Titelseiten heimischer Zeitungen blieben heute leer, KI-Software Pi will mit emotionaler Intelligenz gegen ChatGPT punkten und Wiener Weihbischof Helmut Krätzl gestorben.
Wien | Was am Mittwoch wichtg ist:
Titelseiten heimischer Zeitungen blieben leer
Wien | Die Titelseiten von Österreichs Tageszeitungen sind am “Tag der Pressefreiheit” leer geblieben. Die im Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) vertretenen Printmedien protestieren damit gegen die geplanten ORF-Novellen. In einem gemeinsam unterzeichneten Brief warnen die Zeitungsverleger, dass die Medienvielfalt in Österreich durch die von der Bundesregierung präsentierte Gesetzesreform “existenziell bedroht” sei. Zugleich wird eine Überarbeitung des ORF-Gesetzes gefordert.
Medienvielfalt sei ein Garant für Meinungsvielfalt, heißt es in dem an Bundeskanzler Karl Nehammer, die Mitglieder der Bundesregierung sowie des Nationalrats adressierten Schreiben, das am Mittwoch jeweils auf der zweiten Seite der Tageszeitungen veröffentlicht wurde. “Ohne Medienvielfalt gibt es keine Wahlfreiheit. Und ohne Wahlfreiheit keine liberale Demokratie.”
Mit der geplanten Novelle erhalte der ORF “zusätzliche öffentliche Geldmittel sowie erheblich mehr Möglichkeiten, seine Aktivitäten und Angebote im digitalen Raum auszuweiten. Das ist gut für den ORF. Und schlecht für die Medienvielfalt.”
KI-Software Pi will mit emotionaler Intelligenz gegen ChatGPT punkten
Palo Alto | Inflection AI macht mit seinem ersten Chatbot namens Pi beliebten KI-Konversationslösungen wie ChatGPT Konkurrenz. Pi könne dank Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) menschenähnliche Dialoge mit hoher emotionaler Intelligenz führen, teilte das Start-up von LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman und Google DeepMind-Mitgründer Mustafa Suleyman am Dienstag mit.
“Es ist sehr ausgewogen und unparteiisch, wenn es um politische oder sensible Themen geht, aber manchmal kann es auch lustig, albern und kreativ sein”, erklärte Unternehmenschef Suleyman. Das Unternehmen habe viel Zeit in die Entwicklung von Verhaltensrichtlinien gesteckt, damit die KI immer wisse, dass sie eine KI sei, sagte Suleyman. Gleichzeitig erinnere Pi “den menschlichen Nutzer häufig daran, dass es eine KI ist.” Der Chatbot sei für alltägliche Aufgaben geeignet, jedoch nicht für das Generieren von Code oder Essays wie ChatGPT.
Pi ist über verschiedene Plattformen und soziale Medien zugänglich. Der Dienst sei bisher kostenlos, das Unternehmen erwäge derzeit kostenpflichtige Abonnements, erklärte Suleyman. Das KI-Sprachmodell greift auf Nutzerdaten – einschließlich der Konversationsinhalte – zurück, um seine Algorithmen zu optimieren, wie es in den Nutzungsbedingungen heißt. Der Chatbot ist derzeit nicht mit dem Internet verbunden.
Wiener Weihbischof Helmut Krätzl gestorben
Wien | Der emeritierte Weihbischof der Erzdiözese Wien, Helmut Krätzl, ist tot. Krätzl verstarb am Dienstag im 92. Lebensjahr. “Ich bin ihm für sein vielfältiges und loyales Wirken in unserer Erzdiözese, an deren Leben er bis zuletzt interessiert und aufmerksam teilnahm, von Herzen dankbar”, erklärte Kardinal Christoph Schönborn via Twitter.
Krätzl habe sein Leben “ganz der Verkündigung der frohen Botschaft” gewidmet, so Schönborn: “Er liebte die Kirche und litt auch mit ihr.”
Eine “Säule der österreichischen Ökumene” nannte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka den verstorbenen Weihbischof. Mit ihm verliere die Evangelische Kirche einen “profilierten und liebevollen Gesprächspartner”.
Würdigungen kamen auch von der Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, Christine Rod. Krätzl sei Zeit seines Lebens mit den heimischen Ordensgemeinschaften eng verbunden gewesen. Auch der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, würdigte laut Kathpress den Wiener Weihbischof. Die Katholische Aktion verdanke Krätzl “unglaublich viel an Wertschätzung und tiefgehender Orientierung”.
Titelbild: Screenshot: Krone.at