Freitag, April 26, 2024

Umfrage: FPÖ auf Höchstwert seit Ibiza

Eine neue Umfrage des Nachrichtenmagazins „profil“ sieht die FPÖ deutlich auf Platz 1. SPÖ und ÖVP liegen gleichauf.

Wien | Das Meinungsforschungsinstitut Unique Research führte für das „profil“ die monatliche Sonntagsfrage durch. Im Februar lag die FPÖ, wie bereits im Jänner, vorne.

FPÖ legt zu, ÖVP schließt zu SPÖ auf

Mit 29 Prozent kommen die Freiheitlichen auf einen Prozentpunkt mehr als noch im Vormonat. Damit erreicht die FPÖ den höchsten Wert seit Ibiza. Die Herbert Kickl-Partei kann mit dem Zuwachs auch die Zweitplatzierten auf Distanz halten. Denn sowohl die SPÖ, als auch die ÖVP kommen auf 24 Prozent. Die SPÖ hält dabei ihren Wert aus dem Jänner, die ÖVP legt zwei Prozentpunkte im Vergleich zu.

Die Grünen verlieren zwei Prozentpunkte und erreichen zehn Prozent, ebenso wie die NEOS, die einen Prozentpunkt zulegen.

Enges Kanzlerrennen

Ebenso abgefragt wurde die fiktive Kanzlerfrage. Und das Rennen um die Direktwahl zum Bundeskanzler wäre ein äußerst knappes. Der amtierende Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) liegt zwar noch vorne, fällt allerdings innerhalb eines Monats um zwei Prozentpunkte und würde nur mehr auf 18 Prozent kommen. Dahinter folgt FPÖ-Chef Kickl, der 17 Prozent Direktstimmen bekommen würde. Platz 3 geht an SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, die drei Prozentpunkte zulegt und 15 Prozent erreicht. Werner Kogler (Grüne) folgt mit sieben Prozent, NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger folgt mit sechs Prozent.

ÖVP und Grüne wollen keine Neuwahlen

Neben den Abfragen zu den Partei- und Kanzlerwerten wurde auch die Neuwahlfrage gestellt. Bei den beiden Regierungsparteien Grün und ÖVP sieht man keinen Grund für Neuwahlen. 91 Prozent der dezidierten ÖVP-Wähler meinen, die Regierung solle weiterarbeiten. Bei den Grünen sind es 82 Prozent. Am stärksten für Neuwahlen sprechen sich FPÖ-Wähler aus. 82 Prozent wünschen sich vorgezogene Wahlen. Die Gesamtstimmung der Bevölkerung geht laut der Umfrage gegen Neuwahlen aus. 47 Prozent wollen die türkis-grüne Regierung bis 2024 weiterarbeiten sehen, 39 Prozent wollen „so schnell wie möglich“ Neuwahlen.

Befragt wurden 800 Personen telefonisch und online. Die Schwankungsbreite beträgt 3,5 Prozentpunkte.

Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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22 Kommentare

  1. ÖVP plus 2
    Da haben sich aber die ständigen Mitarbeiter- und Budgeterhöhungen aber wahrlich ausgewirkt?
    Man muss sich das einmal vorstellen, da wird gegen eine Partei wegen des Mafiaparagraphen ermittelt, eine U- Ausschuss dazu einfach abgedreht, Akten erfolgreich verweigert herauszugeben und laufend kommen neue Verdachtsmomente auf den Tisch und dann legt diese Partei auch noch um 2 Prozent zu.

    Aber wahrscheinlich sind wir die Wahldemokratie noch nicht gewöhnt?
    Vermutlich weil uns eingetrichtert wurde, dass wir nicht so sind wie wir sind?
    Aber vielleicht auch weil wir glauben, dass die uns von höchster Stelle bestätigten “Wasserschäden” bald von dieser Partei behoben werden?

  2. Auch wenn diese Meinung im Zack-Zack Forum nicht gut ankommt. Aber trotzdem. Wenn die SPÖ keine etwas restriktivere Fremden- und Migrationspolitik einnimmt wird ihr dritter Platz bei NR-Wahlen gefestigt. Die Umfragen mit 2 % Zugewinn für die ÖVP machen doch deutlich, dass der Mehrheit unserer Wähler, speziell im ländlichen Bereich, der massiven Korruptionsverdacht gegen die ÖVP und einiger ihrer Spitzenpolitiker (es gilt die Unschuldsvermutung), am A.sch vorbei geht. Rendi Wagner ist eine anständige und hoch intelligente Person, dass findet in der Politik leider keine Anerkennung. Langer Rede kurzer Sinn: Es hilft wahrscheinlich nur die Übernahme des dänischen Modells und eine Änderung an der Führungsspitze.

