Freitag, April 26, 2024

SJ unterstützt Babler: “Aufbruchstimmung”

Die Sozialistische Jugend (SJ) will den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler als SPÖ-Chef.

Wien | In der “Kronen Zeitung” (Donnerstag-Ausgabe) gab SJ-Vorsitzender Paul Stich eine Wahlempfehlung für Babler ab. Bei ihm orten die SJ-Mitglieder das größte Potenzial, wieder eine “Aufbruchstimmung innerhalb der Partei” zu erzeugen.

Wahlerfolg in Traiskirchen als Mitgrund

Die Jugendorganisation hatte in den vergangenen Wochen einen Prozess gestartet, um sich auf einen Kandidaten zu einigen, den sie offiziell unterstützen will. Babler “verkörpert glaubwürdig, dass er Politik von unten nach oben machen will. Bei Lebensmitteln, Energie und Wohnen sollen keine Profite mehr am Rücken der arbeitenden Menschen gemacht werden”, erklärte Stich. Ein weiteres Argument, das für Babler spreche, seien seine Wahlerfolge in Traiskirchen: “Wenn man in der Gemeinde mit dem größten Asylzentrum Österreichs über 70 Prozent bekommt, dann zeigt das, dass Andreas Babler Mehrheiten verschieben kann, um eine ÖVP/FPÖ-Koalition bei der nächsten Nationalratswahl zu verhindern.”

Der interne Wahlkampf um den Parteivorsitz kommt nun jedenfalls in Fahrt: Babler kündigte auf diversen Social Media-Kanälen erste Tourdaten für seine “Basistour durch Österreich” an. “Jetzt geht’s los. Ich komme zu euch, ins Viertel, ins Grätzel, in die Gemeinde, in die Stadt, ins Stammbeisl, ins Sektionslokal und in große Hallen”, schrieb Babler.

Während Babler sich als Kandidat der Basis und des linken Flügels inszeniert, spielte die aktuelle Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner etwa bei der Unterschriftenliste für die Zulassung zur Mitgliederbefragung die Frauenkarte. Alle roten Frauenpolitikerinnen scheint sie allerdings nicht hinter sich zu haben, so sprach sich die niederösterreichische SPÖ-Frauenvorsitzende Elvira Schmidt in der “Krone” für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil als neuen Bundesparteichef aus: Er sei der Einzige, der Schwarz-Blau im Bund verhindern und die SPÖ wieder zur Nummer Eins im Land machen könne.

Rendi-Wagner bei Medienpräsenz knapp vorne

Zumindest, was die mediale Präsenz betrifft, hat Rendi-Wagner im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Doskozil hauchdünn die Nase vorn: Im aktuellen “APA-Comm Politik-Ranking”, das monatlich die Berichterstattung von 15 österreichischen Tageszeitungen analysiert, war Rendi-Wagner im März mit 1.047 Beiträgen die medial sichtbarste Politikerin des Landes. Dicht dahinter folgt Doskozil mit 1.036 Beiträgen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) landete mit 796 Beiträgen auf dem dritten Platz im Ranking.

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hoffte im Ö1-“Morgenjournal” einmal mehr auf ein rasches Ende der roten Turbulenzen: “Ich sage ganz offen, dass ich froh bin, wenn dieser Prozess zu einem Ergebnis führt und wir dann endlich geeint, inhaltlich arbeitend und aufeinander vertrauend die nächsten wichtigen Schritte in dieser Republik in Angriff nehmen.” Im Gegensatz zur Parteijugend will Kaiser keine Wahlempfehlung abgeben. Angesprochen auf die neue “Westachse” der jüngeren Parteichefs aus Ober- und Niederösterreich, Salzburg und Tirol merkte Kaiser an, “Lagerbildungen sind aus meiner Sicht nie zielführend”. Dafür, dass er selbst nicht Teil der Achse ist, hat der 64-Jährige auch eine Erklärung parat: “Wahrscheinlich bin ich zu alt.”

Titelbild: GERT EGGENBERGER / APA / picturedesk.com

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72 Kommentare

  1. Mir geht das ganze gelabere für Wohlstand für alle am A….. vorbei..
    Leistet was, ist es ok. Andernfalls Abflug oder sozialarbeit. Gibt genüge Arbeitsmöglichkeit.

  2. Aufbruch zur Zukunft erfordert den Abschied von der Unverbindlichkeit. Babler finde ich persönlich sehr gut. Kahr (KPÖ) auch.

