Freitag, April 26, 2024

Eva Dichand, Stifterin

Die WKStA-Akten zum Fall „Eva Dichand“ zeichnen ein Unsittenbild des Boulevards in Österreich. Peter Pilz meint, dass sich Akten und Chats selbst kommentieren. Hier zu Eva Dichands Versuch, das Stiftungsgesetz zu beeinflussen.

Wien | Am Anfang geht es um persönliche Verhältnisse der Hauptakteure untereinander. Unter Punkt III kommt die WKStA zum ersten harten Vorwurf: Eva Dichand habe versucht, über Thomas Schmid und seinen Finanzminister Hans Jörg Schelling das Privatstiftungsgesetz zu beeinflussen.

Aus dem „Hansen“ wird das „Motto am Fluss“.

Die WKStA findet den Beleg für das Treffen zwischen Eva Dichand und „Die Presse“-Herausgeber Rainer Nowak.

Dann folgen Einzelgespräche von Schmids BMF-Stiftungsspezialisten mit „Stiftern“ und Gönnern wie dem Fruchtsaft-Produzenten Franz Rauch.

Nach einem Termin mit einem weiteren Kurz-Gönner findet sich eine Erfolgsmeldung an Kurz.

Dann folgt der Stifter-Gipfel mit Kurz-Unterstützern.

Eva Dichand greift zum Telefon.

Ein neuer Entwurf zum Privatstiftungsgesetz mit Verpflichtung zu mehr Transparenz liegt zur Begutachtung vor. Plötzlich ist Eva Dichand „sauer“.

Am 17. Juli 2017 ist alles wieder gut.

Dann kommt Finanzminister Hans Jörg Schelling ins Spiel.

Trotz aller Bemühungen von Eva Dichand kommt am Ende nicht viel heraus. Eine weitere Begünstigung der Stiftungs-Millionäre scheint letzten Endes politisch zu riskant.

Peter Pilz
Peter Pilz
Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

32 Kommentare

    • ja, ein Sittenbild unser stabilen, sich in den Absolutismus bewegenden reinen Wahldemokratie. Daran muss mit allen Mitteln festgehalten werden, befindet das bigotte Familienmitglied aus der Hofburg – nicht zuletzt deshalb, weil er muss. Auch die Partei des Handstandes findet das nicht weiter schlimm, für den Sigfried und den Gust gibt es andere Prioritäten. Da ist noch der ORF auf Linie zu bringen, Parteisoldaten rechtzeitig in Versorgungsposten zu installieren, selber noch einige Nebenjobs zu lukrieren und wenn möglich, ZZ und PP abzudrehen.

      Politisch sehr naiv wäre anzunehmen, dass es solche Interventionen und Einflüsse nicht schon immer gab. Neu ist lediglich die durch die Chatveröffentlichungen dank PP und ZZ verursachte Transparenz solch korrupter Vorkommnisse, geschuldet der Überheblichkeit der inkriminierten Protagonisten dieser Malversationen.

      Eine neue Dimension hat mittlerweile auch die gleichgeschaltete Justiz und ihre mittlerweile wiedererlangte “Daschlogns“kraft erreicht. Die Suppe wird nach jahrelangen Ermittlungen als zu dünn befunden und anschließend ad acta gelegt werden. Bis dorthin haben wir alle es schon mit ganz neuen Herausforderungen zu tun, die Zeit tut das Übrige.

      Das faule und mittlerweile institutionalisierte korrupte System verfestigt sich täglich und wird von allen Parteien angewandt. Wer spricht heute noch von den 47 Milliarden Euro unseres Steuergeldes, die im schwarzen Loch COFAG verschwunden sind? Eine Aufklärung wurde von einer Mehrheit im Parlament nicht gewünscht. Die FPÖ stimmte in einem reinen Lippenbekenntnis dagegen, weil ohnehin klar war, dass ihr Antrag keine Mehrheit erhalten würde.

