Freitag, April 26, 2024

Kinder reichen Klima-Klage gegen Staat ein

Zwölf Kinder und Jugendliche reichten am Dienstag eine Klimaklage vor dem österreichischen Verfassungsgerichtshof ein, weil die Bundesregierung durch fehlende Maßnahmen ihre Zukunft gefährden würde.

Wien | Es sei eine beispiellose Klima-Klage, die “weitreichende Folgen haben könnte”, meinen die Burschen und Mädchen. Die Fünf- bis 16-Jährigen berufen sich in einer Aussendung auf ihre Kinderrechte, die in Österreich durch die Verfassung geschützt sind.

“Möchten nicht länger zusehen”

Das “nahezu unwirksame Klimaschutzgesetz von 2011” verletze diese Kinderrechte und führe aufgrund gravierender Mängel nicht zum Rückgang der Treibhausgasemissionen. Es sei nicht in der Lage, die Kinder vor den lebensbedrohlichen Folgen der Klimakrise zu schützen. Damit sei es verfassungswidrig, argumentieren die Kinder und Jugendlichen. Diese werden von der Anwältin Michaela Krömer vor dem Verfassungsgerichtshof vertreten, Fridays For Future (FFF) und der Verein CLAW – Initiative für Klimarecht organisieren und unterstützen die Klage.

“Wir Kinder und Jugendliche möchten nicht länger dabei zusehen, wie die Politik unsere Zukunft verbaut. Wir ziehen vor Gericht, denn so wie unsere Eltern haben auch wir Kinder das Recht auf eine Welt, in der wir sicher und glücklich leben können. Die Kinderrechte und die Verfassung sind auf unserer Seite”, sagte die 14-jährige Smilla. “Weil das Klimaschutzgesetz aber bis heute unwirksam bleibt, ziehen zwölf Kinder nun vor Gericht und Fridays For Future unterstützt sie dabei”, meinte FFF-Aktivist Michael Spiekermann.

Anwältin: “Kinder haben Recht auf Klimaschutz”

“In Österreich haben Kinder eigene, ganz spezielle Verfassungsrechte. Diese Rechte legen unmissverständlich fest, dass das Wohl der Kinder auch im Sinne der Generationengerechtigkeit geschützt werden muss. Kinder haben somit ein Recht auf aktiven Schutz vor den Folgen der Klimakrise. Ein Klimaschutzgesetz, das keine Reduktionsziele und Verbindlichkeiten kennt, verletzt diese Verfassungsrechte. Der gegenwärtige Schein-Klimaschutz macht die Klimakrise zur Kinderkrise”, argumentierte Krömer.

Auch in anderen Ländern zogen Kinder bzw. Jugendliche bereits für den Klimaschutz vor Gericht. Nun ist Österreich an der Reihe. Die starke Verankerung der Kinderrechte in der Verfassung würden die Erfolgsaussichten der Klage stärken, glauben die Aktivisten.

apa | Titelbild: Fridays For Future

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10 Kommentare

  1. Super Aktion! Genau so muss man es machen. Auf allen Ebenen für die eigene Zukunft kämpfen. Sonst passiert: Gar nichts!

    Jetzt müssen nur noch die primitiven FPÖ Wähler vom Gas gehen und begreifen dass es mehr im Leben als das tolle Auto und ein Schnitzel am Tisch gibt.

    Weiter so ❤️🌼

  2. Auch wenn die Kinder hier ihre wirtschaftliche Zukunft vernichten wollen wird das die Welt nicht retten. Sie müssten schon in Russland, China und Indien ebenfalls klagen, da Klima ein globales Phänomen ist. Ganz Deutschland macht ca. 2 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus. Es macht daher keinen Sinn, bei uns die Wirtschaft und damit ihre Zukunft mit Aktionismus für die nächste Generation zu zerstören. Es braucht kluge Köpfe und schlaue Ideen und keinen fanatischen Aktionismus um dann mit gutem Gewissen nach Bali fliegen zu können.

    • Geh bitte, die alte FPÖ Leier ist so ausgenudelt. Keiner kann das mehr hören. Da bekommt man Brechreiz.

  3. Wenn Politprominenz (aus Steuermitteln) und Kapitalist:innen (aus recrutierter Arbeitskraft gewordene, oder geborene) schweineteure Endlosprozesse gegen Alles und Jeden führen können, was sich nicht bis “3” auf einen Baum retten konnte, um ihre ureigenen persönlichen Interessen zu wahren (und NUR diese nämlich!), dann ist das wohl schon längstens überfällig – wie ich meine.

    Ein ggf. notwendiges Crowdfunding unterstütz(t)e ich sofort. (monetär)

      • “Wahrer” Anarchismus lebt von sozialer Empathie und Mitverantwortung über-nehmen. Andere Anarchismen sind verantwortungslose Respektlosigkeit zum egozentrierten Selbstzweck. (-> Lesetipp: Bertrand Russel “Wege zur Freiheit. Sozialismus, Anarchismus, Syndikalismus.”)

  4. Nun, zumindest sorgt diese “Aktion” für Publicity und weniger Verkehrsbehinderungen als manch Andere.

    • Gute Aktion, die auch zu etwas führen könnte. Niemand geht gerne gegen Kinder vor Gericht.

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