zur Unfallvermeidung, als die vorhergehende Halbierung. Selbst eine Vertausendfachung der Strafhöhen würden keine Halbierung der Unfälle bewirken. Vielleicht sollten es die fanatischen Gutmenschen einmal mit öffentlichen Hinrichtungen der Schnellfahrer versuchen /s

    ps. Sobald die Autos autonom fahren, ist es mit dem individuellen Schnellfahren etc. eh vorbei.

  2. Als Verkehrstoter gilt praktisch nur noch,wer unmittelbar verstirbt, die Vergleiche sind eher wertlos;
    Die Zahl der Schwerverletzten ist leider ziemlich konstant!

    • So was hab ich mir schon gedacht. Dank robusterer Autos und besserer Intensivmedizin überleben mehr Menschen die Frage ist nur wie. Ich kenne selber zwei die liegen seit Jahren im Wachkoma.

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