Freitag, Mai 3, 2024

Christian Kern unterstützt Doskozil

Bisher hat sich der frühere SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern nicht öffentlich deklariert, jetzt ist es fix: Im Rennen um den nächsten SPÖ-Bundesparteivorsitzenden unterstützt Kern Hans Peter Doskozil.

Wien | In einem Posting auf seiner Facebook-Seite schreibt Kern, dass die SPÖ mit Doskozil die besten Chancen habe, Schwarz-Blau zu verhindern. Am Donnerstag ist Kern Gast bei dessen “Freundschaft-Tour” in Neudörfl. Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner wollte dies nicht kommentieren.

“Man muss nicht alles kommentieren”, sagte die von Kern in die Politik geholte Rendi-Wagner in einer Pressekonferenz am Mittwoch, angesprochen aufs das Bekenntnis ihres Vorgängers zu Doskozil. Dass der burgenländische Landeshauptmann die Parteikollegen vor der Konkurrenz durch die KPÖ in der Sozialpolitik gewarnt hat, kommentierte sie dann schon – nämlich mit dem Hinweis darauf, dass “rechts blinken schlecht ist für die Glaubwürdigkeit der Sozialdemokratie”. In Salzburg hätte man sich “besser abgrenzen müssen von der FPÖ”, konstatierte die Parteichefin angesichts der jüngsten Wahlschlappe. Den 1. Mai – an dem Ex-Parteichef und Kanzler Werner Faymann ausgepfiffen worden war – werde man heuer begehen “wie immer”, also ihn als “Tag der Arbeit hochleben lassen”.

“Personal kann sich im Vergleich zu anderen Parteien sehen lassen”

Gestellt hat sich die Frage, weil in der SPÖ aktuell die Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz läuft. Angesichts dieser haben sich alle anderen roten Alt-Kanzler hinter Rendi-Wagner gestellt – nur Kern hatte sich bisher nicht öffentlich deklariert, wurde aber dem Lager des burgenländischen Parteichefs und Landeshauptmanns zugerechnet. Am Mittwoch äußerte er sich dann auf seiner Facebook-Seite und hielt zunächst fest: “Das Personal, das zur Wahl steht, kann sich im Vergleich mit anderen Parteien allemal sehen lassen.” Weiterzumachen wie bisher, sei aber keine Option.

Doskozil habe im Burgenland bewiesen, “dass er hält, was er verspricht. Er hat der SPÖ wieder Glaubwürdigkeit bei ihren WählerInnen gebracht. (…) Sein linker Politikmix ermöglicht ihm in seinem Bundesland Mehrheiten in allen Bevölkerungsgruppen”, so Kern.

Auch Andreas Babler, den er im niederösterreichischen Landtagswahlkampf unterstützte, lobte er in seinem Posting, so habe dieser etwa in der Industriepolitik wichtige Vorschläge gemacht. Ebenso wie Rendi-Wagner, die eine “exzellente Gesundheitsministerin” gewesen sei: “Ich sehe das Bashing der Vorsitzenden mit Unbehagen”, stellte er dazu auch fest. Er hege aber “ernste Zweifel, dass ihre und die Strategie ihres Umfelds geeignet ist, um eine blau-schwarze Mehrheit zu verhindern”.

Doskozil-Kern nicht immer friktionsfrei

Kern räumte auch ein, dass es mit seinem früheren Minister Doskozil eine “nicht immer friktionsfreie Zusammenarbeit” gegeben habe: “Wir haben uns nach meinem Ausscheiden aus der Politik zusammengesetzt und versöhnt. Es zeugt von menschlicher Größe, sich für Fehler zu entschuldigen, ich habe das sehr geschätzt.” Heute pflege man einen wertschätzenden Umgang miteinander.

Schwarz-Blau zu verhindern, ist Kerns “wichtigstes Anliegen” und Doskozil derjenige, dem das gelingen könnte: “Wenn das auch die meisten anderen SPÖ-Mitglieder so sehen, wird er als Erster durchs Ziel gehen.” Wichtig wäre dann, Babler und seine Unterstützer “an wichtiger Stelle” ins neue Team zu integrieren. Doskozils Aufgabe sei dann auch, ein Team zu leiten, das die gesamte Breite der Partei repräsentiere.

