Der „Konsument“ listet jedes Jahr die KONSUM-Enten des Jahres. Auch 2022 gab es wieder Ärger wegen irreführender Produkte und schrumpfender Inhalte.
Wien | Welche Produkte haben die Konsumenten im vergangenen Jahr besonders verärgert? Das Magazin „Konsument“ vom Verein für Konsumenteninformation erstellt jedes Jahr eine Rangliste mit den Flop-Produkten des Jahres, die KONSUM-Ente. Schrumpfender Inhalt zu gleichem Preis und mangelnde Produktbezeichnung trieben den Puls der Konsumenten besonders in die Höhe.
Drama für „Rama“
Alles in Butter? Sicher nicht! Denn viele Konsumenten greifen gerne zur pflanzlichen Alternative Margarine. Das beliebte Kult-Produkt von „Rama“ erzürnte jedoch besonders viele Käufer. Denn über Nacht reduzierte sich die Füllmenge von 500 auf 450 Gramm, ohne dass sich die Größe der Verpackung änderte. Gleichzeitig stieg der Preis von 1,99 auf 2,49 – eine Teuerung von fast 40 Prozent. Die Margarine ist damit ein beachtenswerter Fall von “Shrinkflation” – weniger Inhalt bei gleichem Preis – und rangiert aufgrund massenhafter Kundenbeschwerden auf Platz eins der KONSUM-Ente.
Vegane Luftblasen
Dicht dahinter auf Platz zwei landet das vegane Burger Patty von Nestlés „Garden Gourmet“. Trotz erhöhtem Sauerstoffgehalt sorgte das Produkt für Schnappatmung bei den verärgerten Käufern. Denn die Verpackung verschleiere mittels einer geschickt platzierten Abdeckung, dass der Hauptinhaltsstoff in Wirklichkeit Luft ist – rund die Hälfte der Verpackung sei laut „Konsument“ nämlich gar nicht gefüllt. Das Produkt wird deshalb von vielen Enttäuschten als Mogelpackung eingestuft, so das Magazin.
Täuschendes Design
Kunden hassen diesen Trick: Hersteller suggerieren mit dem Design einer Verpackung beispielsweise Regionalität oder Umweltverträglichkeit, obwohl das Produkt diese Versprechen nicht einhalten kann. So passiert bei Wiesbauers „Knofi Snack“ – dünne Rohwürste mit Knoblauchgeschmack. Die rot-weiß-rote Schleife und der Slogan „TYPISCH ÖSTERREICHISCH“ sollen bei potenziellen Kunden heimatliche Gefühle erwecken. In Wahrheit kann der „Knofi Snack“ jedoch nur bei Vollblut-Europäern idyllisches Schwelgen entfesseln, denn das Fleisch kommt zum Teil aus Deutschland, der Knoblauch für den Snack wird in Spanien angebaut.
Auf die Größe kommt’s nicht an
Kommt es bei länglichen Dingen auf die Größe an? Geht es nach Spar, dann schon. Denn der im Glas verkaufte Spargel ist angeblich „vitaler“, wenn der Durchmesser größer ist. Für das S-Budget-Glas mit fast identen Inhaltsstoffen muss der potenzielle Käufer 1,99 Euro zahlen, während die „Spar Vital“-Version 2,49 kostet. Spar dazu auf Nachfrage: Die Größe, bei Spargel auch Kaliber genannt, sei eine deutliche Kennzahl für Qualität, was sich im Preis niederschlage.
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