    • Ein Unternehmer findet den Sozialisten und die Kommunistin gut. Da stimmt doch etwas nicht.

      • Herr Trenker, ich bin neben meinem Broterwerb auch sozial aktiv. Zum Beispiel bin ich ehrenamtlich als Trainer tätig, beteilige mich an Aktionen der Caritas usw. Auch stelle ich hin und wieder meine Dienstleistung für Bedürftige gratis zur Verfügung. Das eine schließt das andere nicht aus. Es gibt bei den Sozialdemokraten sehr viele Mitglieder die Unternehmer sind. Ich könnte Ihnen jetzt einiges über meine Kindheit als Sohn eines Diplomatenehepaares berichten und vorallem über die Länder (vor allem am afrikanischen Kontinent) in denen ich schon früh erkennen durfte was man bei hilfsbedürftige Menschen mit ein wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung alles bewirken kann, aber das hätte vermutlich keinerlei Wirkung bei einem Menschen wie Ihnen. Letztendlich ist es meine Gattin, die es immer wieder schafft mich auf den richtigen Weg zu bringen. Übrigens ist sie, wie sie sicher schon erahnen können, ebenfalls nicht in Österreich geboren. Sie könnte ihnen sogar einige Worte über Traiskirchen mit auf ihren Lebensweg geben, denn als sie mit ihren Eltern flüchten durfte (übrigens vor den Sowjets), hatte sie die Gelegenheit, rasch und hautnah die österreichische Gastfreundschaft kennenzulernen. Offenbar ist es Ihnen ein großes Anliegen mich als Persönlichkeit zu diskreditieren, vielleicht habe ich Sie irgendwann in ihrer Ehre gekränkt. Wenn das der Fall sein sollte, bitte ich sie es mir nachzusehen.

  3. Sich klar zu deklarieren ist ein sehr kluger Schachzug der SJ. Der Jugend, speziell der eher politisch nicht versierten, eine Linie aufzuzeigen ist sehr gut. Ob es allerdings eine Auswirkung auf das Wahlverhalten bei der Abstimmung, vorallembei den verbohrten Altsozi-Mitgliedern hat, bezweifle ich.
    Es ist mir sowieso nicht nachvollziehbar warum es unter Erwachsenen nicht möglich sein soll einen gemeinsamen Nenner zu finden, auch wenn es nicht der Größte ist.

    • Weil alle nur noch an ihr Ausbedinge konzentriert sind. Das “no future Feeling” ist bei den Alten ja noch viel ausgeprägter als bei den Jungen, denen dies ja so gern nachgesagt wird. Die sehen sehr wohl eine für sich, müssen aber zuerst dafür sorgen dass die älteren Generationen ihnen diese nicht endgültig vermasselt.

      • Sei nicht so hart….jetzt sind die Jungen dran. Wir ” Alten” haben unseren Kindern eine Basis hinterlassen.
        Unsere Future dauert halt leider nicht mehr gar so lange.

      • Stimmt, allerdings wird z.B. der Klimawandel auch für die dann alten Menschen eine mehr als große Herausforderung, sind sie doch eine der dadurch gesundheitlich am meisten gefährdete Gruppe.

        • Bin auch schon 59, also auch ca. ihre Generation. Doch sehr oft schäme ich mich für die vielen Spießer aus meinen Jahrgängen die da meinen dass die Jungen nix vom Leben verstehen. Ich dagegen bin gern bereit von meinen Töchtern noch was zu lernen und von den vielen jungen Leuten mit denen ich mich beruflich wie privat umgebe. Hab auch vollstes Verständnis dafür dass viele von ihnen nicht so deppert sein wollen wie wir das gesamte Leben der Plackerei zu widmen. Nur um Statussymbole zu erwerben und zweimal im Jahr ein umzäuntes Südseeressort bzw. ein von Dillos überranntes Schiparadis aufzusuchen.

  4. Ist jetzt keine große Überraschung, dass die Jugend sich für Babler ausspricht. PRW ist vielleicht im falschen Zug gesessen aber Dosko hat ihn überhaupt versäumt….das wird nichts mehr. Babler passt eh, hebt sich positiv ab von den anderen Scheußlichkeiten jeglicher Couleur die sich mittlerweile in der Politik tummeln. Und die Idee von Babler, sich bereits jetzt mit einem kleinen Vorwahlkampf in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, ist super. Hoffentlich vergeigt das die SPÖ nicht wieder weil sie glaubt, unbedingt auch nach Rechts zu wollen…Man sollte das jetzt selbstbewusst durchziehen.