Persönliche Unterstützung kommt von Kern am Donnerstagabend, wenn Doskozils Werbetour in Neudörfl (Bezirk Mattersburg), dort wo vor 149 Jahren die Sozialdemokratie gegründet wurde, Halt macht. Vor rund 400 Parteimitgliedern wird Kern mit Doskozil über aktuelle Herausforderungen der Wirtschafts- und Energiepolitik diskutieren, hieß es in der Einladung.

Titelbild: FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

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40 Kommentare

  1. Kern ist klug genug, um die Machenschaften zu erkennen, die unsere Demokratie bedrohen. Umso enttäuschender ist seine Deklaration zugunsten eines Kandidaten wie Doskoczil. Das ist einerseits moralisch fragwürdig und ist andererseits kein Zeichen von strategischem Überblick.
    2017 wurde bejubelt, dass sich die ÖVP dem Populisten Kurz unterwarf, “um einen blauen Bundeskanzler zu verhindern”. Was war der Nutzen? Die Kurz-ÖVP hat die Demokratie im vergleichbaren Ausmaß beschädigt wie es ein FPÖ-Kanzler getan hätte. Jetzt, wo die Demokratie schon von zwei autoritär eingestellten Parteien bedroht wird, soll auch die SPÖ sich einem populistischen Egomanen unterordnen “um einen blauen Bundeskanzler zu verhindern”.
    Wer die letzten Jahre hauptsächlich in Österreich verbracht hat statt in Russland, dem muss aufgegangen sein, dass FPÖ und ÖVP eine ähnlich große Gefahr für die Demokratie darstellen. Wenn man schon eine von beiden Parteien in der Regierung verhindern will, dann sollte man diesem Ziel nicht seine eigenen Werte unterordnen, weil genau diese Werte jetzt dringend benötigt werden.
    Und man sollte sich zum Ziel setzen, eine FPÖ-ÖVP-Koalition zu verhinden. Für den Fall einer FPÖ-ÖVP-Mehrheit nach den Wahlen muss man daher bereit sein, mit einer dieser beiden Parteien zu koalieren. Ich sehe keinen vernünftigen Grund, sich hierbei schon heute auf die ÖVP festzulegen.

  2. Und wer Unterstützt die, die Unterstützung brauchen, kenne keine Partei im Parlament die das macht.
    Wer verhindert den weiteren Verfall des Gesundheitswesen, Schulsystem und Infrastruktur.
    Es ist leicht, auf die Migranten zu schimpfen und nebenbei den Konzernen steuerschonend Milliarden hinterher zu werfen.

    Die SPÖ ist seit Vranitzky keine Soziale Partei mehr und mit dem EU Beitritt wurden alle Sozialen Errungenschaften an das Kapital verkauft.

    Für ein geglücktes Leben

  3. Die SPÖ ist an ihrer Spitze ein Millionärsclub. Man recherchiere mal, wieviel Kern pro Jahr einsackt. Ein Sozi? Guter Witz.

    • Ein Millionär. Ja, das wird wohl zutreffen. Es gibt Millionäre, die setzen sich für eine Umverteilung von oben nach unten ein. Und es gibt Millionäre, die setzen sich für eine Umverteilung von unten nach oben ein. Welche sind Ihnen lieber?

      Dass so viele so viel reicher werden dürfen, ist das Problem. Und auch dass manche sich so sehr vereinnahmen lassen: Ideologie. Würde Kern nicht bei den “Falschen” sein und sich wie andere dafür einsetzen noch viel reicher zu werden auf Kosten aller, würden sie Kern nichteinmal erwähnen, nur hinnehmen.

      • Blablabla. Kern, der gute Millionär. Der sich für die Umverteilung von oben nach unten einsetzt. Er könnte ja jederzeit mit der Umverteilung anfangen, indem er von seinen Millionen etwas an verarmte Familien, Kinder, Geflüchtete oder Sozialhilfeempfänger abgibt. Heute noch könnte er umverteilen von seinen Millionen. Tut er aber nicht. Sondern scheffelt und scheffelt und scheffelt weiter für sich. Und so Dodel wie du rennen dem nach. Es ist kaum zu fassen.

