Meinungsforscher erwartet starke KPÖ in Salzburg, Mitarbeiter des US-Militärs in Datenleck-Affäre festgenommen, Bauer kämpft für Freilassung seines gefiederten Freunds und “Rattenzarin” soll New Yorker Problem mit Nagetieren bekämpfen.
Wien | Was am Freitag wichtig ist:
Meinungsforscher erwartet starke KPÖ in Salzburg
Wien | Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer erwartet sich ein starkes Ergebnis der KPÖ Plus bei der Salzburger Landtagswahl am 23. April. Es werde voraussichtlich keine kleine, sondern eine “große Überraschung” geben, so die “politische Einschätzung” des OGM-Chefs im Gespräch mit der APA. Die Salzburger KPÖ werde von den Querelen der Bundes-SPÖ profitieren, umgekehrt könnte dann ein gutes Abschneiden der Kommunisten auch die Debatte rund um die SPÖ-Mitgliederbefragung beeinflussen.
Bisher erhobene Umfragen attestierten der KPÖ Plus mit Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl gute Chancen auf das Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde und den Einzug in den Landtag. Eine Erhebung von Peter Hajek von Mitte März für die “SN” wies die KPÖ Plus mit rund sechs Prozent aus, eine GMK-Erhebung von vergangener Woche sah die Kommunisten bei 5 bis 7 Prozent, noch vor den NEOS mit 4 bis 6 Prozent.
Bachmayer erwartet, dass das “negative Erscheinungsbild” der Bundes-SPÖ rund um den Kampf um die Vorsitzführung noch weiter zunehmen werde. “Angesichts dessen wird das Bild des Streits der Bundes-SPÖ weiter präsent sein, ein sehr starkes Thema bleiben.” Das werde auf die Salzburg-Wahl insofern abfärben, dass ein Teil der SPÖ-Wähler im Land damit liebäugeln könnte, die KPÖ zu wählen, so der OGM-Chef.
Mitarbeiter des US-Militärs in Datenleck-Affäre festgenommen
Washington/Wien | Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen im Internet hat die Bundespolizei FBI im Bundesstaat Massachusetts einen Verdächtigen festgenommen. US-Justizminister Merrick Garland sagte am Donnerstag, ein Mann mit Namen Jack T. sei vom FBI in Massachusetts in Haft genommen worden. Der Mitarbeiter der Nationalgarde des Bundesstaates werde einem Bundesgericht in Boston vorgeführt.
Der Zugriff sei “im Zusammenhang mit einer Untersuchung zur mutmaßlichen unbefugten Entnahme, Aufbewahrung und Weitergabe von geheimen Informationen zur Landesverteidigung” erfolgt. Die Bundespolizei selbst hatte kurz zuvor eine Festnahme in North Dighton bekanntgegeben.
Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich bei Jack T. um einen 21-Jährigen handeln, der beim Nachrichtendienst der Massachusetts Air National Guard gearbeitet habe.
Bauer kämpft für Freilassung seines gefiederten Freunds
Neu-Delhi | Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem Bauern und einem von ihm geretteten Kranich hat in Indien eine Welle der Sympathie ausgelöst: Fast 4.000 Menschen forderten in einer Onlinepetition die Freilassung des von den Behörden eingefangenen und nun in einem Zoo untergebrachten Vogels. “Ist es ein Verbrechen, sich mit Menschen anzufreunden?”, hieß es in dem Text.
Der Bauer Mohammad Arif hatte den verletzten Saruskranich gefunden und ihn liebevoll gesund gepflegt. Seitdem waren die beiden unzertrennlich. Nach wenigen Wochen entließ Arif seinen Schützling in die Freiheit. Doch das Tier blieb in der Nähe von Arifs Haus, folgte seinem Retter zeitweise auf Schritt und Tritt und fraß ihm sogar aus der Hand.
“Der Vogel blieb tagsüber bei seiner Familie und kehrte abends zu uns zurück. Oder er kam nachmittags, wenn er hungrig war, und wartete vor unserer Tür”, sagte Arif am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Videos von dem Vogel und seinem Freund gingen in Onlinenetzwerken viral. Auf Instagram folgen den beiden fast 300.000 Follower.
Doch die Freundschaft wurde vergangenen Monat jäh unterbrochen, als die Behörden den Kranich einfingen und in einem vier Stunden per Auto von Arifs Heimatort entfernten Zoo unterbrachten. Dort sitzt er seither in einem engen Quarantänekäfig. Medienberichte über die Notlage des Vogels lösten in der indischen Öffentlichkeit nun eine Welle des Mitgefühls aus. Online-Aufnahmen von Arifs Besuch im Zoo Anfang der Woche zeigen das emotionale Wiedersehen der beiden, wobei der Vogel aufgeregt mit den Flügeln schlägt und auf und ab springt. Arif hofft nun auf einen Erfolg der Petition.
“Rattenzarin” soll New Yorker Problem mit Nagetieren bekämpfen
New York | Sie huschen durch die New Yorker U-Bahn, durch Abwasserkanäle oder Keller von Wohnhäusern: Millionen Ratten werden von den meisten Menschen in der US-Ostküstenmetropole als Plage empfunden. Nun hat New York im Kampf gegen die Tiere seine erste Ratten-Beauftragte. Bürgermeister Eric Adams stellte “Rattenzarin” Kathleen Corradi am Mittwoch als erste stadtweite Direktorin für Nagetierbekämpfung vor.
“Es war klar, dass wir jemanden brauchten, der sich ausschließlich darauf konzentriert, unsere Bemühungen zur Rattenreduzierung in allen fünf Stadtteilen zu leiten”, sagte Adams angesichts des anhaltenden Problems. Ratten sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vor allem für viele Nicht-New-Yorker zu einem Symbol für die Verschmutzung und den schlechten Zustand der Großstadt geworden. Berühmtheit erlangte unter anderem die New Yorker “Pizza-Ratte”, die in einem Video ein viel zu großes Stück der bekannten Käsepizza die Stufen einer U-Bahn-Station hinunter zieht.
Doch Corradi sieht auch ein “Symptom für systemische Probleme, einschließlich Hygiene, Gesundheit, Wohnen und wirtschaftliche Gerechtigkeit”. Sie werde über alle Abteilungen der städtischen Verwaltung hinweg einen wissenschaftlichen und systematischen Ansatz für die Bekämpfung von Ratten verfolgen. Als ersten Brennpunkt haben die Behörden das Viertel Harlem in Manhattan ausgemacht. 3,5 Millionen Dollar (3,21 Millionen Euro) sollen in die Reduzierung der Ratten-Population dort fließen.
Titelbild: FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com