      Somit ist den Pöbelparteilemmingen wieder genüge getan worden, nun lässt es sich wieder trefflich streiten, wer die guten und wer die bösen Parteien, bzw. deren Akteure sind. In Ihrer Kleingeistigkeit übersehen selbige, dass sie ideologisch manipuliert und zu nützlichen Idioten instrumentalisiert werden.

      Für die Entscheider gibt es die Kategorie Ideologie nämlich schon lange nicht mehr, biedere Geschäftsinteressen dominieren den politischen Alltag. Da sind sich ausnahmslos alle einig. Auch der Kampf um die Stockerlplätze, im übrigens von der schwarzen Borgata schon begonnenen Wahlkampf, ist für uns Pöbelianer völlig irrelevant. Selbiges soll uns nur den Schein von Demokratie vorgaukeln, würden Wahlen noch etwas am System verändern, wären selbige schon längst mit ausreichenden Begründungen abgeschafft.

      Für Oligarchen wie Dichand, Pierer, Wolf, Schlaff, etc. etc. wird es immer Ausnahmen geben und die Justiz das Recht so lange interpretieren, bis es für die Inkriminierten passt. Bei uns Pöbelianern wird das Recht angewandt, das ist der kleine aber feine Unterschied in der neuen Gleichheit…

      „Es liegt in der menschlichen Natur eine solche Unterdrückungssucht, und wenn wir auch, was jetzt beständig geschieht, über bürgerliche Ungleichheit klagen, so sind alsdann unsere Augen nach oben gerichtet, wir sehen nur diejenigen, die über uns stehen und deren Vorrechte uns beleidigen; abwärts sehen wir nie bei solchen Klagen […].“ -Heinrich Heine;

      Es muss dringend heller werden!

      • Wahrlich wieder auf den Punkt gebracht.
        Man kriegt hier immer noch mehr mit der Angst zu tun, auch weil man nicht mehr weiß, wie das alles einmal ausgehen wird müssen…

  1. Diese Dreistigkeit und die Selbstverständlichkeit, mit der hier vorgegangen wurde, lässt mich schon schlucken. Nicts Konspratives, alles offen zueinander. Ich will das, du willst das, wir machen einen Tauschhandel. Dass es dabei um Gesetze für alle und nicht um Regeln für eine Kindergartengruppe geht, die sich die Eltern grad ausbaldovern wollen, scheint von den Verantwortlichen gar nicht auf. Die Namen der Stifter:innen, da gehts ums Who is Who in Österlich. Der HBM spielt offenbar wie selbstverstädlich mit und kann dann mit 👍 antworten, als er erleichtert liest, dass Frau Dichand ihn in der Regierung halten will. Was auch immer 👍 bedeuten soll.

    Erinnert sich noch wer an die doppelseitigen Porträts des HBM in der Krone? Ich bin sicher, dass die bereits im Akt sind wegen zeitlicher Nähe zum Konspirativen.

    Brandstetter hats verbockt, drum wurde er dann abgeschoben ins Verfassugsgericht. Und der HBM hat ja dann auch kein Stiftungsrecht “Sesam schließe dich” geliefert.

  2. Bei Otto Neurath hieß es irgendwo: “Wenn früher ein Mensch und ein Sumpf zusammenkamen, verschwand der Mensch, jetzt der Sumpf” – Otto Neurath irrt: Wenn heute die richtigen Menschen zusammenkommen, dann entsteht der Sumpf!

  3. So funktioniert die Welt der Eliten:
    Über regelmäßiges Spenden an die ÖVP erhält man die passenden Gesetze.

    Wenn dies nicht schnell genug funktioniert, macht man “Terror” in persönlichen Gesprächen oder droht, wie im Falle Dichand damit, “… DASS MAN AUCH ANDERS (über die Regierung schreiben) KÖNNTE!…”. Es ist unglaublich, in welcher Dreistigkeit da vorgegangen wird.