    • Danke, genau meine Meinung. Kern ist der klassischer Bobo, ein Abklatsch des Bankers im Nadelstreif Vranitzky, dazu noch Gruselbauer, Klima, Faymann, der Heinzi Fischer, der Protzda mit Porsche, die Pam, die Dorli, der Christian Deutsch-Breschnew und wie sie alle heißen die Villenbesitzer und roten Multimillionäre. Kinder allesamt in Privatschulen, nur ja kein Kontakt mit dem Pöbel. Dringend notwendig dass wir die Dinge wieder ins rechte Lot rücken…..

      • Eben. Eine abgehobene Millionärsclique mit sozialdemokratischem Blablabla. Alle diese von Ihnen genannten Millionäre könnten sofort umverteilen, von ihren gescheffelten Millionen hin zu den Mindestrentnern, die die Miete und den Strom nicht mehr zahlen können. So wie es einst der uruguayische Präsident Mujica gemacht hat, der nur 10 % von seinem Lohn für sich behalten hat, den Rest den Armen im Land gegeben und mit einem VW Käfer zur Arbeit gefahren. Dienstwagen brauche er nicht, ebensowenig den Präsidentenpalast. Das könnten sie hier alle nachmachen, wenn sie ach so sozial wären. Sind sie aber nicht. In Österreich spielen sie lieber Aufsichtsrat hier und dort oder tanzen in St. Tropez im Nobelklub ab.

  4. Blau verhindern heisst mit der kriminellen Schwürkisen Gaunergruppe ins Bett zu gehen….und die Rückgratlosen Grünen die jede Sauerei mitmachen mitnehmen….
    Das die sich bis heute nicht von denen distanziert haben und zu jedeer Sauerei schweigen zeigt sie wollen es auch so und Nutzniesser der kriminellen korrupten machenschaft werden….

    • Es wird ein blauer BK werden müssen, mit allen Konsequenzen. Vorher wachen die Leute kaum auf. Und es wird eine blau/türkise Babuschka werden. An etwas anderes braucht man nicht mehr denken. Niemand muss sich also mit der schwürkisen Truppe ins Bett legen. Niemand, der nicht will.

      By the way: Man erzählt sich, dass das Abdrehen der Wiener Zeitung ein grünes Anliegen war. Der ÖVP wär der Weiterbestand egal gewesen. Da diese Erzählung aus dem schwarzen Eck kommt, ist sie mit Vorscht zu genießen. Vielleicht wollen sie nur “unter der Hand” den Grünen den Schwarzen Peter zuschieben. Vielleicht aber isses wahr.

      • Das Quasi-Abdrehen der Wiener Zeitung ist einer der ärgensten grünen Sündenfälle, wenn der grüne Club das heute mitbeschließt. Das als Mitläufer zu beschließen ist unverzeihlich genug.
        Es war die ÖVP-Medienministerin, die einen Austausch mit der Wiener Zeitung über deren Zukunft verweigert hat und dieses diktatorische Gehabe kennt man von dieser Partei zur Genüge.
        Welchen Sinn aber sollte das Gerücht ergeben, dass die ÖVP sich hier passiv verhalten haben, während die Grünen die Vernichtung der Wiener Zeitung betreiben? Das ergibt noch nicht einmal parteipolitisch einen Sinn, wenn man die den Grünen schon unterstellen will.

        • Das Abdrehen der Wiener Zeitung kommt bei den “Bürgerlichen”, die immer noch ÖVP wählen könnten, ganz schlecht an. Es würde also Sinn machen, den Schwarzen Peter an die Grünen zu verschieben.

  5. Dabei ist Dosko der selbe Popolist wie alle Narzissin und der geht mit jeden ins Bett wenn es um seine Macht geht…
    Das er weder der Partei noch dem Bürger loyal ist hat er bewiesen indem er gegen jeden bislt der ihm nicht passt….dreckiger Nestbeschmutzer ist er….

    Mit ihm geht die SPÖ komplett unter….

  6. Der Kern ist ein guter bla-bla Redner , dass hat er ja schon bewiesen , wenn es nämlich ums Eigemachte geht zieht dieser armselige Typ den Schwanz ein ! Von den Doskozil braucht man erst gar nicht zu sprechen , der ist doch nur ein mieser primitiver Querulant und zu 100% verantwortlich für dieses armselige Trauerspiel der SPÖ !