    • Pfuh.., ja, macht schon Sinn was sie schreiben. Leider. Nur kann ich dann die SPÖ auch nicht mehr wählen wenn sie auf den Zug des Fremdenbashing aufspringt. Würde auch bedeuten dass sich keine ernstzunehmende Partei in Österreich mehr den menschlichen und vorurteilsfreien Umgang mit Flüchtlingen und unprivilegierten Migranten verschreibt. So gesehen ist mir eine liberale soziale SPÖ in der Opposition lieber. So fern sie sich dazu glaubhaft durchringen könnte.

    • Hab mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen. Kann man Österreich mit Dänemark dbz. vergleichen? Glaub eher nicht. Für die Sozialdemokraten käme im besten Falle ein Nullsummenspiel raus. Und nicht einmal das ist garantiert. Ca. 25 % in Österreich wünschen sich eine liberale und soziale Politik die auch der Menschlichkeit Tribut zollt. Viele von denen bleibt nur mehr die SPÖ als wählbare Partei. Wen würden die dann wählen wenn diese ebenso auf Migrationsfeindlichkeit setzt? Oder anders betrachtet: Welcher Wähler der auf den Rechtspopulismus abfährt wählt plötzlich Rot statt Blau? Also würde ich es der SPÖ nicht raten sich hier vollkommen zu verbiegen. Im Gegenteil sollten sie noch mehr auf die linke Karte setzen. Sie hätten in diesem Wählerspektrum, dies ja nachweislich ein Potential von mindestens einem viertel der Wähler ausmacht, null Konkurrenz.

  3. Naja, schauma, was passiert, wenn allgemein bekannt wird, dass man nächstes Jahr auch noch eine geschmalzene Propagandasteuer blechen darf, damit die Bonzen und Freunderl beim Erziehungssender ORF weiter auf ihren fetten Gagen und Pensionen sitzen können.

  4. Einfache Antworten für einfache Leute. Das ist die FPÖ. Ist auch sinnlos hier zu erörtern, warum mit der FPÖ nichts besser werden wird. Wer die Zusammenhänge durchschaut der wählt nicht FPÖ und der Rest ist wütend ignorant und empört oder von schlichter Denkungsart. 🤷‍♀️

    • Fassen wir diese RBI finanzierte, Fleischmann administrierte “Umfrage” doch so zusammen: “Alles sollte schleunigst besser(?) werden – nur ändern sollte sich halt bitte nichts!” 😉

      Vermutlich, weil unsere Welt nicht nur im haptischen Pragmatismus, sondern auch im utilitaristisch ideologischen (siehe zweckorientierte Ethik) überwiegend für “Rechtshänder:innen” gebaut ist…

  5. “Maßnahmen am Rande der Demokratie mit eingeschränkter Freiheit und bescheidenem Wohlstand” Doch kein “schwarzgrünneoroter Verkaufsschlager” der letzten 3 Jahre? Sollten die angesprochen nun Fahrtwind verspüren, dann nur weil es rasant abwärts geht….

  6. es gab am samstag auch eine andere umfrage – mit einem etwas anderem ergebnis
    https://twitter.com/Wahlen_AT/status/1626899635171196928

    NATIONALRATSWAHL | Sonntagsfrage Market/Paul Lazarsfeld Gesellschaft/TZ ÖSTERREICH

    FPÖ: 28% (-1)
    SPÖ: 24% (+1)
    ÖVP: 19%
    GRÜNE: 11%
    NEOS: 11%
    BIER: 6%
    Sonstige: 1%

    Änderungen zur letzten Umfrage vom 09. Februar 2023

    das schaut jetzt a bissl freundlicher aus, als die umfrage von profilonline
    immerhin ist das jetzt keine mehrheit für #fpövp

    und ob und was das mit der bierpartei wird, ist natürlich noch immer völlig unausgegoren.
    ob viele von den bierparteiwähler rechts wählen würden?

    es is also mit den umfragen immer ein bissl ein problem.
    ich glaub mehr als ein trend lässt sich nicht ablesen. wenn überhaupt.

    aber natürlich sind die hohen umfragewerte der fpö ein zeichen für die vorhandene kognitive dissonanz bestimmter wählergruppen.

  7. Verstehe ich nicht. Wo kommen aufeinmal die ganzen Wutbürger her?
    Liegt es an Desinformation oder an den charismatischen Populisten?
    Die kommende Orf Steuer, die automatisierende CO2 Steuer und die sukzessiv steigenden Mietpreise werden die Wogen dann sicher glätten.

    • Nicht zu vergessen, das de-facto Autoverbot, das bei den Leuten noch nicht richtig angekommen ist. Schiebt man zurzeit noch auf die EU, dass die roten Spinner da geschlossen mitgestimmt haben, wird natürlich verschwiegen.

  8. Wie schlecht muss wohl die Politik der anderen Parteien sein, wenn die Wähler die FPÖ als das kleinste Übel sehen? Oder ist es doch die Kritik am ideologischen Kurs der EU, dem sich die anderen Parteien nicht entziehen können?

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