    Damit bestätigt sich auch, dass der Leitsatz “DIE HURE DER REICHEN” zu sein, bereits fest in der ÖVP-DNA verankert ist.

    Traurig ist nur, dass der “Pöbel” durch den Konsum der Dichand-Blätter diese Machenschaften indirekt erst ermöglicht!

      • Ich bin auch gespannt, ob da endlich eine deutliche Reaktion unseres Rechtssystems erfolgt. Oder ob der Staat es hinnimmt, nur mehr der Erfüllungsgehilfe der Eliten und einer politischen Partei zu sein!

  4. ….deshalb pushten die Dichands mit ihren Schmierblättern im vorauseilendem Gehorsam Kurz und Strache. Man witterte die Chance, dass es jetzt endlich was wird mit einem genehmen Stiftungsgesetz und dann kam Ibiza….die Dichands müssen sich vor Wut in den Allerwertesten gebissen haben….

  5. Wie hat das dann aber nur der Herr Feymann und sein Osterhase davor gemacht?
    Diese sollten doch die Erfinder dieses aktuellen Coups unseres Systems zumindest in dieser Form nach dem zweiten Weltkrieg gewesen sein?
    Vielleicht kann man da auch einmal nach Geschenken oder Wahlzusagen forschen?
    (Ja da haben es die Rendi und der Dosko nun aber wahrlich schwer gekriegt und war die SPÖ trotzdem bei den Umfragen sogar einmal – sogar ohne Bezahlung der Medien dafür -führend? Aber vielleicht wollte man dabei nur den Preis der ÖVP erneut in die Höhe treiben, oder zumindest wieder entfachen?)

  6. Dichand ist Vorsitzende des Universitätsrates der Medizinischen Universität Wien, 2018 nominiert von der ÖVP. Wer ist verantwortlich? Derjenige, der die Partei als Ganzes unter Kuratel gestellt und akribisch personelle Veränderungen umgesetzt hat. Herausgeber von Zeitungen mit POSTEN zu kaufen ist eine neue grindige Facette in der Inseratencausa. Die Vorbereitungen für ein weiteres “Entlastungstelefonat” sind angelaufen, da trifft es sich gut, dass die Sicherheitskameras im ÖVP-Klub “nicht fachgerecht deaktiviert” wurden.

    • Wenn die Medien in diesem Lande aber so gekauft waren und vermutlich weiter werden wie hier sichtbar geworden, dann hat praktisch Niemand in diesem Land, welcher nicht diesem System angehört oder ihm brav dient auch noch den Hauch einer Chance?
      Warum das unseren BP (natürlich ist das nicht der bekannte Ölkonzern) noch immer nicht stört, bleibt mir ein großes Rätsel, nach dem er gerade vor Kurzem die Frau MILEI so stark (wegen was eigentlich noch?) gerügt haben soll? Dabei hatte sie ja noch Glück, dass es dieses System noch immer funktioniert, sonst wäre sie wohl aus der Regierung geflogen?
      Gott sei Dank wirkt das System nun nicht in die akuellen Salzburgwahlen hinein. Das wird vermutlich die erste unmanipulierte Wahl seit über einem Jahrzehnt werden?

        • Ich kann doch nicht zweimal von dringend zu behebenden Wasserschäden sprechen und dann schöne Kleider anziehen und mit dieser Regierung auf Reisen gehen und so tun als ob nichts gewesen wäre?
          Natürlich kann ich auch das, aber dann muss es doch Konsequenzen regenen und nicht als kleiner Bürger mir hier die Finger dazu wund schreiben?

  7. Reiche miese Bagage, umso mehr die auf dem Konto haben, umso gieriger werdens.
    Die würden ihre Kohle am liebsten noch ins Grab mitnehmen!!!

  8. Was hat der HC über Journalisten gesagt?
    Das gilt für manche Politiker ebenso….

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!