  7. neueste umfrage:

    FPÖ: 29% (+1)
    ÖVP: 23%
    SPÖ: 20% (-3)
    GRÜNE: 9% (-1)
    NEOS: 8% (-2)
    KPÖ: 7% (NEU)
    Sonstige: 4% (-2)

    aus dem nichts plötzlich 7 % für die kpö
    wär mir schon recht.
    zeigt allerdings auch, was von derartigen umfragen zu halten ist.

    nix.

    und genau soviel ist von den aussagen kerns zu halten.

  8. Warum spricht Kern nicht darüber dass es am wesentlichen sei Blau in der Regierung zu verhindern? Werden auf Grund des direkten Zuges zur Macht sozialdemokratische Prinzipien über Bord geworfen? Wenn mir jetzt die Partei erzählen würde dass die Zusammenarbeit mit Rechtsextremen nicht dazu zählt, wars das mit meiner Stimmabgabe für die Roten. Dann hoffe ich dass mit der KPÖ oder Wlaznys Partei Alternativen längerfristig bestehen bleiben. Wenn nicht, wird aus mir doch noch ein überzeugter Weißwähler.

    • Ich glaube “Blau verhindern” ist eines dieser Märchen denen “wir Linke” ein bisschen zu sehr auf den Leim gegangen sind.
      »Etwas verhindern« ist glaub ich immer einer schwächere Motivation/Argumentation als »etwas zu verändern«.
      Ich bin 1986 in Wien geboren, war politisch immer Grün und kenne diese Denke: “blos nicht Blau”, “fpö verhindern”, “grün wieder rein wählen”, etc. nur zu gut und war auch sonst immer an politischen Themen interessiert. Vielleicht hab ich nicht gut aufgepasst, aber ich könnte ihnen keine einzige wirklich positiv substanzielle Änderungen nennen die eine Österreichische Regierung, sagen wir seit 2000, durchgesetzt hat. Keine. Ganz im Gegenteil.
      Ich denke wenn wir wirklich als “Linke” Veränderungen wollen müssen wir unsere Motivation und Narrative komplett neu denken.
      “FPÖ verhindern” – so korrupt und destruktiv diese Partei für diese Land auch war, ist kein guter Baustein für eine neue politische Bewegung.

      • @ ZZ Leser….doch. Blau verhindern ist ein wichtiger Baustein , wenn Österreich auch weiter eine freie Demokratie bleiben soll.
        Die Verfehlungen der blauen Truppe aufzuzählen reicht der Platz hier nicht.
        Die Ideologie von Blau ist Braun. Das ist einfach so, und beginnt mit einer guten Beschäftigungspolitik der Nazis….setzt sich fort mit ” Knüppel aus dem Sack” wie von Herrn Gutenuss gesagt. Geht weiter mit Treffen auf dem Ullrichsberg und….und….und.
        Auch als 1986 Geborener sollte man die Entstehungsgeschichte von Blau ( VDU) und deren ” Führern kennen.
        So korrupt und destruktiv diese Partie für dieses Land auch immer noch IST muss es heißen.

        • Wie gesagt, dass sehe ich nicht so.
          Das Blau, genauso aber auch Schwarz-Blau verhindert werden muss ist klare Sache, ich glaube zwischen uns Dreien zweifelt da keiner dran.
          Worin sich meine Sichtweise unterscheidet ist, dass man mit der Einstellung: Wählen um Blau zu verhindern – viel schlechter die FPÖ (schwarz/blau) verhindert als mit einer pro-aktiven Einstellung, weil man mit Anti-Inhalt viel weniger Menschen abholt als mit Inhalt.
          Blau verhindern hat abgesehen davon vor Schüssel Ein, real politisch etwas ganz anders bedeutet als es dass jetzt bedeutet – vieles was man in den 2000er Jahren in dieser Hinsicht unbedingt verhindern wollte ist jetzt schon politische Realität und wenn wir diese “super Strategie” die sie da hochhalten weiterfahren, wird sich dass was früher mal undenkbar war über die Zeit immer weiter ins denkbare und schlussendlich in unsere Realität einfinden. Mit der “wir müssen…verhindern” Strategie verlieren wir also auf lange Sicht sowieso und wenn man an den Klimawandel denkt und an den drohenden Weltkrieg – weil die USA ihre Weltdominanz nicht aufgeben möchte, dann ist es fraglich wie lang “auf lange Sicht” eigentlich überhaupt ist.

