Im Rennen um den SPÖ-Vorsitz sollen angeblich nur mehr drei Kandidaten im Spiel sein.
Wien | Die SPÖ beschäftigt sich nach Ostern ein weiteres Mal mit sich selbst. Am Dienstag tagt seit dem Vormittag die Wahlkommission, die über die Mitgliederbefragung zu Parteispitze und Spitzenkandidatur bei der nächsten Nationalratswahl wachen soll. Damit wird formal feststehen, wer von den 73 Bewerbern die geforderten 30 Unterstützungserklärungen gesammelt hat und somit tatsächlich kandidieren kann. Laut Berichten dürften zuletzt nur die drei bekanntesten übrig geblieben sein.
Die Befragung der rund 147.000 Mitglieder läuft dann von 24. April bis 10. Mai. Geklärt werden muss in dem misstrauensgeladenen Konflikt noch, wer die Auszählung der Stimmen übernimmt. Dann kann der rote Wahlkampf quasi offiziell starten. Während Parteichefin Pamela Rendi-Wagner die über dem Dreikampf stehende Amtsinhaberin gibt, bemühen sich die beiden bekanntesten Herausforderer, der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler, offensiver um die Zuneigung der Parteibasis. Babler beginnt am Dienstag seine “Basis-“, Doskozil diese Woche eine “Freundschaftstour”.
Wohl nur mehr Rendi-Wagner, Doskozil und Babler übrig
Wie “Kurier” und “Heute” zu Mittag berichteten, dürfte auch nur das Trio aus Rendi-Wagner, Doskozil und Babler übrig bleiben. Die anderen Kandidaten und Kandidatinnen sollen laut unbestätigten Angaben zu wenig Unterstützungserklärungen vorgewiesen haben oder waren gar keine Parteimitglieder. Einige hatten ihre Kandidatur angeblich auch zurückgezogen. Bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr wird der Leiter der Wahlkommission, Harry Kopietz, das Ergebnis der Sitzung bekanntgeben.
Der Wiener Landesparteivorsitzende, Bürgermeister Michael Ludwig, versicherte am Rande einer Pressekonferenz am Dienstag , dass er das Ende der Beratungen noch nicht kenne. Und er bekräftigte einmal mehr, hinter Rendi-Wagner zu stehen. Sie übe ihre Funktionen, auch jene der Klubchefin im Parlament, mit großer “Verve und Begeisterung” aus. Er werde sie auf ihrem Weg unterstützen, versicherte er.
Dass sich die Parteichefin aktiver in den internen Wettstreit einbinden sollte, glaubt Ludwig nicht. Sie sei ja Parteivorsitzende und brauche keine “Wahlkampf” zu führen, befand er. In ihrer Funktion melde sie sich mit Forderungen und programmatischen Vorschlägen – wie etwa jene zur Abschaffung der Kinderarmut – zu Wort.
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