  5. Es ist ähnlich wie in der Klimadebatte. Man sollte jenen die meiste Aufmerksamkeit schenken die mit den heutigen Beschlüssen und Maßnahmen am längsten klarkommen müssen. Andreas Babler kann sich in seiner parteipolitischen Vision zu Recht bestätigt fühlen wenn er die Hoffnungen des Parteinachwuchs verkörpert. Hoffe stark dass die Bundespartei nicht weiter den fatalen Fehler begeht die junge SPÖ da außen vor zu lassen.

    • Ich fürchte die SPÖ ist noch nicht so weit.
      Da muss noch mehr passieren. Solange Babler nicht die Unterstützung der alten roten Sesselkleber hat, wird er es , leider, nicht schaffen.
      Da muss eine komplette Umstrukturierung her, es gäbe mehr als genug Themen die eine starke SPÖ aufgreifen könnte ( müsste).

      • Wenn Babler das Rennen macht wird diese Umstrukturierung rascher von Statten gehen als es den alten Sesselklebern lieb ist. Hoffe dass diese nicht dem Ehrgeiz folgen als Totengräber der SPÖ in die Geschichte einzugehen.

        • Wennst mich fragst sollte die Bundespartei Umfragen innerhalb ihrer Stammwählerschaft lancieren, dabei aber den Fokus speziell auf die Jungwähler legen . Wie aber Solches umgesetzt werden kann weiß ich jetzt auch nicht 🙈

          • Wäre sicher eine gute Idee. Derzeit stehen die Jungwähler eher nicht am Programm der SPÖ.
            Ich erinnere an die peinliche Social Media Kampagne, die nicht einmal PRW im Report erklären konnte…….

          • Achso, die kenne ich eh🙈
            Verstehe die ganze Aufregung nicht.
            Ich finde die Kampagne ja sehr lustig, auch die Hühner. Es zeigt sich wieder die österreichische Seele. Man kann die Nation mit Ketchup zum Schnitzel aufregen, aber bei Korruption sind wir gelassen, woi des is hoit so. Thomas Bernhard und Freud hätten ihre Freude.
            Thomas Walach wird auf Twitter zerrissen weil man bei uns anscheinend in Krisenzeiten nur im Keller lachen darf.

          • Bin voll bei Dir. Nur hätte ich von PRW erwartet dies zu erklären.
            In etwa so, wie Du es hier geschrieben hast.

          • Wieso glaubst dass Nikita da von Geboten Gottes schreibt??
            Aber passt eh. Immerhin unterstreichst damit deine biblischen Ahnungslosigkeit 😉

          • Du wirst lachen, aber ich hab die Bibel wirklich mal gelesen.😃
            Hab sie stellenweise sogar recht spannend gefunden.

          • Ist ja auch ihr gutes Recht, Geschmäcker sind verschieden
            Es sollte einfach nur möglich sein darüber zu diskutieren ohne dass man sich gleich an die Gurgel geht.
            Muß ja nicht alles immer so dramatisiert werden. Alles ist nur mehr aufgeheizt und gereizt.

          • Auch hier im Forum. Versucht man Humorvolles reinzubringen, auch wenn es sich um Veralberungen mancher Kontrahenten handelt, gibts da Leute die einem gleich Unbedarftheit, Niedertracht oder gleich faschistoides Denken bezichtigen. Wie wenn der foristische Austausch hier eine hochernste und überaus bedeutsame Angelegenheit wäre. Aber meist stammt dies von den “Altvorderen” die baer so treffend benannt hat.

          • Bei Dauerwahrheitssuche können einem schon mal die Zehen einschlafen.🤪
            Oh jegerl das war schon wieder nicht…

          • Gelegentlich kommen davon auch die Gehirnwindungen durcheinander, z.B. wenn jemand um gar zu viele Ecken denkt und in zu viele dunkle Winkel hineinleuchtet…..manche finden gar nicht mehr heraus, haben regelrecht verknotete Gehirnwindungen und können nicht mehr realistisch denken….😬

          • na ja, wenn ich an die junge övp mit ihrem bastiguru denke, kann ich dem jungsein auch nix positives abgewinnen

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