          • Gut geschrieben. Und das “vieles … jetzt politische Realität” ist, verdanken wir der ÖVP, die jetzt anscheinend wieder exkulpiert werden soll.

        • Ich denke da an den Film “No! Adios, Senor Pinochet”. Dieser Film arbeitet dieses Dilemma (nach tatsächlichen Ereignissen) auf.

          Wie geht man vor, um zu überzeugen? Dieses Dilemma wird eindrücklich dargestellt. Empfehlenswert.

          https://de.wikipedia.org/wiki/No!

      • An ZZLeser: Wenn Haltung gegen Rechtsextremismus keinen Stellenwert mehr hat – und FPÖ demonstriert dies so ungeniert wie schon lange nicht mehr – und man bereit ist mit solchen Volksvertretern Kompromisse einzugehen, kann ich mit solch strategischen Überlegungen nicht mehr mit. Veränderung hin und her, es gibt mMn. noch was Größeres als politischen Erfolg. Und zwar Ethik, Moral und unbedingte Distanzierung gegen alles was da aus dem rechtsrassistischen Eck kommt. Glauben sie außerdem wirklich dass die SPÖ die FPÖ im Rahmen einer Zusammenarbeit verändern könnte? Wenn ja dann sind sie genauso naiv wie es meiner Einstellung schon über zwei Jahrzehnte nachgesagt wird. Von Schüssel, sogenannten Experten und Politstrategen wie Doskozil.

        • Natürlich geht es um Ethik und Moral und auch darum zu sagen: “so nicht.”
          Ich würde auch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ als absolutes No-Go verstehen. Ich meinte einfach mehr im alltäglichen, in Debatten, in Argumentationen sollte der Fokus vielleicht weniger sein »nicht-FPÖ« als »wir sind für dies und jenes«. Auch der Fokus von Sujets etc.

          • Verstehe schon. Sie haben auch gewiss nicht unrecht damit. Doch fehlt mir dann eine politgesellschaftliche Instanz, die es noch ganz klar ausspricht welches Erbe die FPÖ hier versucht aufrechtzuerhalten. Schüssel hat die Blauen salonfähig gemacht statt sie entzaubert und die wenigsten Blauwähler haben noch einen Genierer dabei zu Rechtspolitik zu stehen. Auch wenn’s in der Partei noch immer wimmelt von ewig Gestrigen und überzeugten Neonazis. Gegen diese Verwässerung geschichtlicher Schuld und Verharmlosung wiederbetätigender Politik muss entschieden wie entschlossen entgegengesteuert werden und dies impliziert den Verhinderungssager sehr wohl mit ein. Auch wenns wer für strategisch falsch hält. Wehret den Anfängen? Ich glaub den Zug haben wir eh schon verpasst. Versuchen wir ihn trotzdem noch einzuholen!

        • Deswegen habe ich es schon wiederholt hier so formuliert, daß nicht die SPÖ die FPÖ “ausgrenzt” sondern daß die FPÖ verantwortlich zu halten ist, sich in eine Form zu bringen, die eine Koalition mit ihnen ermöglicht. So versaut, wie Sie derzeit sind, kann nur die ÖVP mit denen. Wenn es der FPÖ ernst wäre damit den ÖVP Filz zu bekämpfen (ist es ihnen aber nicht), wären sie schon damit beschäftigt, sich in Form zu bringen.

      • Da bin ich bei Ihnen. Es ist absurd, seine Identität auf die Existenz anderer aufuzubauen. Dann braucht man die nämlich irgendwann, um ident sein zu können.

        Es geht darum eigene Politik zu verfolgen. Und mit dieser müssen die Wähler:innen überzeugt werden. Das hat sich die SPÖ in den letzten 20 Jahren nicht mehr getraut (man hätte sich im neoliberalen Dirskur auch lächerlich gemacht). Aber man hätte sich auch sagen können: Ok, mit dem, was wir für demokratisch und verteilungsgerecht halten, kommen wir jetzt nicht durch, also arbeiten Pläne für den Zeitpunkt aus, wenn die Schere so weit auseinander ist, dass die Menschen es nicht mehr daheben, dass wir dann alles fertig gezurrt haben und durchstarten können.

