Montag, September 9, 2024

ZackZack am Dienstagmorgen – 02. Mai 2023

Nach Salzburg-Wahl: ÖVP gibt Koalitionsverhandlungspartner bekannt, tausende Drehbuchautoren in Hollywood treten in den Streik und wild gewordener Stier trat in Tirol auf seinen Besitzer ein.

Was am Dienstag wichtig ist:

Tausende Drehbuchautoren in Hollywood treten in den Streik

Los Angeles | Tausende Drehbuchautoren für Serien und Filme in Hollywood legen ab Dienstag die Arbeit nieder. Das teilte die mächtige US-Autorengewerkschaft (WGA) am Montagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit, nachdem Gespräche mit den Filmstudios und Streaming-Plattformen ohne Einigung endeten.

Die Vorstandsmitglieder der Writers Guild of America “haben auf der Grundlage der ihnen von ihren Mitgliedern verliehenen Befugnisse einstimmig beschlossen, einen Streik auszurufen”, erklärte die Gewerkschaft im Onlinedienst Twitter. Der Ausstand beginne am Dienstag nach Mitternacht (09.00 Uhr MESZ).

Angesichts des großen Wachstums der Streaming-Angebote fordern die Drehbuchautoren mehr Gehalt und eine größere Gewinnbeteiligung. Bisher erhalten sie von den Plattformen ein fixes jährliches Gehalt – auch wenn sich Serien wie “Bridgerton” oder “Stranger Things” zu weltweiten Erfolgen entwickeln und von hunderten Millionen Zuschauern gesehen werden. Zudem bleiben die Serien oft jahrelang auf den Plattformen. Die Autoren fordern daher eine Überarbeitung der geltenden Regeln für ihre Entschädigung.

Der Gewerkschaft zufolge sind trotz Inflation die Gehälter gleich geblieben oder sogar gesunken, weswegen es für die Autoren immer schwieriger werde für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Derzeit arbeiteten so viele von ihnen wie nie an der Gehaltsuntergrenze, während Produktionen immer weniger Menschen für kürzere Serien einstellten. Studios argumentieren dagegen, dass aufgrund des wirtschaftlichen Drucks Kosten gesenkt werden müssten.

Zuletzt hatten die Drehbuchautoren 2007 nach gescheiterten Gesprächen mit den Studios gestreikt. 100 Tage legten sie ihre Stifte nieder, was die Unterhaltungsindustrie in Los Angeles etwa zwei Milliarden Dollar (1,82 Milliarden Euro) kostete.

Nach Salzburg-Wahl: ÖVP gibt Koalitionsverhandlungspartner bekannt

Salzburg | In Salzburg wird am Dienstag eine Vorentscheidung über die Zusammensetzung der künftigen Landesregierung fallen. ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer will nach dem Parteipräsidium am Vormittag bekannt geben, mit wem er Koalitionsverhandlungen aufnehmen möchte. Sein Vorschlag einer als “Allianz für Salzburg” etikettierten Dreierkoalition aus ÖVP, FPÖ und SPÖ hatte in der Vorwoche keine Zustimmung gefunden: Das Präsidium der Salzburger SPÖ lehnte diese Variante ab.

Am Freitag entschied Haslauer darum, der SPÖ bis Dienstag Zeit zu geben, diese Entscheidung angesichts der Gräben in der Gesellschaft und einer “tiefen Sehnsucht nach Zusammenarbeit in der Politik” noch einmal zu überdenken. Ein Umdenken bei den Sozialdemokraten gilt jedoch als wenig wahrscheinlich. “Die SPÖ ist sicher nicht das rote Gewissensmascherl für eine rechts-konservative Regierung. In Wahrheit ist das eine Allianz, um Schwarz-Blau salonfähig zu machen”, hatte Landesparteichef David Egger postwendend erklärt.

Dem Vernehmen nach hätte auch die offenbar von der ÖVP vorgeschlagene Sitzverteilung in einer neuen Regierung – 4 ÖVP, 2 FPÖ, 1 SPÖ – nicht der Relation des Wahlergebnisses vom 23. April entsprochen (ÖVP 12 Mandate, FPÖ 10 Mandate, SPÖ 7 Mandate). Die FPÖ hat sich bisher nicht offen zum Haslauer-Vorschlag geäußert und auf die Parteivorstandssitzung Dienstagabend verwiesen.

Bleibt es beim roten “Nein”, hat Haslauer drei Optionen offen: eine Koalition von ÖVP und FPÖ, die mit 22 der insgesamt 36 Landtagsmandate über eine solide Mehrheit verfügen würde, eine ÖVP-SPÖ-Koalition, die mit 19 Mandaten nur knapp abgesichert wäre, oder eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Grünen, die dann ebenfalls auf 22 Abgeordnete käme. Die KPÖ Plus, die am Wahlabend vier Mandate erzielte, hatte eine Regierungsbeteiligung im Vorhinein ausgeschlossen.

Haslauer dürfte bei seiner Entscheidung durchaus unter Druck stehen. Er selbst dürfte einer freiheitlichen Regierungsbeteiligung skeptisch gegenüberstehen. Parteiintern gibt es aber durchaus Kräfte, die diese Variante bevorzugen würden. Gerade viele ÖVP-Bürgermeister würden angesichts der anstehenden Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2024 eine Koalition mit den Blauen befürworten.

Wild gewordener Stier trat in Tirol auf seinen Besitzer ein

Schwendt | Ein wild gewordener Stier ist am Montag in Schwendt (Bez. Kitzbühel) gegen seinen 63-jährigen Besitzer und gegen einen gleichaltrigen Nachbarn losgegangen. Beide Landwirte wurden von dem Rind niedergestoßen, informierte die Polizei. Auf seinen am Boden liegenden Besitzer trat der Stier ein, der 63-Jährige erlitt schwere Verletzungen im Brustbereich sowie innere Verletzungen. Mit der Zustimmung des Sohnes des 63-Jährigen wurde der Stier von einem Jäger erlegt.

Der Besitzer führte den Stier gegen 11.40 Uhr zum ersten Mal in diesem Frühjahr auf eine Weide. Als sich das Tier in Richtung des Nachbarhofes bewegte, wollten die beiden 63-Jährigen den Stier zurücktreiben. Dieser wurde aber aggressiv und ging auf die beiden Männer los. Sie konnten sich – nachdem sie umgestoßen worden waren – hinter einer Traktorschaufel verschanzen, doch ließ der Stier nicht von ihnen ab. Dem Sohn des 63-Jährigen gelang es schließlich, die beiden Verletzten – der Nachbar hatte eine Rückenverletzung erlitten – in Sicherheit zu bringen und Hilfe zu rufen.

Weil der Stier sich in der Nähe eines Radwegs aufhielt, wurde entschieden, ihn zu töten. Der schwer verletzte Bauer wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus Kufstein geflogen, der Nachbar wurde ambulant behandelt.

Titelbild: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Autor

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

3 Kommentare

3 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Jetzt: Sicherheitsrisiko „Kickl“

Nur so unterstützt du weitere Recherchen!