        Das scheint die KPÖ gemacht zu haben. Ob die Proponent:innen aus lauteren Motiven handeln, werden wir sehen. Aber bei der SPÖ heißt es nun: Es ist nichts mehr da.

  9. Hat Kern mit seinen Geschäften nicht genug zu tun um sich wieder einzumischen oder ist das vorausschauende Lobbyarbeit?
    Es klingt a bissl lustig, wenn einer, der an der Parteispitze versagt hat, nun Tipps geben will, wer an die Parteispitze soll.
    Aber die SPÖ ist eh ein Auslaufmodell, linke Zukunft ist bei der KPÖ.

  10. Kerns Gage als Vorstandsvorsitzender der ÖBB?! – “Jenseits von 700.000€” (lt. derStandard 2019)
    …das sind mehr als 58.000€/Monat. SO sieht “Sozialdemokratie” mit der SPÖ aus.

    Und was machte Kern so seiner Position als Vorstandsvorsitzender?! Er berief gleich einmal Niko Pelinka in die »neue« Abteilung “Public Affairs” – Niko Pelinka (Sohn Peter Pelinkas – ehemaligen Chefredakteurs von NEWS und Format), der von April 2010 bis Dezember 2011 auch Mitglied des ORF Stiftungsrates war und Leiter des “SPÖ-Freundeskreises im ORF” und jetzt Miteigentümer der bescheidenen Marketing & Influenceragentur *kotz* “Diego 5” ist. D5 produziert unter anderem Dokus für ORF3 , wie zb. “Der Klimaanlagen-Check” oder “Der Restaurant-Check” (Dossier.at) – wieviel der ORF dafür ausgibt?! Das dürfen wir die gezwungen werden dafür zu bezahlen natürlich nicht wissen.

    Christian Kern – der Mann der seinen Freundeskreis nicht vergisst und weiß: Wer mit dem goldenen Löffel im Bund geboren wurde braucht besonders viel Hilfe, unterstützt nun Hans Peter “Saruman” Doskozil. Ja – DER Doskozil, der es 2015 für eine brilliante Strategie hielt einfach auf Sozialdemokratische Werte zu scheißen und sich dachte: “Wenn wir die ÖVP rechts-aussen überholen dann haben wir den Pannenstreifen ganz für uns.” – lol

  11. Obs was mit seinem Aufsichtsratposten bei einem russischen Unternehmen zu tun hat…?

    Den hat er aber glaub ich zurückgelegt.

    Oder hat man ihm Geld angeboten für die Aktion?
    Schließlich untergräbt diese seine Glaubwürdigkeit. Er selbst hat Rendi ins Amt gehievt und immer wieder gelobt.

    Nichts Genaues weiß man nicht.

    Strange….

  12. Ein edler Kern in rauher Schale ist wohl etwas besser, als ein zerfressener Kern in feiner Schale. Wenn man mal falsch liegt, liegt man meistens richtig falsch. Die Sozialdemokraten haben nur auf der “linken Seite” platz….

  13. Ich denke, Kern weiß selbst nicht ganz genau was er will. Er dockt bei Dosko an, erzählt von Babler…..
    Bitte nicht vergessen: PRW war Kerns Idee.
    Warum hat er sich nicht selbst der Mitgliederbefragung
    gestellt?
    Die SPÖ wird nicht zur Ruhe finden, solange die alten Sesselkleber rund um Dorli Bures weiter arbeiten.
    Was Deutsch so in Salzburg verzapft hat, war parteischädigend. Das bespricht man hinter verschlossenen Türen. Aber dieser Sesselkleber hat noch nie etwas auf die Reihe gebracht.
    Wenn PRW an Deutsch festhält …..nun dann ist sie selber schuld. Sie wills aussitzen……und dann?
    Das wird nix mehr…..

    • Ich fand auch interessant, dass Kern und Kowall gestern einen gemeinsamen Kommentar im Standard veröffentlichten. Kern positioniert sich da offenbar als Integrationsfigur im Hintergrund.

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